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2285 - Tag der Verkündung

Titel: 2285 - Tag der Verkündung
Autoren: Unbekannt
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verraten, mit Bewegungsmeldern und weiteren automatischen Orteranlagen gesichert, die auf die Streustrahlung von Deflektoren, Antigravs oder sonstigen High-Tech-Geräten ansprachen.
    Außerdem zogen vier Wachleute mit doppelt so vielen scharfen, permanent unter Aufputschmitteln stehenden Klon-Lötiparden im von einer drei Meter hohen Mauer umgebenen Areal ihre Runden.
    Die Alarmanlage konnte nur teilweise ausgeschaltet werden und nur vom Dienst habenden Verwalter, wobei dessen biometrische Daten gemessen wurden. Tunc würde ein weiteres Mal seine ganze Überzeugungskraft einsetzen müssen.
    Mondra war zuversichtlich, dass der kleine Piedestal-Artist diese Aufgabe lösen würde. Eine härtere Schule als Lepso gab es in der ganzen Milchstraße nicht. Bewegung. Das primitive, dreirädrige Fahrzeug kam langsam aus Richtung des Hauptgebäudes über die Freifläche gerollt, passierte die Torschleuse und holperte die Serpentinen hinab.
    Gertraudis, die neben ihr in Deckung lag, blickte Mondra fragend an. Geduld, bedeutete sie der Ertruserin.
    Nach drei sehr langen Minuten verspürte sie endlich die Vibrationen des Empfängers an ihrem Gürtel. Tuncs Signal. Sie gab das Zeichen zum Angriff.
    Mit vereinten Kräften brachten sie die Trampoline -in Stellung. Mondras Chronometer zeigte wenige Sekunden vor Mitternacht.
    Als sie, Babett und Gertraudis nebeneinander auf der Mauerkrone landeten, war der Tag der Verkündung Geschichte.
     
    Dreizehnte Attraktion: Oh mein Papa
    16. und 17. April 1333 NGZ
     
    71.
     
    „Die Wächter sind mit Kombistrahlern bewaffnet", hatte Modesto gesagt.
    Im Unterschied zu uns, dachte Babett kribbelig. Das ist unfair.
    Denn wir haben Gertraudis.
    Mit einem mächtigen Satz warf sich die Ertruserin, die unter erheblich höherer Schwerkraft aufgewachsen war und über eine entsprechende Muskulatur verfügte, auf den ersten Wachmann, der das Pech hatte, auf seiner Tour in diesen Sektor zu kommen.
    Mondra Diamond - Babett konnte von ihr während dieses Abenteuers einfach nicht als Ashanty Paz denken - hatte empfohlen, den Sicherheitsleuten die Waffe zu entwenden und damit die Lötiparden zu paralysieren.
    Gertraudis hielt sich nicht daran. Sie erledigte die Raubkatzen und deren Führer mit bloßen Fäusten. Genau genommen einhändig, denn unter dem anderen Arm trug sie das desaktivierte Antigrav-Brett.
    Sirene hätte das sicher als Tierquälerei gerügt...
    Mondra schoss ihre Seilpistole ab. „Los!", fauchte sie, nachdem sich der biochemische Saugnapf in die Fassade geätzt hatte.
    Auf dem kaum sichtbaren Drahtseil rannten sie zum Hauptgebäude. Eile war geboten. Man konnte zwar davon ausgehen, dass Gertraudis auch die übrigen Wächter der Reihe nach ausschaltete. Doch wurde Alarm ausgelöst, wenn diese sich nicht alle fünf Minuten gesund und munter beim Zentralrechner meldeten. 1 Bis dahin mussten sie und Modestos Gleiter mindestens auf der anderen Seite des Vesuv sein.
    Mit den Füßen voran krachte Mondra durch das nächstliegende Fenster. Babett tat es ihr nach, darauf bedacht, sich nicht an den Scherben zu schneiden. DNS-Spuren am Tatort waren unbedingt zu vermeiden. Die Vollkörper-Monturen aus der Lieferung des Bühnenausstatters trugen sie schließlich nicht zum Vergnügen.
    Sie hasteten die Stufen hinunter. Im Erdgeschoss wandte sich Mondra nach links. Babett lief weiter, in den Keller, wo die Sprengmittel lagerten.
    Die Behälter waren unerwartet schwer, viel schwerer als ihr Inhalt. Sie musste jeden einzeln nach oben schleppen, insgesamt viermal.
    Nicht so langsam, feuerte sie sich an, als ihre Kräfte zu erlahmen drohten. Ignorier den Schmerz in deiner Schulter! Gib alles!
    Für die Menschheit, für die Fantastischen Fliegenden Rochettes ...
    Für Homer!
    Beim letzten Mal torkelte sie mehr, als sie ging, die Stufen hinauf. Mondra stand schwer atmend am Treppenabsatz, entriss ihr das Paket. „Raus! Wir sind über der Zeit. Tempo, Mädchen, Tempo!"
    Babett sprintete, Energien mobilisierend, von denen sie nicht mehr geglaubt hatte, dass sie sie besäße, zum Tor. Sirenen schrillten. Das Gelände war taghell erleuchtet, denn Mondra hatte das Antigrav-Brett in Betrieb genommen und flog mit zweien der Explosivstoff-Behälter über die Umzäunung.
    Gertraudis trug den schlaffen Körper .des Verwalters über der einen Schulter. Auf der anderen hockte Tunc. „Die Kameras sind blind", rief er. „Aber einige Orter haben angeschlagen. Die Polizei wird bald hier sein!"
    Mit dem erbeuteten Strahler
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