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2335 - Das Geheimnis der Enthonen

Titel: 2335 - Das Geheimnis der Enthonen
Autoren: Unbekannt
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keine schlechte Pointe gewesen, aber doch etwas sehr kompliziert zu argumentieren. Immerhin wollte der Metamatiker die Geheimgesellschaft zu einer Wirtschaftsmacht umgestalten. Und um die Wirtschaft, Dummchen, geht es nun wirklich nicht.
    Na ja, wen haben wir dann noch?
    Cür ye Gatta...?
    Auludbirst ...?
    Oder ...?
     
    *
     
    Es tut dem Revisor fast Leid, die große Enttäuschung in Kantirans Miene zu lesen.
    Ja, er hat das Vertrauen des Neulings missbraucht. Hat sich ihm anders dargestellt, als er ist. Hat eine Maske aufgesetzt; eine, im Unterschied zu der starren, die Alaska Saedelaere trägt, bewegliche, flexible, nahezu beliebig veränderliche.
    Der Patron hat ihm das damals auf seinen langen Weg mitgegeben: Vertrauen ist gut; Kontrolle ist besser.
    Das Geschlecht und andere Neben-Sächlichkeiten spielen keine Rolle. Was zählt, ist die Berufung. „Leg ab", sagt der Revisor.
     
    *
     
    'nan-Si hatten wir beinahe schon vergessen, nicht wahr? Den Arachnoiden, dessen Flair jedermann sofort für ihn einnimmt. Den Showman und Trickser, dem scheinbar ein guter Auftritt vor allem anderen kommt.
    Aber der ist es auch nicht.
    Ich sehe in rote, katzenhaft geschlitzte Augen unter knochigen Brauenwülsten.
    Sehe mich einem Hünen gegenüber, dessen kahler, wuchtiger Schädel von eisengrauen, unregelmäßigen Sechsecken überzogen ist.
    Seine Hellebarde hält Polm Ombar so locker in den Pranken wie Ejdu Melia die Zahnstocher, auf denen sie neuerdings so gern herumkaut. Vor der Waffe selbst würde ich mich gar nicht fürchten; sie dient nur als Leiter für die Stromstöße, die er aussendet. Tja. Polm Ombar. Das zwei Meter zwanzig große Muskelpaket. Im Kampf Mann gegen Mann unbesiegt seit Jahrtausenden.
    Was habe ich dagegen aufzubieten? Den Lamuuni und die Dwarmaris in meinen Halftern. Und wie, bitte, sollten die ihm gefährlich werden? „Schon gut, ich gebe auf", sage ich. „Den Versuch war es wert."
    „Wartet." Patron Borgin Sondyselene stößt sich von der Stele ab, an die er sich gelehnt hat. „Halt ein, Revisor. Der Delinquent hat mich mit seiner Wut erfrischt. Er soll die Aufklärung erhalten, derentwegen er hierher gekommen ist."
    Seine Tochter Samburi Yura, sagt er, entwickelte sich schnell zur Hoffnungsvollsten von allen, zur Klügsten und Talentiertesten. Nicht wenige der Letzten seines Volks waren überzeugt, dass in ihr die Essenz des LICHTS VON AHN wiedergeboren worden war; dass etwas von der Superintelligenz überlebt hatte und mit der Geburt in Samburi gleichsam neue Gestalt gewann.
    Wenn sie einem Kind das Leben schenken konnten, einem Kind, das noch dazu so viele positive Eigenschaften in sich vereinte, frohlockten die Enthonen, dann war noch nicht alles verloren. Vielleicht, so glaubten die Überlebenden der Katastrophe, wäre es möglich, ihr Volk erneut zur Hochblüte zu führen.
    Zur selben Zeit aber wurden die Kosmischen Ordnungsmächte auf den Geheimbund der Friedensfahrer aufmerksam. Sie erschienen in Gestalt eines Roboters, der sich Cairol der Zweite nannte und in einer kobaltblauen Walze von sieben Kilometern Länge anreiste.
    Lange überlegte Cairol, ob er die Friedensfahrer dulden oder ob er sie in den Dienst der Ordnung befehlen sollte. Sehr lange. Etwa für die halbe Dauer eines Lidschlags.
    Dann unterbreitete der goldfarbene Roboter ihnen ein Angebot: Die Ordnungsmächte würden den Geheimbund nicht länger bedrängen - doch die Friedensfahrer hatten eine Person zu stellen, auszuliefern, zu opfern, die in den Dienst der Kosmokraten treten sollte.
    Als Tribut! Diese Person war Samburi Yura. Sie selbst sprach sich dafür aus, sich auf den Handel einzulassen.
    Nachdem seine Tochter gegangen war, ließ Borgin Sondyselene diese Stätte im Nebel errichten, in der wir drei stehen.
    Wo die Hoffnung begraben liegt. „Hin und wieder", beschließt der Patron seine Geschichte, sich steif aufrichtend wie ein Kerzenständer, „hören wir von der Frau Samburi Yura und den Taten, die sie entlang der Universalen Schneise setzt. Ihr Raumschiff heißt LEUCHTKRAFT. Sie altert nicht mehr, ganz im Gegensatz zu uns, und hat auch andere Eigenschaften eines höheren Wesens entwickelt. Ich freue mich für sie. Dennoch habe ich meine Tochter und haben wir Enthonen unsere Hoffnung verloren."
    „Jetzt weißt du's", schnarrt mir Polm Ombar zu. „Hätten wir das auch besprochen. - Patron?"
    Sondyselene schlurft zu dem falschen Sarkophag, streicht mit dürren Fingern über die Wangen der Statue und sagt:
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