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2465 - Nach der Stasis

Titel: 2465 - Nach der Stasis
Autoren: Unbekannt
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Von den Truppen der JULES VERNE waren mehrere solcher Depots angelegt worden, doch nur eines davon befand sich in schnell erreichbarer Nähe; die anderen waren weit über CHEOS-TAI verstreut.
    Möglich, dass zu der Ausrüstung noch einige TARA-V-UH-Kampfroboter gehörten, die in den Kämpfen gegen die Goldenen nicht eingesetzt worden waren. Mondra wusste das nicht, sie hatte auch keine andere Möglichkeit, das herauszufinden, als sich an Ort und Stelle umzusehen.
    Einige der schlagkräftigen TARAS waren genau jene Art Verstärkung, auf die ihr Trupp angewiesen war.
     
    *
     
    Déjàvu ... Da war wieder dieses unglaubliche Gefühl, klein und bedeutungslos zu sein wie eine Ameise, die ihren Bau verlassen und sich verirrt hatte.
    Der Maschinensaal vor der Terranerin und ihren Begleitern war in dem Deck-Plan eingezeichnet, wenngleich nur als Symbol, das sie leicht mit dem Daumen abdecken konnte. Zweifellos gab es in CHEOS-TAI Hunderte solcher Anlagen, die einander glichen wie ein Ei dem anderen, und jede von ihnen war riesig.
    Einige hatte Mondra mittlerweile betreten, dennoch konnte sie gar nicht anders, als erneut den Kopf weit in den Nacken zu legen und an den bizarren Maschinenblöcken suchend in die Höhe zu schauen.
    Etliche hundert Meter schienen allein die kleinsten Aggregate aufzuragen.
    Darüber spannten sich, teils filigran anmutend, aber auch erdrückend wuchtig und jeder Schwerkraft Hohn sprechend, fächerartig große Anlagen. Weiter hinauf reichte der Blick nicht mehr, er verlor sich in dem verfilzten Dickicht aus fremder Technologie. Diese Maschinen hatten in zwanzig Jahrmillionen keine Patina angesetzt, sie würden weitere zwanzig Millionen Jahre und länger ihren Dienst versehen.
    Mondra empfand immer noch ein Gefühl des Staunens angesichts der Tatsache, dass sie ausgerechnet CHEOS-TAI wiedergefunden hatten, jenen GESETZ-Geber, den sie besser kannten als jeden anderen. Aber sollte sie deshalb so etwas wie Ehrfurcht empfinden?
    Vielleicht, sobald der GESETZ-Geber hilft, die in Hangay wachsende Negasphäre auszulöschen. Aber auch dann keine Ehrfurcht. Respekt – ja, Respekt vor der Technik, die unseren menschlichen Errungenschaften so weit voraus ist. Doch das werden wir eines Tages aufholen ... wir müssen bis dahin nur überleben.
    „Der kürzeste Weg führt durch die Maschinenhalle", hörte sie sich sagen und schreckte aus ihren Überlegungen auf. „Wenn wir sie umgehen wollten, wäre das ein Zeitverlust von mehreren Stunden."
    „Es gibt hier Transportsphären!"
    Leutnant Tlacomal zeigte hinüber zu einem Komplex, der den Anschein erweckte, jemand habe mehrere Korvetten von Pol zu Pol durchgeschnitten und die Hälften jeweils zu einem Drittel gegeneinander verschoben. Die unteren Rundungen wirkten wie im Boden verankert, in den dennoch verbliebenen Zwischenräumen schwebten flirrende Kugeln. Allem Anschein nach handelte es sich tatsächlich um energetische Sphären.
    CHEOS-TAI durchmaß 1126 Kilometer. Angesichts dieser Dimensionen waren schnelle Transportsysteme unverzichtbar.
    „Wir gehen das Risiko nicht ein!", wehrte Mondra ab. „Eine einzige routinemäßige Statusmeldung an die Lenkzentrale genügt, um unsere Anwesenheit zu verraten."
    „Zu viel Sicherheitsdenken macht uns langsam", wandte Ardibi ein. Unruhig massierte der Master-Sergeant sein Kinn. „Wir verlieren unnötig Zeit."
    Mondra hatte sich ihm schon nach dem ersten Satz zugewandt und bedachte ihn mit einem durchdringenden Blick. „Keineswegs unnötig!", sagte sie scharf. „Mit allem anderen hast du aber recht.
    Wir nutzen unsere Gravo-Paks, um die Maschinenhalle zu durchqueren."
    Sie musterte die wechselnden Holoanzeigen, die ihr Kombiarmband über ihrem Handrücken projizierte.
    „Streustrahlung in weiten Bereichen.
    CHEOS-TAI erscheint mir wie ein Urzeitgigant, der aus einem Äonen währenden Schlaf erwacht und erst langsam zu sich selbst findet. Die Emissionen unserer Triebwerke und der Deflektoren werden in der Halle kaum auffallen."
    Mondra gab sich zuversichtlicher, als sie es wirklich war. Eigentlich hatte sie sehr wenig, auf das sie aufbauen konnte.
    Ob die JULES VERNE nach dem erzwungenen Verlassen des GESETZ-Gebers vernichtet worden war, entzog sich ihrer Kenntnis.
    Vorerst blieb ihr nur die Hoffnung, dass Rhodan und die Besatzung des Hantelraumers noch lebten und dass die Ziele der Operation Tempus weiter bestanden. Sie hatten die Gefahren ihrer Mission zwanzig Millionen Jahre in der Vergangenheit überlebt –
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