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2306 - Die Kristallbörse

Titel: 2306 - Die Kristallbörse
Autoren: Unbekannt
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Zehn?
    Egal, wie viel, Ostro musste auch den Rest haben! Alles! Er war schon jetzt ein Gigant, und er würde ein Gott sein, wenn er diesen Ort verließ. Er würde um vieles reicher sein als nur um den roten Khalumvatt. Er würde die Galaxis sein, die Summe allen Wissens, aller Informationen, die die Milchstraße und viel mehr determinierten, definierten ...
    Er hatte alles durchdacht. Dantons und Gills Spiel, ihre Möglichkeiten, ihre und seine Chancen. Und er war zu dem Ergebnis gekommen, dass es nichts gab, was ihn daran hindern sollte, sich alles zu holen, was LEprachtvoll hergab. Die wirklichen Schätze! Diese Gelegenheit würde wahrscheinlich nie wieder kommen.
    Er sah, wie Danton und der TLD-Agent in das Büro des Kämmerers zurückkehrten. Sie wirkten enttäuscht, deprimiert. Sie ignorierten die Blicke und Fragen der anderen.
    Nein, sie hatten keinen neuen, letzten Trumpf mehr im Ärmel.
    Eine Welle der Erregung flutete durch den Informationsozean, der D.
    Manning Ostro war. Gier. Verlangen, ungestillte Sehnsucht nach mehr ...
    Ekstase ...
    Noch 22 Minuten. Die Zeit musste reichen.
    Er streckte seine Millionen von unsichtbaren Händen aus und griff nach dem Universum ...
     
    *
     
    Zwanzig Minuten!
    Inez Hatcher hielt es nicht mehr in ihrem Sitz. Sie war aufgesprungen und hatte versucht, in Solomons und Dantons Gesicht eine Antwort zu finden.
    Welches Spiel spielten sie? Weshalb waren sie verschwunden? Was hatte es gebracht?
    Was hatten sie ihnen allen denn zu bieten?
    Sie glaubte zu wissen, dass sie Ostro entweder hinzuhalten oder auszutricksen versuchten. Sie durften nicht reden, wo er alles hörte. Sie durften es nicht einmal leise, denn er sah sie und konnte vielleicht von den Lippen lesen.
    Ihre Blicke waren eine einzige stumme Bitte, doch sie erhielt keine Antwort.
    Nur ein Nicken – aber was bedeutete das?
    Auf jeden Fall musste sie sich jedes Wort mindestens zehnmal überlegen.
    Es war ein Spiel, dessen Regeln sie nicht kannte.
    Deshalb verzichtete sie auf einen Einsatz. Sie stieg da nicht ein, sondern fragte ganz einfach: „Was wirst du tun, Roi Danton? Erfüllst du die Forderung? Tust du es diesmal?"
    „Ja", sagte er.
    Sie glaubte, sich verhört zu haben.
    War das ein besonders makabrer Scherz? Sie hatte etwas anderes erwartet. So einfach konnte er doch nicht aufgeben, auch wenn sie sich diese Entscheidung erhofft hatte. Aber bevor er die Notbremse zog, versuchte ein Mann wie er es mit allen verzweifelten Mitteln.
    Nein, er würde nicht kapitulieren.
    Das wusste sie einfach. Also was?
    Sie wollte eine weitere Frage stellen, wenn sie schon nicht redeten. Vorsichtig, jedes Wort genau abwägend.
    Doch sie kam nicht mehr dazu.
    Ein Schlag erschütterte die Plattform. Die Lichter flackerten. Dann gingen sie aus – zum zweiten Mal nach Ostros Demonstration.
    War dies eine zweite?
    Sie glaubte es nicht mehr, als sie sein Gesicht in den Holos sah, die noch im Raum standen. Sie leuchteten im plötzlichen Dunkel wie grelle, farbige Blasen.
    Der Erpresser hatte die Hände hochgerissen und an seine Schläfen gepresst. Seine Augen waren geschlossen, das Gesicht eine Grimasse des Grauens, des Schmerzes, furchtbarer Verzweiflung.
    Dann ... ein Lachen. Das Lachen eines Irren, Wahnsinnigen; eines Mannes, der soeben begann, den Verstand zu verlieren.
    Und dann löste sich ein Schrei, der aus keiner menschlichen Kehle zu kommen schien.
    Im nächsten Moment begann das wirkliche Chaos.
     
    *
     
    Die Flut ...
    Sie schlug über ihm zusammen, tausend Ewigkeiten hohe Wogen, alles hinwegfegende Brandung. Er geriet in einen Strudel und versank in der Strömung. Die erste Reaktion waren Entsetzen, Verzweiflung und nackte Angst.
    Doch dann ... das Begreifen.
    Es waren Stürme aus Information.
    Er hatte sie befreit, aus den gesicherten Speichern geholt, den Weg geöffnet.
    Das Wehr war geborsten, sämtliche Schleusen weit aufgerissen, und es strömte auf ihn ein, durchdrang ihn, blähte ihn auf, machte ihn eins mit allem, was war und jemals sein würde. Er konnte es sehen und extrapolieren, es gab für ihn keine Grenzen mehr....
    Er war mittendrin. Er schwamm, trieb, wurde gewirbelt, breitete die Arme weit aus, und sie wurden zu Schwingen, die ihn in die Höhe hoben, immer weiter, dem Licht der grenzenlosen Erkenntnis entgegen, hoch, höher, in die gleißende Helligkeit der letzten Wahrheiten.
    Sie warteten auf ihn. Sie hatten es getan seit dem Anbeginn der Zeit. Er stieg in das Licht der Ewigkeit. Er war das Licht,
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