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252 - Die Schrecken der Medusa

252 - Die Schrecken der Medusa

Titel: 252 - Die Schrecken der Medusa
Autoren: Volker Ferkau
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ein Eistropfen auf heißem Stein. »Volle Lippen, große Augen, ein wunderbares Motiv auf den Körper gemalt, feste Brüste, eine schmale Hüfte… Ich kann mir gut vorstellen, das Bett mit dir zu teilen, meine Schöne. Warme, weiche Schenkel, mit denen du mich umfängst, bis wir gemeinsam…« Er verhielt, seufzte und zog seine Lippen zu einem gefühllosen Grinsen auseinander. »Du hasst mich schon jetzt, nicht wahr? Du glaubst, ich sei ein Tor, der sich seine Frauen mit Gewalt nimmt. Aber so wird es nicht sein. Ich werde deinen blonden Begleiter meinem Henker übergeben, aber er wird ihn nicht sofort töten, nein. Sein Sterben wird lange dauern, sehr lange. Erst wenn du dich mir freiwillig hingibst, erst wenn ich deine Lustschreie über mir höre, wird dein Begleiter einen gnädigen Tod sterben. Desto länger du wartest, umso länger dauert seine Qual…«
    Er ließ seine Worte nachhallen und drehte sich geschmeidig zu Matthew um. Dann stemmte er die Hände in die Seiten und lachte, dass sich Matt die Nackenhaare aufstellten. Der Lordkanzler schüttelte den Kopf und grinste. »Haltet ihr mich wirklich für derart unkultiviert? Glaubt ihr tatsächlich, ich sei zu einer solchen Monstrosität in der Lage? Nein, das bin ich nicht. Aber es war interessant, in euren Augen zu lesen. Ich wartete darauf, wer von euch beiden sich zuerst einnässt.«
    »Darauf werdet Ihr lange warten… Lordkanzler «, zischte Matt. Das letzte Wort klang wie eine Beschimpfung. Dieser Typ war auf eine böse Weise intelligent. Und er stand irgendwie mit den Nosfera in Verbindung. Beides zusammen war eine höchst gefährliche Mischung.
    »Das sehe ich wohl, Dieb! Ihr seid tapfer, ohne Zweifel. Das schätze ich. Gleichwohl, Dieb bleibt Dieb. Und die Gesetze sind eindeutig. Ich würde meine Glaubwürdigkeit verlieren, wenn ich Ausnahmen zuließe. Also…« Er winkte einem Mann, der sich im Hintergrund gehalten hatte und jetzt nach vorn trat - in den Händen ein großes Beil.
    ***
    Niemand rechnete mit Aruula, von der Gundar sich abgewandt hatte. Das war ihre Chance - und sie ergriff sie.
    Die Kriegerin von den Dreizehn Inseln ging in die Hocke, machte eine blitzschnelle Drehung und zirkelte dem Hageren die Beine unter dem Leib weg. Selbst Matt wurde von ihrer Aktion überrascht, aber er regierte blitzschnell. Er sprang auf den Lordkanzler zu und ließ das Klappmesser, das er in der Hand verborgen hatte, aufschnappen.
    Gleichzeitig rollte Aruula sich wie eine Wildkatze ab, entriss einem der Soldaten das Schwert und rammte es ihm in den Oberschenkel.
    Matt erreichte den Lordkanzler, bevor dieser wieder auf die Beine kam. Er warf sich auf ihn, nahm ihn in den Schwitzkasten und presste ihm die Messerklinge unters Kinn. »Zurück!«, brüllte er. »Raus hier - oder euer Herr stirbt!«
    Die Männer zögerten. Matt verstärkte den Druck der Klinge, bis Gundar röchelte: »Tut, was er sagt!«
    Endlich zogen sich die Soldaten zurück, auch der mit dem verletzten Oberschenkel. Die Wunde war nicht tödlich. Falls diese Verzweiflungstat schief ging, würde man Aruula zumindest keinen Mord anlasten können. Aber Matt machte sich keine Hoffnung: Diebstahl, Majestätsbeleidigung, Angriff auf einen Monarchen, Geiselnahme… das reichte dicke für gleich mehrere Todesurteile.
    »Verschwinden wir von hier!«, stieß Aruula hervor.
    »Einverstanden! Durch den Geheimgang?«
    »Was sonst? Willst du durch das ganze Haus laufen und dich mit Hundertschaften Soldaten schlagen?«
    »'tschuldige. Dumme Frage.« Matt grinste schief. »Aber was machen wir mit ihm?«
    Gundar der Große röchelte Unverständliches, und Matt lockerte seinen Griff, um ihm eine Antwort zu ermöglichen. »Ihr könnt nicht entkommen«, ächzte der Lordkanzler. »Ergebt euch, dann garantiere ich euch einen schnellen, sauberen Tod.«
    Matt lachte kurz und trocken auf. »Sie sagen es tatsächlich!«
    Aruula sah ihn verständnislos an. »Was meinst du?«
    »Na, dieses: Gib auf und ich töte dich schnell und schmerzlos. « Matt schüttelte amüsiert den Kopf. »Ich dachte, so was passiert nur in schlechten Hollywood-Filmen.« Er wandte sich wieder an Gundar: »Nun passt auf, Lordkanzler. Bis jetzt ist kaum etwas passiert. Wir leben, Ihr lebt, und Euer einziger Verlust wird ein alter Handmixer sein. Euer Retrologe findet sicher bald einen neuen für Euch. Wir werden jetzt verschwinden, und wenn Ihr mir Euer Ehrenwort gebt, dass Ihr uns nicht verfolgen lasst, werde ich Euch jetzt freigeben. Wir haben kein
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