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Playing with Fire - Verbotene Gefühle

Playing with Fire - Verbotene Gefühle

Titel: Playing with Fire - Verbotene Gefühle
Autoren: Jennifer Probst
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    Prolog
    Dreizehn Jahre zuvor …
    «… achtundneunzig, neunundneunzig, hundert! Ich komme!»
    Alexa nahm die Hände von den Augen und wirbelte herum. Im Wald herrschte eine fast gespenstische Stille, doch sie spürte, dass ihre Freundinnen nicht weit sein konnten, und spurtete los. Dürres Gestrüpp und Stöckchen knackten unter ihren Turnschuhen, während sie zwischen den hohen Kiefern hindurchflitzte. Da meinte sie, ein gedämpftes Kichern zu hören.
    Sie wandte sich in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war, doch die Akustik hier im Wald war trügerisch, und so überraschte sie nur ein Eichhörnchen mit einer großen Nuss in den Pfoten, das nach einer Schrecksekunde die Flucht ergriff. Sie drang tiefer in den wohltuend kühlen Schatten vor und prüfte rasch Maggies Lieblingsversteck, fand dort jedoch bloß einen Haufen Laub. Alexa verlangsamte ihren Schritt und war drauf und dran, wieder umzukehren, als sie eine Stimme hörte.
    «Zum Versteckspielen bist du doch eigentlich zu alt, oder?»
    Alexa schnellte herum, erblickte den älteren Bruder ihrer besten Freundin und funkelte ihn erbost an. «Es macht nun mal Spaß.» Sie musterte ihn herablassend. Früher waren sie und er gute Freunde gewesen, bis er eines Tages aus heiterem Himmel entschied, dass sie nicht wert war, sich länger mit ihr abzugeben. Seitdem behandelte er sie wie Luft, kam nicht mehr zu Besuch, um mit ihr Schokoladenkekse zu essen und zu quatschen oder ihr versaute Witze zu erzählen. Jetzt interessierte er sich offensichtlich nur noch für die älteren Mädchen, dumme Gänse, die schon einen
Busen
hatten. Und wenn schon! Sie hatte nicht vor, ihm nachzulaufen wie ein kleines Kind. «Aber das verstehst du nicht. Du willst ja nie etwas mit uns unternehmen. Was machst du hier im Wald, so ganz allein?»
    Er kam auf sie zu. Nick Ryan war sechzehn Jahre alt und ging ihr gewaltig auf die Nerven. Ständig machte er sich über sie lustig und meinte wohl, er dürfte Gott spielen, bloß weil er zwei Jahre älter war als sie.
    Er war groß und muskulös. Sein lockiges Haar, das ihm über Ohren und Stirn fiel, war nicht einfach nur blond, sondern schillerte von Honigbraun bis hin zu Gold. Wie meine Kellogg’s Cornflakes, dachte Alexa. Eine Kombination aus Reis, Weizen und Mais. Sein schmales und kantiges Gesicht kontrastierte mit seiner wie im Trotz vorgeschobenen Unterlippe, die sie immer wieder faszinierte. Aus seinen hellbraunen Augen blitzte ein wacher Verstand, aber ebenso ein Anflug von Schmerz. Und Schmerz war auch Alexa nicht fremd. Es war die einzige Gemeinsamkeit, an die sie irgendwie anknüpfen konnte.
    Nick Ryan war der Sohn schwerreicher Eltern, ein Einzelgänger, der überhaupt keine Freunde zu haben schien. Alexa rätselte oft, wie seine Schwester Maggie dagegen so umgänglich und gesellig sein konnte.
    «Nimm dich besser in Acht hier im Wald, Kleine. Du könntest dich verlaufen.»
    «Ich kenne mich hier besser aus als du.»
    Er zuckte wegwerfend die Achseln. «Kann schon sein. An dir ist sowieso ein Junge verloren gegangen.»
    Zorn flammte in ihr auf. Sie ballte die Hände zu Fäusten und schleuderte unwillig ihren Pferdeschwanz zurück. «Und an dir ist ein Mädchen verloren gegangen. Weiß doch jeder, dass du dir nicht gern die Hände schmutzig machst, Schönling.»
    Volltreffer. Darüber schien er sich tatsächlich zu ärgern. «Du solltest besser lernen, dich wie ein richtiges Mädchen zu benehmen.»
    «Wie denn?»
    «Du solltest dich mal schminken. Dich hübsch machen. Jungs küssen.»
    Für Schnickschnack wie Lipgloss hätte sie ihr knapp bemessenes Taschengeld niemals ausgegeben. Es war schwer genug, sich ab und zu etwas Neues zu leisten, an Schminke oder Parfüm war gar nicht zu denken. Alexa gab ein würgendes Geräusch von sich. «Ist ja eklig.»
    «Du hast bestimmt noch nie jemanden geküsst.»
    Sein spöttischer Unterton entging ihr nicht. Die meisten ihrer Freundinnen, auch Maggie, hatten mit vierzehn ihren ersten Kuss schon hinter sich, aber Alexa drehte sich bei der Vorstellung der Magen um. Was sie Nick gegenüber niemals eingestanden hätte. «Doch, hab ich.»
    «Wen denn?»
    «Geht dich nichts an. So, ich verschwinde jetzt.»
    «Beweis es mir.»
    Alexa erstarrte. Ein Vogel schrie laut in der Stille. Ihr war klar, dies war ein Wendepunkt. Sie reckte ihr Kinn vor. «Was soll ich dir beweisen?»
    «Zeig mir, dass du küssen kannst.»
    Ihr Magen krampfte sich zusammen, ihr Herz begann zu
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