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2262 - Der Submarin-Architekt

Titel: 2262 - Der Submarin-Architekt
Autoren: Unbekannt
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sich der Hyperkokon Jamondis auflöste. Kein Kybb und kein Bewohner Arphonies konnte wissen, was dann passierte.
    Kharzani verfiel angesichts dessen aber keineswegs in operative Hektik. Nein, er schien genau die Chancen zu begreifen, die sich nun allmählich ergaben: Er ließ die Zeit für sich arbeiten. Seine Flotten stellten sich darauf ein, dass die DISTANZSPUR irgendwann überhaupt nicht mehr zu reaktivieren war. So lange, bis auch Arphonie vom Hyperkokon befreit sein würde, konzentrierten sich die Schiffe des Verräters voll und ganz auf die Aufgaben innerhalb von Arphonie.
    Inzwischen wussten wir, dass der Sternhaufen einen Durchmesser von 65 Lichtjahren besaß. Die vorhandenen Sonnenmassen bezifferte Echophage auf 120.000. Der Sternhaufen lag in der Nähe des Solsystems. Direkte Entfernungsangaben fehlten uns bisher, da alle Daten der Vergangenheit aus den Rechnern der Bionischen Kreuzer gelöscht worden waren.
    Wenn wir Antworten erhielten, dann bei Carya Andaxi, der Schutzherrin, oder ihrem Gegenspieler, dem Verräter Kharzani.
    Die Umgebung unseres Heimatsystems gehörte zu den am gründlichsten vermessenen und erforschten Gebieten der Milchstraße. Nirgendwo gab es Spuren, ES hatte perfekt gearbeitet oder arbeiten lassen. Es existierte auch kein auffälliger Sektor, wo man auf Grund der Sternenkonstellation hätte annehmen können, dass etwas „fehlte".
    Und zwar seit sieben Millionen Jahren! So lange lag die Tat von ES zurück. Innerhalb der Hyperkokons waren in dieser langen Zeit lediglich 12.000 Jahre verstrichen.
    Und wie viel Zeit ist verstrichen, seit Keraete uns auf Baikhal Cain abgesetzt hat?
    Theoretisch hielt ich es durchaus für möglich, dass wir nach unserer Rückkehr in den Normalraum der Milchstraße eine böse Überraschung erlebten. Hundert oder tausend Jahre konnten vergangen sein.
    Wie stand es um Terra, wie um Arkon? Existierte die LFT noch? Was würde mit Bully, Gucky, Myles und all den anderen sein?
    Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf, während ich meinen Weg hinauf zur Zentrale fortsetzte.
    Inzwischen irrte die ELEBATO weiter durch den Arphonie-Sternhaufen.
    In der obersten Ebene empfingen mich Motana mit grimmigem Gesichtsausdruck. Die Quellen hatten sich um Zephyda geschart. „Wir wollen nicht mehr länger ziellos umherfliegen", sagte die Stellare Majestät mit unterkühlter Stimme. „Es ist höchste Zeit, dass wir die Machtverhältnisse im Arphonie-Haufen umkehren."
    Im Ernstfall konnte weder Atlan noch ich sie daran hindern zu tun, wonach ihr war. Sie war die Stellare Majestät, der die Quellen und damit das Schiff vorbehaltlos gehorchten. Wir waren - momentan noch - geehrte Gäste, Freunde und Berater, aber wir blieben dennoch Fremde. Ich war überzeugt, sie wären im Ernstfall über uns hergefallen und hätten uns außer Gefecht gesetzt. „Wir brauchen dazu Flotten", hielt ich ihr entgegen. „Und wir sollten uns zuerst mit der Schutzherrin beraten."
    Seit wir wussten, dass Carya Andaxi noch lebte, sahen wir etwas hoffnungsvoller in die Zukunft.
    Ein plötzliches Ziehen im Nacken zeigte mir, dass die ELEBATO ihre nächste Transition vollführt hatte. Die Motana gingen ausnahmslos und mit verzerrten Gesichtern zu Boden. Atlan fing Zephyda auf, die sich mühsam auf den Beinen hielt und seine Hilfe abwehren wollte. Gemeinsam betteten wir die Quellen in ihre Sessel. Psisensibel, wie sie waren, reagierten sie auf die Transitionsschocks deutlich empfindlicher als etwa Terraner oder Shoziden.
    Für eine halbe bis drei viertel Stunde brauchten der Arkonide und ich nun keine übereilten Aktionen mehr abzuwenden. Auch Transitionsschocks hatten ihre Vorteile ... „Ergebnis negativ", meldete die Biotronik. „Es gibt weiterhin keine Anzeichen für eine Auflösung des Hyperkokons."
    „Danke, Echophage." Ich hatte mit dieser Auskunft gerechnet. Während Jamondi sich mitten im Rücksturz befand, die Sonnen und ihre Planeten einzeln oder zusammen in den Normalraum fielen, wirkte sich die erhöhte Hyperimpedanz auf den Arphonie-Haufen nahe Sol noch nicht aus.
    Ich wog die Vor- und Nachteile gegeneinander ab. Ein Vorteil war, dass die Kybb-Titanen Tagg Kharzanis keine Gelegenheit erhielten, das Solsystem zu bedrohen. Ein zweiter bestand im Zusammenbruch der DISTANZSPUR, die die beiden Hyperkokons miteinander verband.
    Die Schwankungen bei ihrem Durchflug hatten schon angedeutet, dass die SPURHÖFE ihren Dienst versagten: Sobald der eine Hyperkokon nicht mehr existierte, stellte auch
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