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2254 - Der ewige Gärtner

Titel: 2254 - Der ewige Gärtner
Autoren: Unbekannt
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so mächtigen Ordens, des Signals, das den Krieg zugunsten der Motana entscheiden konnte.
    Doch das allein reichte nicht. Zur Schutzherrenweihe wurde noch etwas benötigt: das so genannte Paragonkreuz, das seit der Blutnacht von Barinx spurlos verschwunden war und dem ein Splitter von ES innewohnte. Nur der Schutzherr Gimgon hatte gewusst, wohin.
    Doch er hatte das Geheimnis mit sich in den Tod genommen. Nicht einmal Lyressea, zu der er ein ganz besonderes Verhältnis gehabt hatte, hatte er es verraten.
    Um neue Schutzherren zu weihen, brauchten sie das Paragonkreuz. Deshalb waren sie hier. Wenn es eine Spur von ihm gab, dann auf Tan-Jamondi II, im Dom Rogan - falls er noch existierte.
    Die SCHWERT sank weiter durch die Wolkendecke, die kein Ende zu nehmen schien.
    Unter dem rochenförmigen Schiff befand sich die Marschlandschaft mit dem Tausende Kilometer langen, mäandernden Fluss Rogantoh, wie ihnen Lyressea mitteilte. Die Schildwache interpretierte die Echobilder, die durch die tiefgrauen Schleier geliefert wurden, mit solcher Sicherheit, als wären keine Jahrtausende, sondern nur Tage seit jener Zeit vergangen, als sie hier gelebt hatte - zusammen mit ihren fünf Geschwistern und den Schutzherren. Aber das war auch alles. Niemand an Bord konnte sagen, wie es heute dort aussah, wo einst der Dom Rogan gestanden hatte. Das Warten zehrte an den Nerven.
    Rhodan fragte sich, was jetzt wirklich hinter der Stirn der blauhäutigen, kahlköpfigen Schildwache vorging. Lyressea kehrte dorthin zurück, wo sie als unsterbliche Schildwache kosmische Geschichte geschrieben hatte. Hier hatte sie die Geschicke der ganzen Milchstraße zu lenken geholfen, als ES dazu nicht in der Lage war.
    Aber es war auch der Ort ihrer letztendlichen Niederlage gewesen. Unmittelbar vor der Blutnacht von Barinx und dem Sieg der kybernetischen Mächte hatte sie die Flucht ergreifen müssen, zusammen mit den anderen Schildwachen. Es war eine Ewigkeit her.
    Nun endlich kam sie zurück und wirkte gefasst, erhaben wie immer.
    Rhodan konnte sich der Faszination dieser überirdisch schönen Frau nicht entziehen. Er fühlte sich zu ihr hingezogen wie selten zuvor zu einem lebenden Wesen, und es war anders als bei den Frauen, die ihm auch nur annähernd ähnlich nahe gewesen waren.
    Es hatte dabei nichts mit sexueller, körperlicher Anziehung zu tun, so, wie er es kannte - obwohl sie zweifellos schön und begehrenswert war. Es war etwas Höheres, Größeres. Es spielte sich auf einer vollkommen anderen Ebene ab. Manchmal, wenn sie ihn plötzlich anblickte, war es ihm, als könne er ihren Geist berühren. Er sehnte sich danach, sich mit ihr gleichzuschalten. Und er spürte, dass dieser Wunsch auf Gegenseitigkeit beruhte.
    Es war ein elektrisierendes Gefühl, ganz anders als alles, was er bisher gekannt hatte.
    Insgeheim wartete er darauf, dass sie sich zu ihm umdrehte, aber ihre Gedanken waren j.etzt nicht bei ihm. Er verstand sie sehr gut.
    Er wurde in die Realität zurückgeholt, als die SCHWERT die Wolken durchstieß und mit ihr die Strahlen der Sonne, so als ob sie nur darauf gewartet hätten, dass das Schiff die Lücke für sie schuf. Unter ihnen breitete sich die Oberfläche des Planeten aus, die Flusslandschaft mit der vierzig Kilometer langen und zwölf Kilometer breiten Insel zwischen den beiden Armen des Rogantoh.
    Die Augen des Terraners wurden schmaler. Er hielt den Atem an. Zephyda hatte Fahrt weggenommen, und der Bionische Kreuzer glitt nur noch langsam über die Insel. Die Landschaft wirkte unberührt. Von Kybb-Traken war nichts zu sehen, keine Anlagen, keine Schiffe. Der Planet wirkte verlassen, eingefroren in der Ewigkeit. „Dort", sagte Lyressea mit leiser, andächtig klingender Stimme. Sie hob den rechten Arm und zeigte auf etwas, das am Horizont jetzt in Sicht kam.
    Perry Rhodan presste die Lippen aufeinander. Sie brauchte nichts weiter zu sagen. Er wusste auch so, dass sie am Ziel waren.
    Vieles hatten sie erwartet, das Schlimmste befürchtet. Auf das, was sie nun tatsächlich vor sich sahen, hatte nicht nur Perry Rhodan kaum zu hoffen gewagt.
    Der Dom ragte vor dem von Zephyda sanft gelandeten Schiff wie ein gigantischer Zapfen in den weiter aufklarenden Himmel, hellbraun, einer schuppigen Kuppel gleich, 230 Meter hoch und bis zu dreihundert Meter im Durchmesser. Er war weder zerstört noch beschädigt, soweit das von außen zu erkennen war. Noch konnte niemand wissen, wie es in seinem Inneren aussah, aber alle Befürchtungen, das
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