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2285 - Tag der Verkündung

Titel: 2285 - Tag der Verkündung
Autoren: Unbekannt
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desintegrierte die Ertruserin einen Teil der Mauer. Babett stolperte hindurch.
    Sie zwängten sich in den Gleiter, hoben ab, rasten davon. Hinter ihnen pulverisierten die beiden anderen Sprengsätze das Hauptgebäude und etliche angrenzende Schuppen von Don Carreras' Bauhof.
    Den bewusstlosen Verwalter, einen schwammigen, gut hundertfünfzig Kilo wiegenden Mann, legten sie zehn Minuten später in einem Pinien Wäldchen ab. Mondra und Tunc besorgten das.
    Babett hätte nicht aussteigen können, ihre Beine hätten sie nicht getragen.
    Seit die Anspannung nachgelassen hatte, zitterte sie am ganzen Körper. So ausgebrannt und geschafft hatte sie sich noch nie gefühlt. Akrobatische Höchstleistungen waren eine Sache; ein Gewaltstreich wie der eben ausgeführte eine gänzlich andere.
    Gertraudis, die ebenfalls gerädert aussah, drückte ihr eine Kapsel in die Hand. „Nimm das. Baldrian, Lavendel und Hopfen. Beruhigt und stützt den Kreislauf."
    Babett schluckte brav, dann rang sie sich ein Lächeln ab. „Wir haben's tatsächlich vollbracht, nicht wahr?"
    „Fast. Das Schwierigste liegt jedenfalls hinter uns. Jetzt müssen wir nur noch die Beute in Sicherheit schaffen; und, nicht zu vergessen, uns selbst.
     
    72.
     
    In einem anderen Außenbezirk der Stadt machte sich zur selben Zeit ein Arkonide an einem der wenigen Finanzterminals zu schaffen, die es noch gab.
    Er steckte den farblosen Chip in den dafür vorgesehenen Schlitz und tippte eine Ziffernkombination ein. Nach weniger als einer Sekunde blinkte ein grünes Lämpchen zum Zeichen, dass die Transaktion abgewickelt worden war.
    Der Weißhaarige nahm den Chip wieder an sich und winkte kurz in die Richtung, wo er die Überwachungskamera vermutete. Dann ging er gemessenen Schrittes über die kleine Piazza davon.
    In einem dunklen Hinterhof entledigte sich Liram seiner Maske und Verkleidung. Auch die Stelzen warf er in die Öffnung des Müllkonverters.
    Schon bald würde jener soeben auf Nimmerwiedersehen verschwundene Arkonide eine der meistgesuchten Personen im Großraum Neapel sein. Aber auch das mit Sicherheit sehr hohe Kopfgeld, das Don Carreras ausloben würde, brachte ihn garantiert nicht mehr zum Vorschein.
    Leise vor sich hin pfeifend, schlenderte Liram zum nächsten Taxistand
     
    73.
     
    Mattis Augen gingen über, als er die Zahl sah, die das Lesegerät anzeigte. „Das ... das kann ich nicht annehmen", stammelte er. „Und ob du kannst", sagte Homer kategorisch und schob ihm den Chip zu. „Betraehte es als Subvention für die Zirkuskunst, gestiftet von einem Mäzen, der es sich locker leisten kann."
    „Mhm. Der wahrscheinlich gerade Himmel und Hölle in Bewegung setzt, um herauszufinden, wer ihn um eine Unsumme erleichtert und dabei seinen halben Bauhof in die Luft gejagt hat."
    Mondra dehnte ihre müden Glieder. „Wir haben genügend falsche Spuren gelegt, um Carreras und Konsorten wochenlang zu beschäftigen. Der mysteriöse Arkonide, der auch die Lagerhalle von der Gewerkschaft gemietet und die Kybb-Kostüme in Empfang genommen hat, dazu die scheinbare Romero-Connection ..."
    Sie selbst hatte auf dem Rechner des Verwalters die BlankoÜberweisung autorisiert und während der Flucht ein billiges Mehrzweck-Armband „verloren", in dem zahlreiche Nummern hochrangiger Mitglieder dieses Camorra-Clans gespeichert waren. Auch die verdankte sie ihrem feurigen Liebhaber Pepi Hoffa. „Wenn der Gewerkschaftsboss, wie anzunehmen ist, Modesto irgendwann heute Nachmittag an Carreras ausliefert und der Padrino sich dessen Geschichte überhaupt anhört, kommen auch noch der TLD sowie Carlosch Imberlock ins Spiel. Die werden sehr viel Spaß miteinander haben."
    Zumal sie den Autopiloten von Marios Gleiter so programmiert hatte, dass er in wenigen Minuten einen Kamikaze-Angriff auf eine Kybb-Kaserne flog ...
    Matti wirkte nicht überzeugt. „Trotzdem. An dem Geld klebt Blut."
    „Ich bitte dich. Fragst du nach der Herkunft jedes Galax, mit dem Eintrittskarten für den Circus Rochette erstanden werden?"
    „Das kann man nicht vergleichen", grummelte Matti. „Hier geht es um ein Vermögen."
    „Es stinkt nicht, denn niemand riecht, woher es stammt", sagte Homer eindringlich. „Der Bauhof erfüllte primär die Funktion einer Geldwaschanlage. Jedenfalls wirst du mit diesem Kapital wesentlich honorigere Dinge anstellen, als es Carreras getan hätte."
    Diesem Argument beugte sich Matti endlich. „Danke. Ich werde euch das nie vergessen. - Und ihr meint wirklich, dass
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