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2418 - Der Entropische Zyklon

Titel: 2418 - Der Entropische Zyklon
Autoren: Unbekannt
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Mitgliedern der Geschwaderleitung bekannt.
    „Wir sollten uns mit eigenen Augen überzeugen, was geschehen ist", schlug ich den Männern und Frauen vor, als wir uns im Konferenzraum zur nächsten Einsatzbesprechung trafen. „Deshalb schlage ich vor, die RICHARD BURTON ins Lettamas-System zu schicken, ins Zentrum des Attavennok-Reiches."
    Niemand hatte etwas dagegen, und so machte sich die BURTON eine knappe Stunde später auf den Weg, während die übrigen Einheiten des Geschwaders an ihrer Position verblieben.
    Die 49 Lichtjahre legten wir in drei Etappen zurück, so dass insgesamt 83 Lichtjahre daraus wurden. Jedes Mal mussten wir teils erhebliche Kursabweichungen korrigieren. Schließlich tauchte das Lettamas-System in unserer Ortung auf. Mit fünfzig Prozent Lichtgeschwindigkeit drifteten wir vorbei, setzten mehrere Sonden aus, die näher an die Planeten heranflogen und erste Bilder übertrugen. Wir sahen überall tote Attavennok, entvölkerte Städte, Abermillionen Leichname. Alles andere befand sich noch im selben Zustand wie zuvor.
    Es war furchtbar. Der Entropische Zyklon hatte die Vitalenergie aller Lebewesen auf diesen Planeten aufgesogen und die Körper damit dem Verfall überantwortet.
    Allein diese Bilder reichten, um uns noch entschlossener in unserem Kampf gegen die Chaosmächte und TRAITOR zu machen. Wenn es uns nicht gelang, diesem Spuk ein Ende zu bereiten, wem dann?
    ARCHETIM? Wohl kaum mehr.
    ES? Schon eher. Aber die Superintelligenz hielt sich an einem weit entfernten Ort im Universum auf, den wir nicht kannten.
    „Es wird eine unserer wichtigsten Aufgaben sein, mehr über die Schiffe herauszufinden, die in den Zyklonen stecken", sagte ich. „Wenn es uns gelingt, einige davon zu zerstören, retten wir vielen Völkern Hangays das Leben."
    Die Ortung zeigte an, dass in diesem Augenblick ein zweites, großes Raumschiff materialisierte, mitten im Lettamas-System. Die Orter gaben Identifizierungsalarm. Was sich zunächst als Umrisse abzeichnete, kannten wir alle nur zu gut.
    „Die SOL!", rief jemand von einer der Galerien. „Es ist die SOL!"
    Oberst Theonta sprang auf. „Endlich!"
    Mehrfach war sie gesichtet worden.
    Vergeblich hatten wir überall in Hangay nach Informationsbojen des Schiffes Ausschau gehalten. Und jetzt flog es uns sprichwörtlich vor den Ringwulst.
    „Flottenfunk, Standardfrequenz", sagte ich. Nach zwei Sekunden hatte ich das Freizeichen.
    „Hier spricht Atlan von der RICHARD BURTON. Wir freuen uns, dass wir euch endlich gefunden haben. Tek oder wer auch immer diese Botschaft empfängt, wie geht es euch?"
    Es blieb still. Normalerweise hätten wir eine Antwort von SENECA erhalten oder einen Notruf der Inpotronik.
    Aber es kam nichts.
    Ich wiederholte den Funkspruch. Unterdessen nahm das Hantelschiff Fahrt auf. Mit 100 Kilometern pro Sekundenquadrat beschleunigte es und nahm Kurs auf die RICHARD BURTON.
    Gleichzeitig begann es Alarmsignale im Kolonnenfunk auszustrahlen.
    Erik Theonta fluchte plötzlich wie ein Rohrspatz. „Hölle, Tod und Teufel, da haben wir uns ja was Schönes eingebrockt."
    „Die SOL!", hörte ich Trim entsetzt rufen. „Was ist dort drüben los?"
    „Sie wird gleich in den Hypertakt-Modus wechseln und uns angreifen", sagte ich. „Achtung, Blitzmanöver!
    Hundert Lichtjahre Distanz. Und ab!"
    Die Energieanzeigen schnellten nach oben, die Linearkonverter sprangen an. Die RICHARD BURTON verschwand und kehrte in hundert Lichtjahren Entfernung in den Normalraum zurück.
    Ich sah mich um und entdeckte manch fragenden Blick. „Tut mir leid, Leute, das geschah zu unserer eigenen Sicherheit. Sie benutzen den Kolonnenfunk, also müssen wir davon ausgehen, dass sich an Bord Waffensysteme befinden, denen wir nicht gewachsen sind. Potenzialwerfer oder Fraktale Aufrissglocken und Ähnliches."
    Selbst wenn sie in die Hände des Feindes gefallen war, ich hätte sie nicht aufgegeben. Mit der SOL verband ich wesentliche Ereignisse und Zeiträume meines Lebens.
    „Was willst du tun?", fragte Trim.
    „In der Nähe bleiben. Wir brauchen Gewissheit, was mit der SOL los ist."
     
    EPILOG
     
    Wir fanden den winzigen Kristall in den wenigen persönlichen Habseligkeiten des toten Oahm’Cara.
    „Hörst du das, Farick Gilitt? Die Mutter aller Eier ruft!", sagte eine Stimme.
    „Ich höre es, Crespo Gilitt. Lass uns aufbrechen."
    „Dies ist eine Aufzeichnung", plärrte eine Automatenstimme dazwischen.
    „Dies ist eine Aufzeichnung des Kommandanten Farick
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