Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2335 - Das Geheimnis der Enthonen

Titel: 2335 - Das Geheimnis der Enthonen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wie damals gegen Kazzenkatt?"
    Ich ließ Sondyselene nicht zu Wort kommen. Alles drosch ich ihm um die Ohren, was wir vom Tulipan erfahren hatten.
    Schließlich hielt ich ausgepumpt inne.
    Viele Atemzüge lang schwiegen wir uns an. „Ich wäre neugierig, was du dazu zu sagen hast, mein Patron. Antworte mir, ich bitte dich darum. Danach werde ich, so du mich fortschickst, mich deinem Willen beugen."
    Borgin Sondyselene musterte mich kalt. Er klopfte unsichtbaren Staub von seiner Kleidung.
    Dann begann er zu erzählen.
     
    *
     
    Der Ortungsreflex des Verdächtigen erlischt.
    Beunruhigung ergreift den Revisor. Er darf Kantiran nicht nochmals verlieren. Wenn er jemanden, der sich solcher Übertretungen schuldig macht, nicht zur Strecke bringt, hat er das Recht verwirkt, sein Amt zu bekleiden.
    Er wurde von Sondyselene auf Grund des ihm eigenen Scharfsinns sowie Konzentrationsvermögens zum Revisor ernannt und wegen seiner unbestechlichen Natur. Seine Aufgabe ist es, die Integrität der Friedensfahrer zu gewährleisten. Er hat diese Aufgabe, glaubt der Revisor, mehr als zwei Jahrtausende lang befriedigend erfüllt.
    Soll es jetzt und hier enden?
    Er kommt zu der Stelle, an der er den Übeltäter zuletzt angemessen hat. Dieses Nebelfeld ist ihm unbekannt. Bei seiner Inauguration hat es noch nicht bestanden, oder es wurde ihm nicht gezeigt.
    Der Revisor vergewissert sich, dass alle seine Waffen funktionsbereit sind, und dringt in den Nebel ein.
     
    *
     
    Die Letzten des Volkes der Enthonen halten bis heute das Andenken des LICHTS VON AHN hoch. Darauf. legt Patron Borgin Sondyselene großen Wert.
    Die Weiße Stadt, erzählt er, die Parks und Anwesen des Geschlossenen Mondes, das alles wurde nach dem Ende der Superintelligenz errichtet. Als man noch glaubte, es könne zumindest für die überlebenden 329 Enthonen eine Zukunft geben.
    Die Weiße Stadt wurde erbaut für ein Volk, das beizeiten Raum benötigen würde. Oder für den Fall, dass es gelingen sollte, weitere Überlebende des furchtbaren Krieges gegen den Dekalog der Elemente zu finden.
    Nichts davon trat ein. Die Fruchtbarkeit der Varia schwand dahin, die Enthonen vermehrten sich gar nicht mehr. Andere Überlebende gab es nicht. Der Gegenschlag Kazzenkatts und seiner Truppen hatte die Allianz vernichtet. Die Enthonen wurden vor sich selbst zu Verlierern, die das LICHT nicht hatten schützen können.
    Ein einziges Mal schien es, als wende sich das Schicksal. Fast hundert Jahre nach der Gründung des Bundes der Friedensfahrer brachte die Gemahlin des jungen Borgin Sondyselene das erste enthonische Kind seit dem Exodus nach Rosella Rosado zur Welt. Eine einzige Geburt, die ihnen jedoch Hoffnung und Mut zurückgab. Das Kind erhielt den Namen Samburi Yura. „Dein Kind?", frage ich nach, um sicherzugehen. „Mein Kind. Meine Tochter, die ich hier", er deutet auf die Statue, „zu Grabe getragen habe. Deren Andenken ich hochhalte, bei jeder Sonnenfinsternis. Für deren Seele ich bete. Es sei denn, ein dahergelaufener Rüpel hält mich davon ab."
    Ich bitte um Entschuldigung; und, bewegt und kleinlaut, dass der Patron weitererzählen möge. Die Andacht eines Vaters, der um sein Kind trauert, habe ich nicht stören wollen.
    Selig das Kind, dessen Eltern es vermissen...
    Da erklingt hinter mir eine gut bekannte Stimme: „Genug. Leg den Strahler ab, zieh den Anzug aus und komm mit mir."
     
    *
     
    Der Revisor tritt hinter den Stelen hervor, die Waffe gezückt.
    Er hat sie so eingestellt, dass sie paralysiert, nicht tötet. Dies ist eine Gedenkstätte, kein Schlachtfeld. „Ich bin der Revisor", sagt er. „Wer mich erblickt, ist Friedensfahrer gewesen und wird es nie mehr sein."
    Kantiran dreht sich langsam mit erhobenen Händen um. Als er den Revisor sieht, hebt er ungläubig die Augenbrauen. „Du?"
     
    *
     
    Nun ratet, liebe Leute.
    Wer war's, wer ist der Revisor?
    Ich habe während meines Berichts Hinweise gestreut. Schließt die Augen, denkt nach, erinnert euch.
    Wir zwei kennen uns, das sollte klar geworden sein. Wir haben einiges zusammen erlebt.
    Das Modul?
    Verturlidux-44? Den Sprachfehler könnte er vorgetäuscht haben.
    Aber nein, ihr habt nicht aufgepasst. Wir waren, das wurde ausgesagt, zusammen in Zheiranz bei den Schlangenreitern. Und haben persönlich gesprochen. Also hat er die ASH AFAGA nicht selbst geflogen, sondern dies einem seiner Androiden übertragen.
    Das engt den Personenkreis schon ziemlich ein, oder? Wilon Vass ist tot. Punktum.
    Wäre
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher