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2338 - In Bann des RUFERS

Titel: 2338 - In Bann des RUFERS
Autoren: Unbekannt
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Echos von Traitanks auf dem Schirm", fuhr er fort. „Ihre Entfernung wird mit zehn Lichtsekunden angegeben. Das ist der Sicherheitsabstand, schätze ich."
    Die Fabrik war folglich auch nicht mehr da. Diese Entfernung von drei Millionen Kilometern konnten sie in ihren Anzügen unmöglich überwinden. Schon gar nicht unter den gegebenen Umständen.
    Roi deutete zur Tür. „Weiter!" Irgendwo mussten sie auf einen Hangar oder eine Mannschleuse stoßen, die hinaus ins All führte. Ins All und in den Tod. Hier drinnen unmittelbar unter der Oberfläche erlebten sie die Phänomene höherdimensionaler Einflüsse, aber sie schadeten ihnen nicht direkt.
    Bisher nicht.
    Die Temperatur im RUFER stieg an. Ob die Hitze von außen oder von innen kam, ließ sich mit den inzwischen verrückt spielenden Ortern nicht erkennen. Die Mikropositroniken schafften es noch, diese einfachen Systeme zu kontrollieren.
    Genauso funktionierte das Innere des RUFERS mit seiner „Billigtechnik". „Roi, warum bleiben wir nicht einfach stehen?", fragte Tobi nach einer Weile. „Weil wir hier drinnen überhaupt keine Chance haben."
    Draußen ist es allerdings derzeit auch nicht viel besser. Wir kommen hier nur lebend raus, wenn ein Wunder geschieht.
    Wenigstens endete der Korridor nach einer Weile. Eine Flucht aus unterschiedlichen Räumlichkeiten erstreckte sich vor ihnen.
    Sie sahen Geräte und Transportmaterial, von den Arbeitern in diesem Außenbezirk zurückgelassen.
    Roi Danton beschloss, alles auf eine Karte zu setzen. Als Alternative blieb wirklich nur, sich auf den Boden zu setzen und das eigene Ende abzuwarten. Aber dann wären sie keine USO-Spezialisten gewesen. „In der Nähe muss es Hangars geben. Wir trennen uns. Jeder sucht einen noch zu bestimmenden Sektor ab. Der Treffpunkt ist hier in diesem Raum. Jeder ist auf sich allein gestellt, bis die Suche beendet ist."
    Ob erfolgreich oder nicht, darüber machte er sich keine Gedanken.
     
    *
     
    Roi knickte in den Knien ein. Vor seinen Augen verschwamm alles. Gleichzeitig begannen die Wände um ihn herum zu knacken und zu ächzen. Ein gewaltiger Druck legte sich auf sein Bewusstsein, wie er ihn bisher nicht hatte aushalten müssen.
    Aus dem Funkgerät drang ein leiser Schrei, ein Stöhnen, ein Keuchen. „Haltet durch!", ächzte er. „Es wird bald vorbei sein."
    Er machte ihnen schon wieder etwas vor, aber es blieb ihm keine Wahl. Wenn sie jetzt nicht alles aus sich herausholten, was ging, verspielten sie ihre letzte, winzige Überlebenschance. Sie durften jetzt nicht sterben.
    Strangeness! Der RUFER war endgültig aktiv. Er sendete das Peilsignal und hatte Kontakt mit einem fremden Universum.
    Während Roi stürzte, drang diese Erkenntnis in sein gepeinigtes Bewusstsein. Roi fing sich mit den Händen ab, versuchte sich sofort wieder aufzurichten. „Roi!", hörte er Sullivan schreien. „Ich ..."
    Ein Keuchen folgte, dann ein Schluchzen. „Keine Panik, ich komme!"
    Er versuchte umzukehren, kroch in Richtung Tür. Aber die Tür verabschiedete sich mit einem Kichern.
    Roi schloss die Augen, weil es sich so am besten ertragen ließ. Er tastete ewig vor sich her, bis er begriff, dass er im Kreis robbte, ewig linksherum wie nach einem Schlaganfall. Er versuchte es zu korrigieren, aber es gelang ihm erst, als er sich auf die Seite legte und den Weg zur Tür neu bestimmte. Er sah sie undeutlich vor sich.
    Seine rechte Seite war taub, wie abgestorben. Am Türrahmen gelang es ihm endlich, sich auf die Knie zu stemmen. Er versuchte sich zu erinnern, aus welcher Richtung er gekommen war. Er nahm sich Zeit, aber da meldete sich erneut Sullivan. „Roi, ich ..."
    „Halte durch, ich bin auf dem Weg zu dir!"
    Er rief die beiden anderen, sie waren bei Bewusstsein, aber orientierungslos. Roi robbte durch den Sektor, bis er sie fand.
    Wieder rief Sullivan in schrillem Diskant: „Wieso kommt keiner?"
    „Wir sind gleich da!" Danton erkannte seine eigene Stimme nicht wieder. Zu dritt nebeneinander arbeiteten sie sich auf Knien vorwärts, bis sie den Hangar endlich erreichten.
    Tobi Sullivan lag bewusstlos auf dem Boden. Neben ihm ragte ein Koffter auf...
    Roi glaubte fest, dass es sich um eine Halluzination handelte. Dann aber begriff er, warum Sullivan ständig nach ihnen gerufen hatte. „Koffter", murmelte er. „Eingang links vorn. Los, helft mir!"
    Sie fanden das Fahrzeug offen.
    Gemeinsam wuchteten sie den Bewusstlosen hinein. Als sie drinnen waren, erhöhte Danton die Sauerstoffzufuhr in seinem
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