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238 - Herz aus Eis

238 - Herz aus Eis

Titel: 238 - Herz aus Eis
Autoren: Michelle Stern
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vorstellen, wie die Stürme des Winters waren.
    In einem hatte Margareth recht: Dieses Land besaß ein Herz aus Eis. Ein Kontinent, der tödlich war und auf dem es kaum Leben gab. Er war froh, wenn er endlich nach Waashton zurückkehren konnte.
    Crow betrat den Gleiter zuerst. Während Penthesilea und Cleopatra die Soldaten in den Laderaum führten, inspizierte er das Cockpit. Zwei Einschusslöcher, kein ernsthafter Schaden. Zufrieden löste er Otto am Steuer ab und übernahm das Kommando über den Gleiter.
    Nur Minuten später landeten sie neben dem gesicherten Schleusenhaus. Crow bewunderte den Bau, der dem Capitol nachempfunden war. Zumindest hatten die Clarkisten Stil.
    Die Briten waren mit den DUKWs über das zerstörte Tor eingedrungen und bezogen gerade Position. Die Clarkisten schienen sich zurückzuziehen. Die Schüsse nahmen ab. Crow ahnte aber, dass dies nur ein vorläufiger Rückzug war. Vermutlich sammelten die Clarkisten ihre Wachmannschaften und berieten sich.
    Auf dem Dach des Schleusenhauses sah Crow einen U-Men, der sich ihm kurz zeigte. Er hatte sich als Scharfschütze positioniert und die Clarkisten erfolgreich vom Eingang des Schleusenhauses ferngehalten.
    Jetzt musste alles schnell gehen. Je eher er den Clark Manuel fand, desto eher konnte er hier wieder verschwinden. Hoffentlich mit der geheimen Superwaffe. Er hatte Billy den Befehl gegeben, niemanden aus der Hohlkugel nach oben entkommen zu lassen. Der Clark saß also in der Falle.
    Zufrieden betrat Crow das Schleusenhaus. Es roch immer noch leicht nach Gas. Mehrere betäubte Clarkisten lagen in ihrem Weg, um die sich die britischen Soldaten kümmerten. Sie fesselten die Männer und banden sie an die Stützpfeiler und Säulen.
    Crow sah die Bruchstücke des Daches, durch das die Warlynnes und U-Men sich Zutritt verschafft hatten. »Gute Arbeit«, murmelte er. Er war stolz auf seine Geschöpfe, auf seine Kinder, die hier exzellent vorgegangen waren. Dank seiner Gedächtnisimplantate, ohne Zweifel.
    Mit einer Hand zog er das Funkgerät hervor. »Billy? Kannst du mich hören?«
    »Ich höre Sie, Sir«, antwortete die Stimme des Warlynne. »Wir haben die erste Siedlung unter dem Aufzug eingenommen. Es wird Fort Washington genannt. Der 37. Clark Manuel befindet sich in unserer Gewalt, Sir. Er wurde durch die Gasbomben betäubt.«
    Fort Washington, dachte Crow versonnen. Eine gute Namenswahl. »Ich bin in wenigen Minuten bei euch«, sagte er laut.
    »Verstanden, Sir.«
    Margareth versuchte mit ihm Schritt zu halten. »Ihre Warlynnes haben es geschafft? Sie haben den Clark Manuel?«
    »Es sieht ganz danach aus«, meinte Crow knapp. Langsam ging ihm Margareths gute Laune auf die Nerven. Das hier war eine militärische Operation, kein Vergnügungsausflug! Es war immer dasselbe mit Zivilisten: Sie begriffen erst, was Sache war, wenn in ihrer unmittelbaren Nähe jemand zu Tode kam.
    Sie gingen auf den Gondel-Aufzug zu. Zwei britische Soldaten brachten eine der wartenden Kabinen in Position. Penthesilea und Cleopatra hielten die Gewehre im Anschlag. Hinter ihnen hörten sie jetzt Hundegebell. Die Besatzung der anderen beiden DUKWs hatte zur Verstärkung einige der Pitbulls aufgeladen. Dafür verstummten die Schüsse endgültig. Anscheinend sahen die Clarkisten ein, dass sie keine Chance hatten.
    Crow, Willson, die Warlynnes und ein paar der Soldaten quetschten sich in den Aufzug. Crow hoffte, dass seine Modelle nicht zu schwer für die Technik der Clarkisten waren, aber angeblich verstanden diese ja etwas von ihrem Handwerk.
    Sie fuhren in die Tiefe. Crow trieb die Unruhe. Er wollte endlich Antworten! Hoffentlich hatte der 37. Clark Manuel ihm in dieser Hinsicht etwas zu bieten. Unruhig fuhr sich der General mit der Hand über den kahlen Schädel. Und dann war da noch die Sache mit Agat’ol, die ihn beunruhigte… Er brauchte den Hydriten!
    Eins nach dem anderen. Crow wusste, wie wichtig es war, sich in einer Schlacht auf die Gegenwart zu konzentrieren. Ein Moment der Unachtsamkeit konnte den Tod bedeuten.
    Crow nahm sich daher keine Zeit, die Wände und die Decke des sonderbaren Raumes genauer zu studieren. Neben ihm stieß Margareth verwunderte Laute aus. Unter ihnen breitete sich ein fremd wirkender Dschungel aus, und Felder mit den fleischigen Halmen. Dieses sonderbare Stück Land unter der Erde schien einer anderen Welt zu entstammen. Waren Hydriten dafür verantwortlich? Crow versuchte seine wachsende Erregung zu unterdrücken. Wo sonst als an
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