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2306 - Die Kristallbörse

Titel: 2306 - Die Kristallbörse
Autoren: Unbekannt
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Informationen in ihm und dem ganzen System abzulegen. Was es aber wirklich auf sich hatte, das wurde gelöscht, nachdem die Falle installiert war."
    Vorsicht!, dachte Gill. Er hatte eine verrückte Idee und keine Ahnung, ob sie funktionieren würde. Aber was Danton gesagt hatte, war wichtig – hoffentlich nicht auch für Ostro.
    „Gelöscht?", fragte Inez Hatcher.
    Vorsicht, Hübsche! „Vollkommen?"
    „Alle Informationen über die Installierung der Falle wurden in eine besondere geschützte Datei verschoben, die nur durch Überrangbefehl wieder zu öffnen ist", sagte Danton. Mann, Vorsicht, Roi! Gill versuchte, ihm eine für die unsichtbaren Augen und Ohren Ostros unauffällige Warnung zu signalisieren. Danton sah es nicht. „Diese Dateien enthalten ..."
    Gill räusperte sich, hustete, machte ihm mit den Augen Zeichen. Er hatte zu viel gesagt, aber ... vielleicht auch nicht. Möglicherweise ... war gerade das der Schlüssel. Hörst du zu, Ostro?
    Was denkst du?
    „Diese Dateien?", fragte der TLD-Spezialist. „Es gibt also mehrere?"
    „Natürlich", antwortete der Unsterbliche. Weiter! Jetzt sag das Richtige! „Viele. In ihnen befindet sich mehr oder weniger das gesamte Wissen der Menschheit."
    Bingo!
    Was machst du daraus, Ostro? Hast du’s gehört? Was denkst du? Eine Million für deine Gedanken!
    „Worauf willst du hinaus, Solomon?", fragte der Kämmerer.
    „Gleich. Erst muss ich mal dringend.
    Wo kann ich hier?"
    „Jetzt?", entfuhr es Inez. Sie starrte ihn ungläubig an. „Ausgerechnet jetzt?"
    Doch Danton verstand. Endlich.
    Der USO-Oberst erhob sich und nickte. „Ich zeige es dir."
    „Ich fasse es nicht", sagte Inez Hatcher, als beide Männer das Büro verließen, und wiederholte fassungslos: „Doch nicht ausgerechnet jetzt?"
    Noch 33 Minuten.
     
    *
     
    „Du siehst aus wie er, du klingst wie er, du emittierst wie er", sagte Quergel, „aber du bist es nicht."
    Er spürte ein Gefühl starker Verzweiflung und Mutlosigkeit. Er brauchte ... Alkohol, zum Duschen, Benetzen, Vergessen ... oder Flucht. Wie wäre es, wenn er sich einfach in den Untergrund bohrte und vergessen könnte, wie ...
    Nein.
    Er war verantwortlich für seinen Posbi, verantwortlich bis in die letzte Konsequenz. Außerdem befand er sich im Niemandsland von LEprachtvoll.
    Es gab nichts, was er tun, wohin er fliehen konnte.
    „Du hast Recht", bekam er zu hören.
    „Ich bin nicht dein Posbi."
    „Du hast ihn getötet – warum?"
    Quergel schluchzte herzzerreißend.
    Die Erschöpfung lähmte seine Gedanken. Er wusste nicht einmal, ob ihn die Antwort überhaupt noch interessierte.
    Sein Posbi war tot. Vor ihm stand sein Mörder – ein Duplikat, doch im Innersten ein Fremder. Ein Mörder.
    „In einem irrst du dich, Quergelqoonilaxyolqoor", sagte der fremde Roboter. „Dein Posbi ist nicht tot. Ich musste ihm lediglich sein Wissen nehmen – die gesamte Software, du verstehst?
    Und natürlich die Bio-Komponente, aber die Robotiker auf der Hundertsonnenwelt können ihn ohne weiteres wieder mit Programmen aufladen und mit neuem Plasma zum Leben erwecken."
    „Dann wird er aber ein anderer sein", blubberte der Matten-Willy und zerfloss zu einer schaumig wirkenden Plasmapfütze, aus der sich ein Dutzend Stielaugen bildeten und auf den Posbi richteten.
    „Weshalb ich dazu gezwungen war?
    Auch das ist einfach, Quer..."
    „Du kannst die Abkürzung benutzen."
    „Danke, Quergel. Der Grund ist, dass er mir auf die Schliche gekommen ist, wie deine Freunde sagen würden."
    „Meine Freunde?"
    „Die Terraner."
    „Weiter", sagte Quergel müde.
    „Dein Posbi hatte etwas entdeckt, was vorerst ein Geheimnis bleiben muss. Deshalb musste er gelöscht werden."
    „Dein ... Was für ein Geheimnis?", fragte der Matten-Willy.
    „Du willst es lieber nicht wissen, oder?"
    „Wer bist du?"
    Der fremde Roboter machte einen Schritt zurück, dann noch einen. „Wenn du unbedingt einen Namen brauchst, dann nenne mich, sagen wir, einen ... Beobachter."
    „Einen Beobachter? Was beobachtest du?"
    Er war so schwach. Er hatte Schmerzen. Sein Gallertkörper zuckte unkontrolliert, und das Bild vor seinen Augen begann zu verschwimmen.
    Oder verschwammen nur die Konturen des Roboters?
    Er versuchte, sich zusammenzureißen und sich noch einmal zu konzentrieren.
    Es wurde immer unwahrscheinlicher, dass ihm noch geholfen werden konnte. Er bildete zusätzliche Stielaugen aus, doch das Bild blieb das gleiche.
    Der fremde Roboter, der so aussah wie sein Posbi,
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