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2323 - Kinder der Erde

Titel: 2323 - Kinder der Erde
Autoren: Unbekannt
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ein ernstes Wort zwischen uns.
    Er war in sie verliebt. Es gab keinen Zweifel mehr: Das war keine harmlose Schwärmerei mehr, sondern heiliger Ernst - jedenfalls für ihn. Und jetzt wollte er ihr offenbar beweisen, dass er ihrer würdig war. So ein Unsinn!, dachte sie. Sie musste etwas tun, bevor er eine echte Dummheit beging.
     
    *
     
    Name: Mannard Abamalyrista Soq, genannt Filzer Alter: 41 Jahre Derzeitiger Aufenthalt: ELDORADO STAR Reiseziel: Terra Fast alle nennen ihn Filzer. Kaum jemand kennt seinen richtigen Namen, und die das tun, denen ist er zu kompliziert. Er ist Filzer, und er ist ein Trickdieb und blinder Passagier.
    Woher Filzer kommt und wie er durch die strengen Kontrollen an Bord der ELDORADO STAR gelangt ist, spielt hier keine Rolle. Filzer kann so etwas, er reist nicht zum ersten Mal blind. „Zugestiegen" ist er auf Olymp. Dass er sieh mit der STARR das älteste Schiff des Konvois ausgesucht hat, stört ihn nicht.
    Ein Versteck ist so gut wie das andere, und er ist nicht wählerisch, was das betrifft. In anderem schon.
    Filzer ist klein und dürr. Er wiegt nicht einmal fünfzig Kilo. Er hat sich seit Olymp nicht mehr rasiert und selten gewaschen.
    Seltener noch hat er gegessen. Er wird es aushalten, Er ist zäh. In drei Tagen wird er auf Terra sein, sich eine Bleibe suchen und das alles nachholen.
    Auf Olymp ist ihm das Pflaster zu heiß geworden. Er hat einmal einen Fehler begangen, einen dämlichen Anfängerfehler, und seitdem haben sie ihn gejagt. Vorher liefen seine „Geschäfte" gut. Es gab keinen Kode, den er nicht knackte, kein Schloss, das vor ihm sicher war, kein Passwort, das ihm den Zugang versperrte, und kein elektronisches Auge, das ihn identifizieren konnte. Er hat die Reichen erleichtert, ohne den Armen zu geben. So sentimental ist Filzer nicht.
    Vor seiner Karriere als Dieb hat er mit illegalen Drogen gedealt und junge Frauen, auch Mädchen, an gut zahlende Männer, Frauen oder Paare verkauft. Filzer ist ein Mörder. Er hat zwei Männer umgebracht, die ihm bei seinen Geschäften in die Quere gekommen sind. Es tut ihm nicht Leid, er würde es wieder tun. Er schuldet keinem anderen Wesen etwas, nicht Geld und nicht Rechenschaft. Er war immer allein.
    Seine Eltern? Filzer erinnert sich nicht an sie. Er will auch nicht. Er kann keine Gefühle brauchen, die ihn belasten.
    Gefühle sind Schrott. Gefühle sind Fesseln.
    Die braucht er nicht.
    Terra, die Erde, das Gelobte Land. Olymp war gut, Terra wird besser sein. Er hat viel vor. Mag sein, dass die Kontrollen dort schärfer sind. Er ist besser. Auf Olymp hat er viel gelernt. Es wird die ganz große Abzocke werden. Wer ihm in die Quere kommen will, sollte sich warm anziehen.
    Filzer sitzt in der Ecke des kleinen Verschlags ganz hinten in einem der Frachträume und grinst müde. Terra, ja, denkt er. Terra, bereite dich gut vor. Bald wird man in den großen Städten von Filzer hören. Man wird von ihm reden. Und irgendwann jagt man ihn wieder.
    Na und? Ferrol gibt's auch noch und Plophos und, und, und ... Die Galaxis ist groß und er jung und hat noch lange nicht vor, den Löffel abzugeben.
    Vorher beißen andere ins Gras. Diesmal hat er Glück, das weiß er. Sonst hätte er nicht in der STAR gesessen, sondern in der TRONJA oder der SILVESTRE, als sie in den Sturm kamen.
    Sein Magen knurrt. Er hält das noch aus.
    Lieber wäre ihm jetzt ein ordentlicher Schuss. Und etwas fürs Becken.
    Merkur Am Abend kehrte BACKDOOR-Alpha zurück. Der Sprung ins Wegasystem und zurück war gelungen. Im Transmitter-Bahnhof wurde gejubelt, nur Malcolm S.
    Daellian hatte für so etwas keine Zeit. Der Chefwissenschaftler der LFT, dem dieser Erfolg in der Hauptsache zu verdanken war, schob jeden Gedanken an Triumph auf, bis er die Ergebnisse des Experiments ausgewertet hatte.
    Nur begleitet von drei Assistenten, schwebte er in seinem „Sarkophag" von einer Station in die andere, befragte Positroniken, ließ sich Daten direkt überspielen, nahm Berechnungen vor und studierte die hereinkommenden Analysen.
    Danach hatte er tatsächlich allen Grund zur Zufriedenheit.
    Der Container, abgeschickt voll gepackt mit Kantorschen Ultra-Messwerken, war zurückgekommen mit einer ebenso „brandheißen" Sendung von Quinto-Center, dem Hauptquartier der USO. Sie bestand aus neu entwickelten, leicht verbesserten Baugruppen für ebenjenes Messwerk. Die Kantor-Sextanten waren ein Gemeinschaftsprojekt mit den Wissenschaftlern der USO, und nicht nur im Solsystem wurde weiter
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