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2465 - Nach der Stasis

Titel: 2465 - Nach der Stasis
Autoren: Unbekannt
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vernichtet worden. Gerade weil die TARAS dank ihres Waffenparks ihrerseits eine größere Zahl der Goldenen zerstört hatten, wog ihr Verlust schwer.
    Zudem zweifelte die Terranerin nicht daran, dass zur selben Zeit auch die anderen Materialdepots angegriffen wurden. Sie war zu spät gekommen, konnte aber trotzdem noch von Glück sagen, dass sie und ihre Leute den Goldenen nicht in die Arme gelaufen waren.
    Weit verstreut brannten die Wrackteile der Roboter. Reinigungsmaschinen erstickten die letzten Glutnester. Dichter Qualm breitete sich aus. Indessen verschwanden gut ein Dutzend Goldene aus Mondras Sichtfeld. Sie nahm an, dass die Roboter die Halle inspizierten und sicherten.
    Endlich nickte sie Pothawk zu. Es wurde Zeit, zu den anderen zurückzuspringen. Hier hatten sie jedenfalls nichts mehr zu erwarten.
    In dem Moment erschien Terenako Ardibi neben ihnen.
     
    *
     
    Der Master-Sergeant war mit seinen einunddreißig Jahren der Benjamin der Gruppe, gab sich aber manchmal, als hätte er schon während des Krisenfalls Karthago mit der Waffe in der Hand das Solsystem verteidigt. Allerdings war er im Jahr 1304 NGZ noch gar nicht geboren gewesen.
    Ardibi lächelte jovial. „Wir haben schon befürchtet, ihr könntet Unterstützung nötig haben", flüsterte er und reckte den Hals, um einen Blick in die Tiefe zu erhaschen. „Das Feuerwerk war schwer zu übersehen."
    „Es ist vorbei", erwiderte Mondra und löste den Helmverschluss.
    „Dann haben wir Zeit, uns endlich um die Lenkzentrale zu kümmern ... Ich meine, Captain Ipthaal dürfte dieser Meinung sein." Ardibi korrigierte sich sofort, als er Mondras Blick bemerkte.
    „Wir werden darüber reden. Aber nicht hier", sagte sie. „Sind die anderen auch ...?"
    Die Frage war überflüssig. Mondra Diamond entdeckte Vizquegatomi und Limbox auf dem nächsten Maschinenblock. Ipthaal war bei den beiden Laosoor, während Leutnant Tlacomal nicht einmal vier Meter hinter Pothawk kauerte. Er wurde sichtbar, als er seinen Deflektor abschaltete.
    Immerhin. Mondra nahm zur Kenntnis, dass die Deflektorfelder zumindest in diesem Bereich des Raumers funktionierten. CHEOS-TAI war riesig. Sie durfte nicht erwarten, in allen Kuben gleiche Verhältnisse anzutreffen. Vielleicht waren nur während des Angriffs auf die JULES VERNE Störfelder eingesetzt worden.
    „Runter mit den Köpfen!", rief Ardibi.
    „Trotzdem solltet ihr euch das ansehen!"
    Mondra folgte seiner Blickrichtung und suchte prompt neue Deckung, die es ihr erlaubte, in die Halle hinabzuschauen und einigermaßen gut das Geschehen dort zu überblicken.
    Mindestens dreißig vermummte Gestalten traten aus einem Seitenbereich hervor. Sie waren merklich kleiner als die Roboter, Mondra schätzte sie auf etwa einen Meter fünfzig.
    Lebewesen! Also hatte sie recht gehabt, von Anfang an! Es gab lebende Geschöpfe an Bord des so antiseptisch wirkenden Schiffes! Und endlich sahen sie sie leibhaftig vor sich.
    Die Fremden bewegten sich aufrecht auf zwei Beinen. Sie trugen Schutzanzüge mit geschlossenen eiförmigen Helmen. Zweifellos herrschten in dem Bereich, in dem sich die Roboter bekämpft hatten, sehr hohe Temperaturen. Mondra brauchte nur auf ihr Kombiarmband zu sehen, um festzustellen, dass sogar in ihrer Höhe gut und gerne fünfzig Grad Celsius gemessen wurden.
    Die Helme spiegelten leicht. Trotzdem konnte sie nicht nur einen blaugrünen Schimmer von Haut oder Fell erkennen, sondern ebenso die spitz zulaufende Kopfform. Als eines dieser Wesen den Kopf hob, sah sie zwei kräftige, übergroß wirkende Nagezähne. Der Vergleich mit Gucky lag auf der Hand.
    Biberartige ...
    Sie verfügten über einen großen, gut körperlangen Schwanz, mit dem sie ihren schnellen Lauf geschickt ausbalancierten.
    „Sie wurden aufgeweckt", murmelte Ardibi verblüfft. „Und es kommen immer mehr von ihnen. Ich frage mich, welche Aufgaben sie einst an Bord hatten."
    Mondra nickte. Der Master-Sergeant hatte recht: Das waren biberartige Wesen wie jene, die sie in dem letzten Schlafsaal entdeckt hatten. Einen Versuch, diese pelzigen Geschöpfe aus ihrem Konservierungsschlaf aufzuwecken, hatten sie aber schon nicht mehr gewagt.
    Jemand konnte es besser, und dieser Jemand hatte keineswegs nur zu Staub zerfallende Körper produziert, sondern sehr lebendige Helfer. Die Biberartigen waren offenbar gekommen, um das Depot auszuräumen.
    Mondra sah einige von ihnen halb geschmolzene Gegenstände untersuchen, die sie selbst kaum zuzuordnen vermochte. Andere
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