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2465 - Nach der Stasis

Titel: 2465 - Nach der Stasis
Autoren: Unbekannt
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Algorrian, die Aktivierung eines Notfallprogramms ...
    Sie dachte an die „Schlafsäle" mit den konservierten humanoiden Wesen. Tausende von ihnen ruhten in den oberen Bereichen des GESETZ-Gebers, und der Erkundungstrupp hatte nur einige wenige dieser Räume betreten. Womöglich ging die Zahl der Schläfer in die Millionen. Alle, die sie in diesen Räumen angetroffen hatten, waren tot gewesen – aber einige hatten offenbar auch überlebt. Nur konnte niemand bislang sagen, wie viele ...
    Mondra biss sich auf die Unterlippe.
    Vermutungen ohne jede Grundlage halfen in keiner Weise weiter.
    Vor wenigen Minuten hatte der Trupp eine leere, etliche Decks durchstoßende Halle betreten. Umlaufende Galerien erschienen wie Wartungsplattformen. In die Tiefe setzte sich der röhrenartige Ausschnitt über mehrere hundert Meter fort. Projektorköpfe übersäten die Wände. Formenergiebrücken, Zapfpole, Versorgungs- oder Messstationen – was immer in einer bestimmten Betriebsphase entstehen mochte, CHEOS-TAI barg ohnehin Tausende Überraschungen.
    In der Mitte der Galerie hielt Mondra Diamond inne. Sie zeigte auf die nächste in die Höhe führende Rampe. „Mir erscheint es sinnvoll, die Ebene zu wechseln."
    „Du fürchtest, wir könnten den Robotern in die Arme laufen?", fragte Captain Ipthaal.
    „Zumindest sollten wir auf das Schlimmste vorbereitet sein."
    „Ich habe keinen Einwand gegen einen Umweg, solange wir nicht unnötig lange irgendwo herumstehen." Telar Ipthaal lächelte.
    Ausgerechnet um dieses Materialdepot, das vergleichsweise nahe bei der JULES VERNE eingerichtet worden war, hatte Mondra sich nicht gekümmert. Sie und ihre Gruppe waren mehr als siebenhundert Kilometer entfernt im oberen Bereich des GESETZ-Gebers tätig gewesen.
    Ungehindert stiegen sie drei Etagen in die Höhe, bevor sie die Nähe des Schachtes verließen.
    Ein muffiger Geruch hing in der Luft.
    Schnell argwöhnte jeder, dass sie weiteren Schlafsälen nahe kamen. Der Gestank wurde jedenfalls intensiver und legte sich erstickend auf die Atemwege.
    Wieder Tote, deren Körper in Verwesung übergingen, kaum dass der Erweckungsvorgang eingeleitet wurde?
    Wie groß mochte die Besatzung des GESETZ-Gebers einst gewesen sein?
    Die Zahl konnte leicht in die Millionen gehen, vermutete Mondra, als sie vor den aufklaffenden breiten Lamellen eines schweren Schottes stand. Sie schwang sich hindurch.
    Keine kreisrunden Hightech-Liegen, in endlos anmutender Monotonie aneinandergereiht. Keine reglosen Körper, die zu schlafen schienen, aber dennoch seit unbestimmter Zeit tote, von einer stupiden Maschinerie konservierte Hüllen waren.
    Die Halle war nicht sonderlich groß.
    Eine der vielen Biosphären – vielleicht ein Freizeitbereich für die Besatzung, wie er sich auch auf terranischen Raumschiffen fand. Überwuchert von üppiger Flora, die sich bis in den letzten Winkel ausgebreitet hatte, jedoch mittlerweile in Fäulnis übergegangen war.
    Mit berstendem Geräusch neigte sich eine der mehrfach mannshohen Pflanzen zur Seite, riss im Stürzen andere mit sich und klatschte inmitten aufstiebender Sporenwolken zu Boden. Instinktiv zog die Terranerin den Helm ihres SERUNS nach vorne und ließ ihn einrasten.
    Hinter ihr betraten die anderen ebenfalls die verfallende Biosphäre.
    „Helmfunk auf Minimaldistanz und das nur, bis wir hier wieder raus sind!", ordnete Mondra an.
    Den vermodernden Dschungel zu durchqueren nahm zehn Minuten in Anspruch. In jeder Richtung schien es mehrere halb geöffnete Schotten zu geben.
    „Schwache Energiefelder liegen vor den Durchgängen. Sie halten die Pflanzen zurück, behindern uns aber in keiner Weise ..."
    In dem Moment zeigte die Ortung heftige energetische Entladungen. Mondra brauchte nur Sekunden, um zu erkennen, dass in unmittelbarer Nähe ein erbitterter Kampf ausgebrochen war.
    „Pothawk!" Sie streckte dem Laosoor ihre Hand entgegen. „Wir müssen uns beeilen!"
     
    2.
     
    Ein Konglomerat von Eindrücken, die an einen reißerisch geschnittenen Trivid-Film erinnerten ...
    Mondra kniff die Augen zusammen.
    Sie sah eine Szene, erhielt aber nicht die Gelegenheit, sich darin zurechtzufinden, weil der Eindruck innerhalb eines Sekundenbruchteils wieder wechselte.
    Obwohl sie diese hektische Abfolge mittlerweile kannte und sich intensiv konzentrierte, wurde ein verwirrend ruckartiger Ablauf daraus.
    Pothawk teleportierte in hastiger Folge. Wiederverstofflichung und erneute Entmaterialisation schienen ineinander überzugehen,
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