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2386 - Die Diskrete DomÀne

Titel: 2386 - Die Diskrete DomÀne
Autoren: Unbekannt
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Geisterhand auf dem kleinen Tischlein dazwischen auf.
    Ich setzte mich unaufgefordert, schenkte mir Wasser ein und trank gierig. Erst jetzt bemerkte ich, wie durstig ich war. „Dies ist die Schnittstelle", sagte mein Begleiter „Jener Bereich des Gebäudes, in dem die Kommunikation mit dem Zentralen Rechner am unmittelbarsten erfolgt." Er deutete auf eine unscheinbare Konsole und diverse Gerätschaften. Kameras. Akustikfelder. Geruchsrezeptoren. Ultraschall- und Infrarot-Schnitt-Orter. Sie alle maßen verbale und nonverbale Gesprächsteile an.
    Worte, Gestik, Atmung, aber auch der Herzschlag wurden registriert und zu einem Ganzen vermengt, das der Rechner schließlich erfassen und interpretieren konnte. „Wir haben dich aus einem bestimmten Grund aufgenommen", fuhr Schalug fort. „Wir haben eine Bitte an dich."
    „Eine Bitte?" Ich verschluckte mich, stellte das Glas beiseite und hustete heftig. „So ist es."
    „Ich habe die Stadt betreten, um selbst Fragen beantwortet zu bekommen." Es erschien mir wenig sinnvoll, dem Rechner und seinen holografischen Aspekten etwas vorzumachen. „Du ... Ihr müsst wissen, dass ich verwirrt bin. Viele Dinge in meinem Kopf liegen brach. Andere haben sich zu Knäueln verwirbelt, die ich alleine nicht lösen kann."
    „Du fühltest dich angezogen von And'rol, nicht wahr?"
    „So ist es." Ich überlegte. Siedend heiß wurde mir klar, dass ich unentschuldbare Fehler gemacht hatte. Ich war meinen Instinkten gefolgt, war jenen fünfdimensionalen Spuren hinterher gehechelt, die ich spüren konnte. Und nun saß ich da, im Vorzimmer einer Rechner-Wesenheit, deren nüchternes Kalkül sich ohne Weiteres zu meinem Nachteil auswirken konnte. „Wir geben dir, was du benötigst", versprach Schalug. „Dann sprechen wir weiter" Sein Gesicht verzog sich zu einer hässlichen Fratze. Übelkeit befiel mich. Intensives, alles durchdringendes Unwohlsein. Als würde das Innerste nach außen gekehrt. Mein Gesichtsfeld änderte sich. Schalug, die Konsole, Stühle und Tisch lagen plötzlich um 90 Prozent verdreht. Alles verschwamm, wurde zu zäher Masse.
    Ich begriff. Ich war von meinem Sitzplatz geglitten, lag am Boden. Fünfdimensionale Felder, von allen Seiten und Räumlichkeiten auf mich herabstoßend, überschwemmten mich, legten Verborgenes in mir frei.
    Ich erinnerte mich...
     
    5.
     
    „Was haben wir getan?", rief Alexim Afateh. Er zupfte an seinen Haaren, marschierte vor dem Holografischen Pförtner im Kreis. „Dabei wollten wir bloß helfen. Das Mesoport-Netz ... die Tad de Raud ... unser Volk ..."
    „Jetzt lass gefälligst das Jammern, Mann!"
    Lemaha Ellyund hielt ihn fest und klopfte ihm energisch auf den Rücken. So fest, dass er beinahe gestürzt wäre. „Die Stadt weiß genau, was zu tun ist. Nicht wahr?"
    Der Pförtner lächelte, zeigte aber sonst keinerlei Reaktion. „Sicherlich wisst ihr euch gegen jedwede Gefahr zu verteidigen. Nichts kann den Türmen And'rols etwas anhaben. Niemand vermag dir und deinesgleichen beizukommen. Stimmt's?" Lemaha zwinkerte dem Wächter vertrauenerweckend und schmeichelnd zu.
    Wiederum keine Antwort. Lediglich eine kurze, abgezirkelte Handbewegung, die alles Mögliche bedeuten konnte. „Beim nackten Arsch des Taggilla!", brüllte Lemaha los. „Wirst du endlich sagen, was da drin vor sich geht?!"
    „Beruhig dich, Liebes ..."
    „Misch dich da nicht ein, Mann!" Brüsk stieß Lemaha Alexim beiseite, stützte die Arme in die Hüften, baute sich breitbeinig vor dem Pförtner auf und ließ einen weiteren Wortschwall über ihn ergehen: „Wir haben enorme Mühen und Gefahren auf uns genommen. Haben unser Leben und das unserer Kamhalox riskiert. Und jetzt stellt sich uns ein dahergelaufener Holografenriese mit reichlich unattraktiver Nase in den Weg und will uns daran hindern, dem Stadtrechner Bericht zu erstatten?"
    „Ist schon gut, mein Schatz ..."
    Lemaha rempelte Alexim neuerlich beiseite, stieß dann dem Pförtner ihre Arme in den weichen, semimanifesten Körper, zog sie angewidert zurück und fuhr mit ungeminderter Lautstärke fort: „Wir tun unser Bestes. Geben alles.
    Erforschen ein neues Sonnensystem.
    Finden eine fünfdimensionale Ortung.
    Bergen diesen riesigen Typen. Hieven ihn unter irrsinnigen Plagen auf die Trage zwischen die Kamhalox. Und warum?"
    „Dein Temperament geht mit dir durch, meine Blume. Du solltest jetzt den Mund halten ..."
    „Sei froh, dass ich meine Wut an diesem Grinsefatz austobe und nicht an dir, mein Bester! Wo war
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