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2386 - Die Diskrete DomÀne

Titel: 2386 - Die Diskrete DomÀne
Autoren: Unbekannt
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Konservierungsbehälter, den Dormoid, zurück. Es fehlte nicht viel, und ich hätte Orientierung und Verstand verloren, bevor ich mich zum Schlaf bettete., Die Ruhephase mochte ewig dauern - es kümmerte mich nicht. Vor meiner Flucht hatte ich keinen Gedanken darauf verschwendet, jemals wiedererweckt zu werden. Ich wollte nichts mehr sehen und hören, den Bruderkrieg überschlafen.
    Erst wenn meine Hilfe wieder nützte und nicht Teil einer widerwärtigen Auseinandersetzung war, hatte ich vor, zurückzukehren.
    Und so frage ich mich: Ist dieser Tag heute gekommen?
     
    *
     
    Ich kam zu mir, fand mich in der „Schnittstelle" des Turms wieder. Der Gesandte des Inkarnierten musste mich hochgehoben und zurück auf den Stuhl verfrachtet haben. Neuerlich trank ich vom Wasser. Meine Hände zitterten. „Ich weiß nun, wer oder was ich bin", sagte ich. Ich ahnte, dass ich, während mich die Erinnerungen überschwemmten, laut gesprochen und der Zentrale Rechner von And'rol meine Worte vernommen hatte. „Ich erwachte erst vor kurzer Zeit in einer völlig fremden Umgebung. Ich konnte die Installationen der Spektralen Technik nicht mehr spüren, erwachte mit dem Blick auf die beiden Telomon und ihre Transporttiere, befand mich unter dem Himmel einer fremden Sonne." Ich stand auf, begann eine Wanderschaft durch den mir so fremden Raum. „Manche Dinge sind mir nun klar, andere wiederum bleiben rätselhaft. Wie lange habe ich geschlafen? Warum weiß ich nichts mehr über meine Erzeuger; die Sphero? Wurde meine Erinnerung etwa gezielt gelöscht, ausgelöst durch den Schock des Bruderkampfs? Habe ich versagt?"
    „Wir haben die Inhalte der Mikro-Wissenden der beiden Telomon abgesogen und ein paar Basis-Informationen über jene Welt gewonnen, auf der du aufgefunden wurdest", sagte Schalug. „Dein Schlaf dauerte lange. Fünfundfünfzigtausend neulemurische Jahre." 55.000 Jahre.
    Zahlen dieser Größenordnung hatten mir früher keine Probleme bereitet. Früher ...
    Völker wurden groß und vergingen wieder im Verlauf einer derartigen Zeitspanne.
    Galaxien drehten sich ein gutes Stück um sich selbst. Superintelligenzen hatten den Schritt zur Materiequelle vollzogen - oder waren gescheitert, während ich geschlafen hatte... 55.000 Jahre. „Der Transportvorgang über die Mesoport-Weiche muss dich aus dem Schlaf gerissen haben", sagte Schalug. „Ultrahochfrequente Energien, die jenen ähnelten, denen du einen Teil deines Lebensauftrags widmetest."
    „So wird es gewesen sein." Aus den Schatten meines Unterbewusstseins lösten sich weitere Erinnerungsbrocken. Kleine Teilchen ergaben ein Ganzes. Ich war der Wächter eines Abschnitts einer Transmitterstrecke zwischen den Galaxien Apsuhol und Karahol gewesen. Beauftragt, die Flüchtlinge eines galaxienübergreifenden Krieges zu beschützen. Lediglich die Sphero blieben unvollständige Schemen in meinen Gedanken, wie hinter Nebeln und Sonnenstürmen verborgen. „Ihr habt mir sehr geholfen", sagte ich schließlich.
    Meine Stimme klang kratzig, hallte hohl von den Wänden wider. Allmählich dunkelte es. Letzte weiße Strahlen tauchten den Raum in mattes Licht. „Ich durchschaue aber nicht, was diese Stadt darstellt - und wer ihr seid."
    Schalug winkte mich zu sich. Ich stand auf, folgte ihm zum zentralen Gerät dieser sogenannten Schnittstelle, in deren Leib ich mich, bei genauer Betrachtung, eigentlich befand. „Wir besitzen Gemeinsamkeiten", sagte der Gesandte des Inkarnierten. „Auch ich habe Schutzbefohlene. Die Telomon. Diese beiden hier", er deutete auf ein Holobild, das Alexim und Lemaha in einer etwas verfänglichen Situation zeigte, „haben mittlerweile meinem Aspekt an der Außengrenze And'rols erzählt, wo sie dich fanden und warum sie dich hierher brachten. Sie sind voll Schuldbewusstsein und glauben, große Fehler begangen zu haben. Rede mit ihnen, sobald du die Stadt verlässt. Unsere Fähigkeiten, die richtigen ... Worte zu finden, sind schwach ausgeprägt."
    Ich sollte mich um die beiden Telomon kümmern, ihre Probleme aufarbeiten?
    Irgendetwas in meinem Inneren stemmte sich dagegen. Die Kleinwüchsigen hatten mich erweckt und mir damit in gewisser Weise einen Gefallen getan. Ich empfand Dankbarkeit. Aber mein Sehnen, meine Empfindungen galten einem anderen Volk.
    Ich war begierig darauf, zu erfahren, was aus den Nachfahren der Lemurer geworden war. „Du sagtest, dass der Inkarnierte eine Bitte an mich hätte?"
    „So ist es." Der Themenwechsel irritierte Schalug
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