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2262 - Der Submarin-Architekt

Titel: 2262 - Der Submarin-Architekt
Autoren: Unbekannt
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Das ist bei diesen Stürmen und dem Seegang auch nicht anders zu erwarten."
    „Hypertaster?"
    „Ebenfalls negativ."
    Egal, wie sie es machten, Graugischt bot Besuchern aus dem All einen unberührten Anblick. Niemand käme auf die Idee, dass es sich hier um das Zentrum des Schattenstaates handeln könnte.
    Nach der Vernichtung der Replik ist es relativ unwahrscheinlich, dass Kharzani weiter nach seiner Rivalin suchen lässt, dachte ich.
    Die ELEBATO verließ den Orbit und sank der Oberfläche entgegen. Die dreihundert Weißen Kreuzer folgten ihr.
    Echophage projizierte eine Simulation im Strömungskanal und bezog neben den Weißen Kreuzern auch die SCHWERT darin ein. „Die extrem strömungsgünstige Bauweise dieser Schiffe eignet sich besonders gut für das Manövrieren unter Wasser."
    Auf dem Bildschirm beobachtete ich, wie die Kreuzer dem Äquator des Planeten entgegensanken.
    Schätzungsweise hundert Meter über der Wasseroberfläche hielten sie an, als warteten sie auf ein Kommando. Dann tauchten sie gleichzeitig in den Ozean ein, sanken ohne Unterstützung ihrer Antriebssysteme dem Grund entgegen.
    Irgendwann in der Tiefe würden sie abbremsen und ihren Kurs korrigieren, um ihr endgültiges Ziel zu erreichen ...
    Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf Lyressea. Die Mediale Schildwache saß mit geschlossenen Augen da. Immer wieder warf sie den Kopf zurück, worauf er wieder langsam nach vorn sank, bis das Kinn die Brust berührte. Nach einer Weile entspannte sich ihr Körper. „Ich kann nichts erkennen.
    Dieser Ozean ist mental tot."
    Es wunderte nicht. Die Hypertastung zeigte schließlich auch nichts an.
    Unaufhörlich und mit steigender Geschwindigkeit sank die ELEBATO mit der SCHWERT in die Tiefe.
    Sie erreichte die Dreihundert-, dann die Fünfhundert-Meter-Marke. Echophage gab plötzlich eine Kollisionswarnung aus, aber die Shoziden reagierten bereits. Der Weiße Kreuzer vollführte ein Ausweichmanöver. Undeutlich erkannten wir einen Schatten im Wasser. Er ähnelte einer Riesenqualle und war ungefähr sechzig Meter lang. Hundert Meter tiefer schwamm eine zweite, diesmal fast doppelt so lang. Die gewaltigen Rückenflossen besaßen etliche Reihen dicker Warzen, die an die Zitzen eines Säugetiers erinnerten.
    Die ELEBATO flog dieses Mal ein weiträumiges Ausweichmanöver. Den Grund erkannten wir kurz darauf. Ein ganzer Schwärm dieser Wesen zog hier unten seine Bahn, und unter der Achthundert-Meter-Grenze nahm deren Zahl weiter zu. Erst ab neunhundert Metern unter dem Meeresspiegel wurden es wieder weniger. Die Schwärze der lichtlosen Tiefen umwob das Schiff immer dichter. „Die Wesen, die unseren Kurs kreuzten, waren Porlimsche Schatten", erläuterte die Funkstimme Travers, als sei damit alles gesagt.
    Echophage entdeckte mehrere Tauchboote, die sich einem der Tiefseeriesen näherten und irgendeine Manipulation an ihm vornahmen. Die Biotronik zeichnete den Vorgang auf, bis die Riesenqualle aus ihrem Blickfeld geriet. Andere T-Kreuzer folgten der ELEBATO und versperrten die Sicht. „Ich war hier schon einmal", sagte Echophage unvermittelt. „Du ... erinnerst dich plötzlich?", erkundigte sich Zephyda. „Epasarr, bisher war doch das gesamte Erinnerungsvermögen der Biotronik blockiert. Sie kann das nicht wissen!"
    Wie wir bei unserer ersten Begegnung mit der SCHWERT erfahren hatten, waren sämtliche Daten über die eigene Vergangenheit einst aus ihren Speichern gelöscht worden - aus Sicherheitsgründen, damit sie nicht der Kybernetischen Zivilisation in die Hände fielen. „Ich - ich kann es nicht genau sagen", antwortete der Beistand, der zeitgleich auf einer eigenen, uns nicht begreiflichen Ebene mit der Biotronik kommunizierte. „Es hat nichts mit den Daten zu tun. Es ist etwas anderes -vielleicht sollte man es Urerinnerung nennen.
     
    3.
     
    Bei einem Ozeanischen Kamin handelte es sich um eine vertikale Strömungslage. Tiefenwasser stiegen, von heißen Quellen am Meeresboden erwärmt, nach oben, kühles Wasser sank nach unten.
    Das Mischwasser in den mittleren und oberen Schichten des Kamins war besonders erfrischend und belebend, und von daher war es kein Wunder, dass es schon immer in dieser Gegend des Ozeans Submarine Sphären, Fabriken und Werften gegeben hatte. Zumindest so weit, wie die Überlieferung seines Volkes zurückreichte, dachte Remo Quotost.
    Der Submarin-Architekt legte die weite Strecke bis zum Dock schwimmend zurück. Er näherte sich von oben her in einer eleganten Kurve und
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