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2262 - Der Submarin-Architekt

Titel: 2262 - Der Submarin-Architekt
Autoren: Unbekannt
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Lathor. Danke, hoher Tenn."
    In Zeiten klären Wassers hatte man von dort einen herrlichen Ausblick auf die Jamondi-Berge. Remo Quotost liebte diese Aussicht. Das hatte er mit seinem Mündel gemeinsam.
    Wieder rief er sich die Worte der Unterhaltung ins Gedächtnis, durchforstete sie nach weiteren Hinweisen. Der Tonfall war anders gewesen als bisher, nicht ängstlich oder panisch, dagegen hätte er Mittel gewusst. Ihre Worte hatten eher resignierend oder apathisch geklungen.
    Fertig mit sich und der Welt!
    Bei diesem Gedanken wollte Remo Quotost am liebsten sterben.
     
    2.
     
    „Nein, das wirst du nicht tun!"
    Die Worte erklangen leise, fast schüchtern, aber dennoch hörte ich einen unterschwelligen Ton heraus, der keinen Widerspruch duldete. Einen Augenblick zögerte ich, dann betrat ich entschlossen den Waffenleitstand der SCHWERT. In der Nähe der Tür standen sich zwei Motana gegenüber, der wuchtige Selboo mit seinen breiten Schultern und muskulösen Armen und der schmächtige Epasarr.
    Der Todbringer starrte den Beistand fassungslos an. „Sag das noch einmal", verlangte Selboo. „Ich muss mich verhört haben."
    „Du hast mich genau verstanden." Epasarr fuhr sich durch sein dünnes Rothaar. „Ich werde nicht dulden, dass dem Schiff ein Leid geschieht."
    Selboo wirkte auf mich irgendwie geistesabwesend. „Wir durchtrennen doch nur einen kleinen Bereich des Netzgewebes im Bereich der Außenhaut", sagte der Waffenmeister. „Und zwar bei beiden Schiffen. Dann dringen wir in die ELEBATO ein und bringen sie in unsere Gewalt."
    „Nur über meine Leiche! Nie im Leben werde ich zulassen, dass du dem Schiff Schmerzen zufügst."
    Selboo wirkte übergangslos nervös. „Es geschieht vollkommen schmerzfrei", behauptete er, aber es klang keineswegs überzeugt. „Wer sagt das?", forschte der Beistand.
    Bisher hatte ich ihnen schweigend zugehört. Jetzt trat ich zwischen die beiden. „In der ELEBATO beobachten sie uns genau. Traver würde beim ersten Anzeichen von Gefahr Gegenmaßnahmen ergreifen. Zephyda hat es übrigens eingesehen und besteht nicht mehr länger auf ihrem Vorhaben."
    „Den Schutzherren sei Dank!", seufzte Epasarr und warf Selboo einen Blick voller Verachtung zu.
    Ohne ein weiteres Wort verließ der Beistand das Domizil des Todbringers und stieg hinauf in sein eigenes Reich, wo die biotronische Rechnerkugel auf ihn wartete. „Es war eine schlechte Idee der Stellaren Majestät", sagte ich zu Selboo. „Zum Glück hat es außer euch, Atlan und mir noch niemand mitbekommen."
    „Egal. Wir müssen etwas unternehmen." Die Augen des Waffenmeisters blitzten. „Seit zwei Tagen fliegen wir untätig auf dem Rücken dieses Weißen Kreuzers durch den Arphonie-Haufen. Wer weiß, vielleicht haben die Kybb-Titanen inzwischen alle Motana-Völker in Jamondi ausgelöscht."
    Ich schüttelte den Kopf. „Die Kybb haben zurzeit andere Probleme."
    „Ich halte die SCHWERT dennoch weiterhin kampfbereit." Der Todbringer kehrte in den Sessel zurück, der sich um seinen Körper legte, als wolle er den Motana verschlingen.
    Vielleicht tat er das sogar. Niemand außer einem Todbringer wusste, wie eng die Verschmelzung zwischen Kreuzer und Kanonier wirklich war. Die unüberhörbare Gier in der Stimme Selboos oder jedes anderen Todbringers, wenn er über „seine" Paramag-Werfer sprach, ließ manche der anderen Motana frösteln. Man sprach von einer mörderischen Sucht und von einer unheilvollen Verschmelzung.
    Es gab nicht wenige, die vermuteten, dass Selboo es ohne Gewissenskonflikt fertig gebracht hätte, den Weißen Kreuzer unter uns einfach wegzuschießen. Selbst ich war mir über das Ausmaß von Selboos Einsatzwillen nicht ganz im Klaren ...
    Der Krieg war noch nicht zu Ende. Die Superintelligenz ES hatte ihn damals lediglich unterbrochen, indem sie die Sternhaufen der Krieg führenden Parteien in Hyperraumkokons hüllte, aus denen es kein Entrinnen gab. Und doch hatte genau dieses Vorgehen dazu beigetragen, dass der Schutzherrenorden praktisch ausgelöscht und die Herrschaft der Kybb-Völker Realität geworden war.
    Von Gon-Orbhon -waren sie alle verschont geblieben, doch sie hatten diese Gefahr eingetauscht gegen die Macht des Tagg Kharzani.
    Tagg Kharzani... der Verräter. Alles, was seine Dienervölker unternahmen, schien nur ein Ziel zu kennen: seine Macht zu stabilisieren, auszuweiten -und den Krieg so schnell und effektiv wie möglich weiterzuführen.
    Und ihn zu gewinnen.
    Längst hatten alle begriffen, dass
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