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2386 - Die Diskrete DomÀne

Titel: 2386 - Die Diskrete DomÀne
Autoren: Unbekannt
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unbehelligt, durchquerten das kleine Wäldchen, endlich im Schutz der Nullschirm-Kombo. Alexim atmete erleichtert durch. Ein Wunder musste geschehen - oder Taggilla zur Höchstform aufgelaufen sein. „Brav, mein Bester!", lobte er seinen Partner. „Ein paar Schritte noch, hinein in den Magenta-Korridor. Such dir ein Ziel aus. Eines, an dem saftige Wiesen auf dich warten."
    Morris blieb stehen, schüttelte in einer durchaus telomonischen Geste den Kopf.
    Er verweigerte. Seine körperliche Höchstleistung musste gleichermaßen das hyperfühlige Organ, mit dem er den Durchgang bewerkstelligte, in Mitleidenschaft gezogen haben.
    Auch Alexim konnte nicht mehr weiter.
    Die langen Stunden der Anstrengung forderten endgültig ihren Tribut. Es fiel ihm schwer, einen einzigen klaren Gedanken zu fassen. Er wollte schlafen, sonst nichts.
    Er musste sich darauf verlassen, dass die Nullschirm-Kombo hielt. Niemand würde ihn hier finden. Als letzte Vorsichtsmaßnahme trieb er Morris in den Schutz des Dorfschuppens; dort, wo der Dorf-Wissende Alarm schlagen würde, sobald irgendetwas Unerwartetes geschah.
    Er ließ Ama Zurn zu Boden gleiten, drehte ihn auf den Rücken. Zu guter Letzt träufelte er dem Aktivierungswächter ein paar Tropfen Wasser in den Mund, dessen Lippen spröde und trocken waren. Für mehr reichte die Kraft nicht. Ama Zurn sah nicht so aus, als würde er in nächster Zeit das Bewusstsein wiedererlangen.
    Alexims Kräfte schwanden endgültig. Er ließ sich auf ein Bett sinken, fiel augenblicklich in tiefen Schlaf, begleitet von Albträumen. Tad de Raud schwirrten durch die Lüfte, streckten ihre Fänge begehrlich nach ihm aus. Hinter ihnen, im magentaroten Himmel, stand die Zahl 95.
    Und im heißen Wüstensand lag der leblose Körper Ama Zurns.
     
    *
     
    Das Auge der Andury schrillte.
    Alarm!
    Benommen kam Alexim hoch, blickte sich irritiert um. Wo war er? Was war geschehen?
    Endlich erinnerte sich.
    Was wollte das Auge von ihm? Warum meldete es sich? Waren etwa Fremde ...
    Tatsächlich! Zwei Wesen, Ama Zurn nicht unähnlich, drangen durch das schützende Wäldchen vor. Trotz der Irritationen, die sie zweifelsohne durchlitten, marschierten sie weiter, ließen sich nicht vom Weg abbringen. Unglaublich! Sie widerstanden den Kräften der Nullschirm-Kombo!
    Waren dies Späher der Tad de Raud? Oder gehörten sie zur Gruppe der anderen Raumfahrer?
    Keine Zeit zum Nachdenken: Fort, nur fort!
    Hastig stopfte er sich einen Getreideriegel in den Mund, spülte mit etwas Wasser nach und machte sich schließlich an die Arbeit, Ama Zurn ein weiteres Mal .auf dem geduldig wartenden Morris festzuzurren.
    Alexim zog und zerrte den Bewusstlosen - er schlief tatsächlich noch, stöhnte ab und zu unterdrückt - mit Hilfe mehrerer Stricke auf den Kamhalox. Es gelang ihm, neue Kräfte freizusetzen. Irgendeine Flamme loderte in ihm; genährt aus Wut auf die Aussichtslosigkeit der Situation.
    Nein! Ama Zurn und er würden nicht scheitern! Es durfte nicht sein. Sie hatten das Recht auf ihrer Seite. Ein Versagen wäre nicht fair...
    Als er endlich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, lag der Aktivierungswächter fein säuberlich verpackt auf Morris.
    Ein paar letzte Handgriffe waren zu tun, dann gab er das Kommando zum Aufbruch. Ohne nach links oder rechts zu blicken, trieb er den Kamhalox auf die Mesoport-Weiche zu.
    Taggilla hingegen ließ er zurück. Bei allem, was nun kommen würde, musste er sich auf sich selbst verlassen und nicht auf die Launen eines wankelmütigen Gottes.
    Die Wiederaufladung des Mesoport-Netzes war vorerst misslungen. Die Tad de Raud waren weiterhin auf dem Vormarsch.
    Fremde Mächte, über die sie nichts wussten, nahm soeben die Justierungsstation in Besitz.
    Aber, so schwor sich Alexim Afateh, die Telomon würden zurückkehren. Niemand hatte das Recht, ihnen ihr kleines Glück zu stehlen
     
    22.
     
    Meine Benommenheit ließ nach, die Nebel lichteten sich. Mühsam kam ich auf die Beine - und blickte auf die Türme And'rols hinab.
    Alexim Afateh lag erschöpft neben mir im Gras. Ich kümmerte mich nicht weiter um ihn. Es scherte mich nicht, wie ich hierher gelangt war. Die Erinnerungen an meine letzten bewussten Momente drohten mir den Verstand zu rauben.
    Mein verantwortungsloses Handeln hatte unabsehbare Konsequenzen gezeitigt. Ich hatte die Anlagen des Sonnentransmitters zweckentfremdet, hatte meine Primäraufgabe vernachlässigt und nun möglicherweise bewirkt, dass die Sonnenzapfer durch eine
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