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2302 - Die Mikro-Bestie

Titel: 2302 - Die Mikro-Bestie
Autoren: Unbekannt
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einsetzen können. Das allerdings war unmöglich, denn sogar der Zugriff auf die Energieerzeuger und Speicherbänke blieb ihm verwehrt.
    So schwer es ihm fiel, Zon Facter beschloss, vorerst nichts zu unternehmen. Womöglich brachten die Siganesen mehr zuwege, als es den Anschein hatte. Zuzutrauen war es ihnen. Immerhin hatten sie schon einige Tage lang in TRAICOON 0098 überlebt.
    Auf gewisse Weise, dachte Zon Facter, waren die Siganesen Verbündete.
    Er beschloss, auf sie zu warten.
    Zwei, allerhöchstens drei Tage lang.
    Wenn sie dann nicht in den Hangar zurückgekehrt waren, würden sie nie wieder kommen. Dann lebten sie nicht mehr.
    Obwohl er zu wissen glaubte, dass die Siganesen ihren Unterschlupf sehr nahe bei der Bestiensiedlung hatten, suchte er geraume Zeit, bis er die ersten Spuren entdeckte. Die drei kleinen Menschen waren vorsichtig gewesen, aber nicht vorsichtig genug, um einen Assassinen des Chaos lange täuschen zu können.
    Zon Facter war mit sich zufrieden, als er die Versorgungsanschlüsse endlich offen vor sich liegen sah. Ein winziger Gegenstand lag am Boden vor den Rohren; er betrachtete das Gerät und stellte fest, dass es sich um einen schwachen Handscheinwerfer handeln musste.
    Die Wandnische war zu eng, als dass er Interesse verspürt hätte, sich hineinzuzwängen und die Siganesen in ihrem Versteck zu erwarten. Also verschloss er das Wandsegment wieder und entfernte sich ein Stück weit. Im Schutz des Dunkelschirms legte er sich auf die Lauer.
    Zon Facter war zuversichtlich, dass die Siganesen über kurz oder lang wieder erscheinen würden.
    Und falls es ihnen bis dahin wider Erwarten gelungen war, den Dualen Kapitän zu töten, umso besser. Weshalb sonst hätten sie dem Scheusal Zerberoff folgen sollen? Doch nur, um ihn vom Leben zum Tod zu befördern.
     
    6.
     
    Ashlon Fogel erschrak zutiefst. Er glaubte, die Vibrationen mit jeder Faser seines Körpers zu spüren. Sie raubten ihm den Atem.
    Dass es sich wirklich um einen Alarm handelte, zeigten ihm die Reaktionen der Mor’Daer. Zwei Soldaten konnte er sehen, wenn er sich nur weit genug zur Seite beugte. Die Schlangenköpfe hatten ihre klobigen Waffen in Anschlag gebracht, wenngleich sie noch nicht zu wissen schienen, wo ihr Ziel lag.
    Vor euch!, dachte Fogel betroffen.
    Auf halbem Weg zum Podium. Aber lasst euch Zeit!
    Er drückte Dani Queenz zurück, die sich zitternd herumwälzte. „Bleib in Deckung!", fuhr er sie an. „Du bist noch richtig hellgrün im Gesicht."
    „Aber ... dieser Strahl ... Er hat mich gestreift und irgendwie identifiziert ...
    Ich ..."
    „Unsinn!" Fogel hatte gesehen, dass Luke zu einer Erwiderung ansetzte, und kam ihm zuvor. „Das gilt nicht uns, sonst hätten sie uns schon. Also bleib ruhig und atme erst einmal tief durch."
    Er warf Luke einen unmissverständlichen Blick zu, und der Resident nickte verbissen.
    Das schrille Heulen verstummte, und vorübergehend war Fogel schon versucht zu glauben, dass der Alarm wirklich nicht ihretwegen ausgelöst worden war. Doch ein rascher Blick hinauf zu den Galerien zeigte ihm die Ganschkaren. So viele gefiederte Techniker, wie er da sah, hatten den Saal zuvor bestimmt nicht bevölkert. Offensichtlich waren sie von draußen gekommen, und die bizarren Kästen in ihren Händen mochten durchaus Ortergeräte sein.
    Luke hatte die Avoiden ebenfalls gesehen. Wahrscheinlich suchten sie auch unten in der Halle, denn er machte eine entsprechend bedeutungsvolle Bewegung. Solange jedoch das Hologramm bestand und die Laserstrahlen das dreidimensionale Abbild der Milchstraße in immer kleinere Parzellen zerschnitten, hatten die Ganschkaren wenig Aussicht, die schwachen Emissionen der siganesischen Schutzanzüge aufzuspüren.
    Aber auch das, vermutete der Minister, würde sich bald ändern. Bis dahin mussten sie einen Ausweg gefunden haben. Andernfalls, und dessen war Fogel sich völlig sicher, würden sie die Halle nicht mehr lebend verlassen.
    Keiner von ihnen.
    Offensichtlich kamen die Ganschkaren näher. „Die Helme auf!", zischte Luke. „Und alle Energieverbraucher aus – sofort!"
    Mit fliegenden Fingern nahm Fogel alle nötigen Schaltungen vor. Aus den Augenwinkeln heraus sah er, dass der Duale Kapitän, der bislang wie versteinert auf dem Podium gestanden hatte, langsam nach vorne trat. Der Mor’Daer-Kopf redete in ein Armbandgerät und erteilte wohl Anweisungen an die Soldaten, währenddessen reckte der Ganschkare sich nach allen Seiten. Nur flüchtig dachte Fogel
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