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2411 - Schwinge-von-Raffat

Titel: 2411 - Schwinge-von-Raffat
Autoren: Unbekannt
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Willen gezeigt hätten. Trim drückte, wenn man bei dieser Analogie bleiben wollte, folgsam und beherzt die Tasten, die Uluth ihm bezeichnete. Dennoch „klang" das Ergebnis leider grauenhaft. Sosehr sie sich abmühten, es stellte sich keine mentale Harmonie ein.
    Nach dreieinhalb Stunden psionischer Kakophonie gaben sie auf. Minimale Teilerfolge hatten sie erzielt. Doch bis zu einem Parablock, der stabil genug war, sie gegen die Proto-Negasphäre zu wappnen, lag offensichtlich noch ein weiter Weg vor ihnen.
    „Wir versuchen es wieder", versprach Trim. „Und wieder und wieder. Du wirst sehen, irgendwann klappt’s."
    „Am Sankt Nimmerleinstag", sagte Uluth frustriert. „Jetzt brauchten wir Erkenntnisse über die Inhomogenität, nicht erst in ferner Zukunft!"
    „So etwas darf man nicht überstürzen.
    Es wird schon werden", tröstete Trim.
    Er log nicht. Trotz des gescheiterten Erstversuchs war er nach wie vor zuversichtlich. Aber seine anfängliche Begeisterung hatte der nüchternen Einsicht Platz gemacht, dass es ein hartes Stück Arbeit werden würde.
    Sie gingen in gedrückter Stimmung auseinander. Kurz danach meldete das Bord-Trivid, dass der Verband Fahrt aufgenommen hatte.
    RICHARD BURTON, ARAMIS, ATHOS und PORTHOS flogen in den Segarenis-Sternhaufen ein.
     
     
    Annalen der Helden von Hangay:
     
    Paradigmenwechsel
     
    Auf Raumpiraten war unser höchlichst verehrter Kommandant, Marschall Böudevail der Umsichtige, nicht gut zu sprechen. Das freundlichste Wort, das er für sie übrig hatte, war „Gesindel".
    Als Mann der Uniform störte ihn nicht so sehr die Brutalität, mit der viele dieser Leute vorgingen; im Gegenteil, ihre Blutrünstigkeit rang ihm sogar einen gewissen Respekt ab. Vielmehr verachtete er sie, weil sie außerhalb der militärischen Konventionen agierten.
    „Bäuche aufschlitzen und Beute beiseiteschaffen", pflegte er in seiner unnachahmlich flüssigen, um nicht zu sagen feuchten Sprechweise zu betonen, „ist nicht in Ordnung, wenn man sich dabei auf keine höhere Instanz berufen kann!"
     
    *
     
    In unserem Abschnitt der Galaxis Hangay trieb vor allem eine interstellare Verbrecherorganisation ihr Unwesen, welche sich „Khif Chimanga" nannte. Sie war durch außergewöhnliche Konsequenz und Grausamkeit zu zweifelhaftem Ruhm gelangt.
    Die KChi, wie sie sich selbst bezeichneten, machten die Raumschiffsrouten zwischen Segarenis und galaktischer Hauptebene unsicher. Dabei legten sie geradezu Furcht einflößendes Geschick an den Tag, wenn es darum ging, solche Transporter als Ziel ihrer Raubzüge zu erwählen, die besonders wertvolle Fracht an Bord trugen.
    Umgekehrt flogen sie nie in die zahlreichen Fallen, die ihnen gestellt wurden.
    Rüstete etwa ein Handelskonzern einen ursprünglich langsamen, kaum bewaffneten Frachter nach allen Regeln der Kunst zum Schlachtschiff um und stopfte ihn randvoll mit teuer angeheuerten Söldnern, so schienen die KChi dies regelrecht zu riechen und drehten gerade noch rechtzeitig ab.
    Gleiches geschah, wenn ihnen Flotten eines oder mehrerer raumfahrender Völker auflauerten, beispielsweise im Ortungsschatten einer Sonne. Entweder tauchten die Piraten gar nicht erst auf, oder sie ergriffen, kaum aus dem Hyperraum gefallen, auch schon wieder die Flucht, bevor an eine Verfolgung zu denken war.
    Die Vermutung lag nahe, dass sie ein bestens ausgebautes Netz von Spitzeln unterhielten. Dazu gehörten wohl auch korrupte Beamte, Soldaten und Wirtschaftsmanager, welche gegen große Summen Schandgelds Insider-Informationen weitergaben.
    Nur indem die im Segarenis-Haufen ansässigen Zivilisationen kooperierten, gelang es, die Khif Chimanga einigermaßen in die Schranken zu weisen. Konvois ab einer gewissen Größe und Stärke des Geleitschutzes kamen gewöhnlich ungeschoren davon.
    Es musste sich allerdings um Verbände handeln, an denen sich die Piraten tatsächlich ihre dreckigen, mit dem Blut vieler Unschuldiger besudelten Finger verbrannt hätten. Bluffs durchschauten sie auch in diese Richtung sofort und schlugen dann erst recht gnadenlos zu.
    Perfiderweise begnügten sich die KChi nicht mit den erbeuteten Handelswaren, die sie entweder selbst verwendeten oder über Hehler zu barer Münze machten; darüber hinaus erzielten sie immense Gewinne an Lösegeld für gefangen genommene Besatzungsmitglieder oder – häufiger – Passagiere der geenterten und aufgebrachten Schiffe.
    Offiziell hatten die Sternenreiche der Region zwar eine Übereinkunft
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