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238 - Herz aus Eis

238 - Herz aus Eis

Titel: 238 - Herz aus Eis
Autoren: Michelle Stern
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diesem exotischen Ort sollte sich der Flächenräumer befinden? Er konnte verstehen, warum die Briten dieses Gebiet für sich haben wollten. Die Vegetation war so üppig, dass sie Nahrung und Rohmaterialien im Überfluss versprach.
    Eine Minute später setzten sie in Fort Washington auf. Auch hier lag der beißende Geruch noch in der Luft.
    Doch das Gas wirkte nur kurze Zeit, da es hochkonzentriert auftreten musste. Danach verflog die sofortige Wirkung beim Einatmen.
    General Crow wurde von »Uncle Billy« in Empfang genommen, der einen kurzen Rapport lieferte.
    »Das Fort ist eingenommen. Wachen stehen auf dem Umlauf. Alle Clarkisten betäubt, Sir. Wir fesseln und sammeln die Soldaten in dem großen Haus, in dem wir den Anführer fanden. Die Zivilisten haben wir auf dem Marktplatz zusammengetragen.«
    »Führ mich zu dem Haus.«
    Billy gehorchte. Crow sah sich misstrauisch um. Es war alles ruhig. Anscheinend hatten die Warlynnes auch hier gute Arbeit geleistet.
    Vor dem Haus des Clarks blieb Crow staunend stehen. Es sah aus wie das weiße Haus! Ebenso wie das Capitol hatten die Clarkisten es in einem kleineren Format nachgebaut. Der General bedauerte, dass er nicht zuerst den Clarkisten begegnet war. Sicher hätte er mit diesen Menschen mehr anfangen können als mit den verblödeten Briten.
    Sie betraten das Gebäude. Der Warlynne führte Crow durch die Gänge, bis sie ein großes, prächtig eingerichtetes Zimmer mit gemalten Bildern und Wandteppichen betraten. Hier fanden sie den 37. Clark Manuel, einen Mann mit langen weißen Haaren und einem kurz geschnittenen Vollbart. Das Oberhaupt der Clarkisten war etwa siebzig Jahre alt, mittelgroß und sehnig. Er lag betäubt und gefesselt auf einem pompösen Bett in Tigeroptik.
    »Haben Sie das Gegengift?«, fragte Crow an Margareth gewandt.
    Die nickte mit leuchtenden Augen. »Natürlich.« Sie hob den Metallkoffer in ihrer Hand leicht an. »Wie besprochen. Es ist alles hier drin.«
    »Beeilen Sie sich«, fuhr Crow die Ärztin an.
    »Ziehen Sie ihm die Uniformjacke aus«, meinte Margareth nicht eben freundlicher.
    Die Ärztin kniete nieder, öffnete den Koffer und holte eine Spritze heraus, deren Inhalt sie dem 37. Clark Manuel verabreichte.
    Es dauerte einen Moment, bis der Alte zu sich kam. Flatternd öffneten sich seine blauen Augen.
    Crow kniete sich neben ihn und drückte ihm den Lauf seiner Waffe an die Schläfe. »Ich brauche ein paar Antworten, verehrter Clark. Wo befindet sich die geheime Waffenanlage, die Sie hier unten in dieser Hohlkugel gefunden haben?«
    Der Clark Manuel sah ihn verwirrt an. Er schien nicht zu begreifen, was Crow von ihm wollte.
    »Reden Sie schon, Mann! Oder soll ich ein paar ihrer Leute herholen und erschießen? Einen nach dem anderen?«
    »Er blufft nicht«, erklärte Margareth kühl.
    Der Clark Manuel biss sich wütend auf die Lippen. »Wir lassen uns nicht von Terroristen erpressen! Das habe ich schon Commander Drax gesagt!«
    Crow war es, als hätte der Alte ihm einen Schlag in die Magengrube verpasst. Er brauchte ein paar Sekunden, um sich davon zu erholen.
    »Was sagen Sie da?«, ächzte er. »Commander Matthew Drax ist hier?«
    »Sie kennen ihn?« Der Ausdruck im Gesicht des Clarks war schwer zu deuten. »Aber wie –«
    »Wo steckt er?«, fuhr Crow ihn an. Er packte den Alten vorn am Kragen. »Raus mit der Sprache – wo hat er sich verkrochen?«
    Der Clark wirkte zunehmend verwirrt. »Er… er ist gestern aufgebrochen, zusammen mit seiner Begleiterin. Er wollte hinüber zu den Briten.«
    »Zu den Briten?«, echote Crow. In seinem Schädel drehte sich plötzlich alles. Matt Drax und seine Schlampe Aruula waren vor ihm hier gewesen! Wenn sie fündig geworden waren…
    »Wer sind Sie überhaupt? Was tun sie hier? Haben Sie mich entführt?« Der 37. Clark Manuel sah sich verstört um. Er schien noch immer nicht richtig beisammen zu sein.
    »Schnauze!«, fuhr Crow ihn an. »Drax hat hier etwas gesucht. Eine Anlage. Eine Waffe. Hat er sie gefunden?«
    Der Clark blickte angsterfüllt auf die Pistole in Crows Hand. »Er hat ein Terroristennest gesucht, keine Waffe. Er bat um unsere Unterstützung. Aber dann hörte er von Fischmenschen, die bei den Briten aufgetaucht sein sollten, und machte sich dorthin auf den Weg.«
    Schwarze Wut überflutete Crow. Sie mussten auf dem Herweg aneinander vorbeigefahren sein, ohne sich zu bemerken – bei dem zerklüfteten Land, das viele Umwege nötig machte, kein Wunder. Unbeherrscht schlug er mit der
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