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2338 - In Bann des RUFERS

Titel: 2338 - In Bann des RUFERS
Autoren: Unbekannt
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zerstörten Schott.
    Links ging es nicht weiter, berichtete Jenice. Sie wandten sich nach rechts, folgten den Weisungen der Mikropositroniken. Ihr eigener Orientierungssinn zeigte erste Ausfallerscheinungen.
    Roi flog voran. Sie mussten so weit wie möglich nach außen kommen, solange ihre Systeme noch einigermaßen funktionierten. Die Schirme streikten schon, bald würden auch die Antigravs und die Flugaggregate nicht mehr funktionieren. „Novescu?"
    Ein leises „Ja?" kam als Antwort. Mondu ging es wieder besser.
    Sie erreichten einen Korridor, er folgte der Krümmung des RUFERS. Dem Krümmungsradius nach befanden sie sich ziemlich nah an der Außenhülle. An der ersten Abzweigung wandten sie sich nach links, folgten der einzig möglichen Richtung nach rechts, standen übergangslos auf einer Brücke, unter der sich ein endlos tiefer Abgrund zu erstrecken schien. Die Brücke besaß kein Geländer, und sie war aus diesem seltsamen Material gemacht. Ihre Fraktale bewegten sich wie eigenständige Lebewesen, und Roi gewann den Eindruck, als beschleunigten sie allmählich. „Wir gehen zu Fuß!"
    Er stützte Novescu, schob ihn vor sich her.
    Auf diese Weise überquerten sie den Abgrund, spähten in die. Fortsetzung des Korridors hinein - und wurden von urplötzlich aufblühender, gleißender Helligkeit geblendet.
    Im ersten Augenblick dachte Roi, dass alles vorbei war, ihre Mission umsonst.
    Aber ihr Tod bedeutete wenigstens, dass der RUFER in diesem Augenblick explodierte.
    Geistesgegenwärtig rasten sie vorwärts, in den Korridor hinein. Die Aggregate stotterten, versagten dann vollständig. Die Helligkeit folgte ihnen in Schüben, aber es blieb bei der Lichteruption.
    Der RUFER explodierte nicht. Stattdessen lösten sich die Wände. um sie herum auf.
    Sie standen auf dem Boden, sahen ihn aber nicht.
    Tobi Sullivan stieß einen unterdrückten Schrei aus.
    Roi fuhr herum. „Was hast du?"
    Er deutete in die Richtung, in der sie sich bewegten. „Malikadi! Da ist Malikadi!"
     
    *
     
    Eine Space-Jet schwebte vorbei. Jenice und Novescu fuchtelten wild `mit den Armen. Roi glaubte hinter der durchsichtigen Kanzel die Gesichter der Besatzung zu sehen. Sie blickten in eine andere Richtung, nahmen die vier USO-Spezialisten nicht wahr, obwohl sie vermutlich nach ihnen suchten.
    Danton hantierte am Funkgerät, schickte einen Notruf los. Es klappte ohne Beeinträchtigung, aber auch jetzt reagierten die Männer in dem Diskus nicht. „Die wollen uns nicht sehen", schimpfte Sullivan. „Sie können uns nicht sehen. Sie befinden sich an einem anderen Ort, aber offenbar im Einflussbereich des RUFERS", sagte Roi. „Abertin hat sie ausgeschickt, um uns zu suchen."
    Und uns zu retten, fügte er in Gedanken hinzu.
    Die Space-Jet war ebenso Einbildung wie Malikadi. Der Duale Vizekapitän hielt sich in der Fabrik oder in einem Traitank auf.
    Warum hätte er sich in eine solche Gefahr begeben sollen, wie sie der RUFER darstellte?
    Auch ohne alle Hangars abzusuchen, war jedem von ihnen klar, dass sich niemand mehr hier aufhielt. Vielleicht hatten die Arbeiter in der Eile das eine oder andere Werkzeug zurückgelassen.
    Undeutlich schälten sich die Konturen des Korridors aus dem Nichts und ermöglichten ihnen, ihren Weg im Spurt fortzusetzen. „Möchte einer von euch ein paar persönliche Worte aufzeichnen?", fragte Roi. „Dann möge er es jetzt tun. Später haben wir keine Zeit mehr."
    Später! Er hätte sich ohrfeigen mögen angesichts des billigen Tricks, den Gefährten eine momentane Sicherheit vorzugaukeln, die es nicht gab.
    Der RUFER begann zu vibrieren, was sich über ihre Stiefel bis in den Körper hinein als Dröhnen fortsetzte. Die Wände begannen zu schwingen, als sei die Kugel eine gewaltige Glocke, die beim Läuten hin und her pendelte.
    Nach einem halben Kilometer fanden sie eine Tür. Dahinter lagen Labors, und am Schirm eines Teleskops erhaschte Danton einen Blick hinaus ins All. Draußen brannte der Weltraum. Ein Feuer loderte um den RUFER.
    Ein gewaltiger Zapfstrahl führte von der anderen Seite des RUFERS in die rote Sonne. „Das erklärt die Pufferspeicher, die wir gefunden haben", sagte Novescu. Er hatte sich einigermaßen erholt. „Davon muss es Tausende oder Zehntausende geben. Ich möchte jetzt nicht dort unten stecken, wo sie ihre Energie an die Maschinen weitergeben."
    Wenn sie es recht betrachteten, hatten sie bisher großes Glück gehabt.
    Der Hyperphysiker setzte das Teleskop in Bewegung. „Ich bekomme
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