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2446 - Die Negane Stadt

Titel: 2446 - Die Negane Stadt
Autoren: Unbekannt
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„Aber das wäre nicht klug. Die JULES VERNE bietet unendlich viel größere Reaktionsmöglichkeiten als die relativ eingeschränkte PLURAPH."
    Der Algorrian schien etwas sagen zu wollen, überlegte es sich dann jedoch zu Rhodans Überraschung anders. Normalerweise nahm er kein Blatt vor den Mund und wählte seine Worte auch nicht unbedingt mit Bedacht.
    „Das eigentliche Suchkommando wird im Orterschatten der orangefarbenen Sonne aus der VERNE in die PLURAPH wechseln", fuhr Rhodan fort.
    „Und wer gehört diesem Kommando an?", fragte Mondra.
    „Zum einen Icho Tolot, Gucky und ich", sagte Rhodan. „Wir sind ein eingespieltes Team, was vor Ort nur von Vorteil sein kann."
    „Ich bin ...", fiel Mondra ihm ins Wort.
    Rhodan hob die Hand. „Zum anderen Commander Pothawk, der für die Dauer dieses Einsatzes auf seinen königlichen Titel verzichtet."
    Der Laosoor raunzte tief und verlagerte sein Gewicht auf dem eigens für ihn angefertigten Sessel. Rhodan kam nicht umhin, die Geschmeidigkeit zu bewundern, mit der der Pantherartige sich bewegte. „Nur meine Wenigkeit?"
    Rhodan lächelte. „Natürlich nicht.
    Zu unserem Kommando gehören deine beiden Brüder", er nickte in ihre Richtung, „und neun weitere der besten Hightech-Diebe der Laosoor, zusammen also zwölf von euch. Der Rest der Laosoor bleibt als stille Eingreifreserve für den Notfall an Bord der VERNE zurück."
    Das waren immerhin 200 hochbegabte Langfinger.
    Commander Pothawk zog die Lefzen hoch. „Eine kluge Entscheidung."
    Rhodan musste sich ein Lächeln verbeißen. Da kam wieder der Staatsmann in ihm durch, eine Rolle, die er zwar gekonnt ausübte, aber mit nur wenig Freude. „Wie könnten wir auf die Laosoor verzichten?"
    Er wollte Pothawk damit nicht einmal schmeicheln. Die Laosoor hatten allesamt als Hightech-Diebe professionelle Meriten vorzuweisen und kannten sich mit Erkundung und Diebstahl in absolut fremden Umgebungen aus.
    Hinzu kamen ihre Psi-Begabungen. Sie waren die logische Wahl.
    Rhodan räusperte sich. „Und natürlich nehmen wir noch jemanden mit."
    Er zögerte kurz; ihm war bewusst, dass diese Entscheidung nicht auf ungeteilten Beifall treffen würde. „Ekatus Atimoss. Den Dual."
    Sie hatten die Kralle des Laboraten, die den Dual konditioniert hatte, lahmgelegt, ihn sozusagen vom Einfluss der Terminalen Kolonne befreit, doch er war und blieb für viele an Bord der Inbegriff des Feindes. Selbst Rhodan musste sich eingestehen, dass ihm in seiner Gegenwart mehr als nur unbehaglich zumute war, auch wenn er bislang die Zweifel an seiner Loyalität ausgeräumt hatte.
    Aber sie konnten auf ihn nicht verzichten. Zum einen hatte er wertvolle Insider-Kenntnisse über TRAITOR, und zum anderen schien er unter dem Einfluss des Vibra-Psi von Minute zu Minute mehr aufzublühen.
    Rhodan dehnte die von ihm eingelegte Kunstpause einen Augenblick länger als notwendig. Niemand nutzte die Gelegenheit, etwas einzuwerfen, daher fuhr er fort: „Der Dual wird jedoch nicht seinen Trageroboter mit in den Einsatz nehmen, sondern aus Platzgründen nur seinen Schmiegstuhl. Insgesamt sind wir also sechzehn Personen. Genug, um im Bedarfsfall Gruppen zu bilden, und nicht zu viele, um bei Gefahr noch undercover beweglich zu bleiben."
    Er räusperte sich und sah durch die Runde. „Das Kommando über die JULES VERNE führt ab sofort Mondra Diamond", sagte er dann.
    „Damit bin ich nicht einverstanden", widersprach Mondra sofort. „Ich halte es für unverantwortlich, dass ausgerechnet du mit deiner Ritteraura an der Erkundung teilnehmen willst! Stattdessen schlage ich vor, dass du die VERNE übernimmst und mich das Kommandounternehmen leiten lässt."
    „Deine Reaktion ist völlig verständlich", lehnte Rhodan den Einwand ab.
    „Ich sehe ebenfalls die Gefahr, dass meine Aura mich verrät. Aber dennoch zweifle ich keine Sekunde lang daran, dass ich persönlich in die Negane Stadt gelangen muss. Dein Vorschlag ist hiermit abgelehnt."
    Sie schaute ihn an, und Rhodan fragte sich, ob die Antwort, die er ihr geben würde, falls sie nun noch etwas sagte, die Beziehung, die sich gerade neu zwischen ihnen entwickelt hatte, beeinträchtigen würde.
    Doch Mondra hatte sich völlig in der Gewalt und ließ sich nichts anmerken, nickte lediglich knapp.
    „Für unser weiteres Vorgehen", fuhr Rhodan erleichtert fort. „Eins ist sicher: Die Negane Stadt gebärdet sich in Funk und Ortung keineswegs wie eine uneinnehmbare Festung, die jedes anfliegende Staubkorn unter die Lupe
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