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2338 - In Bann des RUFERS

Titel: 2338 - In Bann des RUFERS
Autoren: Unbekannt
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ihm von gänzlich anderem Schlage. Der Heerwurm des Chaos vermittelte den Eindruck eines gewaltigen, durchorganisierten Molochs, bei dem alles perfekt funktionierte und jeder Ausfall sofort durch ein Redundanzsystem aufgefangen wurde.
    Vielleicht lag das daran, dass sie bisher noch keine Ahnung von den wirklichen Machthabern der Kolonne hatten. Wenn sie die irgendwann einmal hatten...
     
    *
     
    TRAIGOT 0313, rein äußerlich ein gewaltiger Ring aus Metall mit einem ebenso gewaltigen Loch in der Mitte, kreiste im Orbit von Gamma-Makon. Von den herkömmlichen TRAICAH-Fabriken unterschied ihn hauptsächlich das Fehlen der Kolonnen-Fähre in seinem Zentrum.
    Dafür herrschte dort ein nahezu unüberschaubares Gewimmel an kleinen und mittelgroßen Schiffen, an vergleichsweise winzigen Fähren und Kofftern.
    Allein die Menge der Fahrzeuge wies auf die außergewöhnliche Funktion von TRAIGOT 0313 hin. Das war keine Verhüttungsfabrik wie jener Gigant, der aus der blühenden Welt Caiwan innerhalb weniger Tage eine ins All expandierende Trümmerwolke gemacht hatte.
    Nein, in TRAIGOT 0313 stellte die Terminale Kolonne Produkte her, Aggregate, Maschinen, Bauteile, vielleicht sogar ganze Raumschiffe. Und noch mehr, wie das Projekt im Sonnenorbit zeigte.
    Deshalb waren die vier von der USO hier.
    Sie sollten herausfinden, was es mit diesem geheimnisvollen Projekt auf sich hatte, das im Kolonnen-Funk als „Bau eines RUFERS" bezeichnet wurde.
    Tobi Sullivan lauschte in sich hinein. Am liebsten wäre er losgestürmt, zwischen den Fahrzeugen und den Mor'Daer-Kompanien hindurch in den sich fast endlos vor ihnen erstreckenden Hangar. Irgendwo würde er einen Aussichtspunkt finden, eine Balustrade, eine Galerie, von der aus er sich einen Überblick verschaffen konnte.
    Informationen - sie auf diese Weise an vorderster Front unter den Augen des Feindes zu beschaffen, das war es, was USO-Spezialisten liebten.
    Diese Informationen bedeuteten für Tobi Sullivan zusätzliche Erfahrung. Im Vergleich zu den anderen Mitgliedern des Einsatzteams besaß er nach eigener Meinung zu wenig davon.
    Daten abzapfen - nichts fiel ihm leichter in diesem Leben, für das er im Säuglingsalter mit der Manipulation einer Fernbedienung schon prädestiniert gewesen schien.
    Bitte empfiehl mich weiter. Am liebsten bei der USO! So hatte er es sich später als Jugendlicher vorgestellt.
    Aber nicht nur deswegen. Er war gerade vierzehn Jahre alt gewesen, als ihm eine alte Monografie in die Hände gefallen war, ein Mix aus Holokristall und Foliensatz: Der lächelnde Spieler Die Biografie des Ronald Tekener. der einst als USO-Agent waghalsige Abenteuer zu bestehen gehabt hatte und dann in den Kreis der Unsterblichen aufgestiegen war.
    Tobi Sullivan wollte kein Unsterblicher werden, jedenfalls nicht bewusst. Ihm war etwas anderes aufgefallen: Glaubte man der Monografie, hatte man als USO-Agent einen besonderen Schlag bei Frauen. Und Frauen hatten Tobi mit vierzehn mehr als alles andere zu interessieren begonnen...
    Als er endlich bei der USO angenommen worden war, stellte sich heraus, dass es wirklich der Ort seiner Träume war: Daten abzapfen, sammeln und auswerten - und Kontakte zu Frauen knüpfen. Bis er an Leutnant Carmen Wuertz geraten war, die erste Frau, die er wirklich zu lieben glaubte.
    Wie lange war es her, dass er den Lächelnden Spieler zum ersten Mal in der Hand gehalten hatte? Neunzehn Jahre, bald zwanzig. Egal. Eine Ewigkeit und doch erst vor wenigen Augenblicken.
    Jetzt, im Februar 1345 NGZ, würde er beweisen, was in ihm steckte. Was ihn einzigartig machte und seinen Namen in die Annalen der USO schrieb.
    Die Erkundung eines wichtigen TRAITOR-Projekts und womöglich sogar dessen Sabotage. Schließlich hatten sie Roi Danton dabei, den Unsterblichen, den Sohn von Perry Rhodan und stellvertretenden Leiter der USO.
    Sie konnten gar nicht verlieren.
     
    *
     
    Das Blut floss wie heißes Blei durch Tobis Adern und schien jede seiner Fasern verbrennen zu wollen. Seine Bewegungen kamen ihm lahm vor. Soweit er sich erinnerte. hatte er das in dieser Intensität noch nie empfunden. Es war nicht die Aufregung angesichts eines Einsatzes in fremder Umgebung, auch nicht das Lampenfieber aus seiner Kadettenzeit.
    Etwas anderes kroch bis in seine Fußspitzen und breitete sich unter der Kopfhaut bis in die Haarspitzen aus.
    Die huschenden, Schatten an den Wänden lenkten seine Aufmerksamkeit wieder auf die wichtigen Dinge. Sie gehörten zu Mor'Daer, die dieselben
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