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2254 - Der ewige Gärtner

Titel: 2254 - Der ewige Gärtner
Autoren: Unbekannt
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erhabene Bauwerk müsse von den Eroberern geschleift, dem Boden gleichgemacht worden sein, stellten sich als falsch heraus. Zum ersten Mal seit dem Einflug ins Jamondi-System glaubte Rhodan, in Lyresseas Gesicht Erleichterung zu sehen. Sie war zu vorsichtig, all ihre geheimen Befürchtungen schon völlig abzutun, aber ihre Hoffnung wuchs - und nicht nur ihre. „Ich schätze, wir sind da", sagte Zephyda und schloss kurz die Augen. Die mentale Anspannung durch den Flug war noch nicht ganz von ihr abgefallen. Atlan stand neben ihr und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sie sah ihn dankbar an und schaffte ein Lächeln. Erst langsam löste sich die Last der Verantwortung, die wie Zentner auf der Motana gelegen haben musste. Kurz drehte sie den Kopf und blickte sich nach den Quellen um, die ebenfalls nur allmählich zu sich kamen. „Und wie es aussieht, hat sich das Wagnis gelohnt."
    „Keine Spur von Kybb", sagte der nur 1,55 Meter große, dafür umso kompakter gebaute Rorkhete, der letzte Shozide. „Es ist alles still."
    „Abwarten", schränkte Atlan ein. „Das wissen wir erst, wenn wir draußen sind."
    Rhodan stimmte ihm im Stillen zu. So einfach kann es nicht sein, dachte er. Alles war für seinen Geschmack zu glatt gelaufen - nach all den Schwierigkeiten und Gefahren, mit denen sie gerechnet hatten. Bisher hatten sie zu viel Glück gehabt, als dass er dem Braten jetzt schon traute. Oder war es nur die Angst davor, jetzt doch noch enttäuscht zu werden, die ihm keine zu große Euphorie gestattete? „Nichts scheint sich verändert zu haben", sagte Lyressea. „Natürlich kann dieser Eindruck täuschen. Atlan hat Recht. Wir werden es erst wissen, wenn wir im Dom sind."
    „Worauf warten wir dann?", fragte Zephyda. Sie stand von ihrem Platz auf und sah sich um. „Einer von uns muss an Bord bleiben, für alle Fälle."
    Jedem war klar, dass sie nicht vorhatte, dieser eine zu sein. Atlans Miene verriet nur zu deutlich seine Ungeduld. Er würde auf jeden Fall mit von der Partie sein. Dass Lyressea gehen würde, und zwar als Erste, stand ohnehin fest. Und Perry Rhodan würde an ihrer Seite sein.
    Rorkhete wusste Bescheid. Mit einem tiefen Seufzer fügte er sich in sein Schicksal. Aber es war klar, dass er sofort eingreifen würde, wenn seinen Gefährten Gefahr drohte.
    Niemand brauchte dem Shoziden zu sagen, wie wichtig er auf der SCHWERT war. Zusammen mit der Besatzung der SCHWERT würde er den anderen den Rücken freihalten, wenn Kybb oder andere Feinde auftauchten. „Seid vorsichtig", sagte er nur. „Was denkst du denn?", meinte Zephyda.' „Wir werden schon keine Geister wecken."
    „Wie damals auf Harn Erelca, nicht wahr?", brummte Rorkhete. „Das war etwas ganz anderes", beeilte sich Rhodan das aufkeimende Wortgefecht zu beenden.
    Lyressea warf Zephyda einen undeutbaren Blick zu. Dann ging sie als Erste. Rhodan, Atlan und die Stellare Majestät folgten ihr in angemessener Entfernung. Sie alle mochten spüren, dass es der Medialen Schildwache zustand, als Erste seit langer Zeit wieder den Fuß auf den heiligen Boden der Insel zu setzen.
    Die Sonne schien hell, als es geschah. Der Dom Rogan, jahrtausendelang der Sitz des Ordens der Schutzherren von Jamondi, schien im Licht des Gestirns von innen heraus zu leuchten.
    So als ob irgendetwas in ihm erwacht wäre, dachte Perry Rhodan, als er neben Lyressea stand und glaubte, den Hauch der Ewigkeit zu spüren, der ihm ins Gesicht wehte.
    Sie betraten den Dom von der Seite, an der ein Viertel der Kuppel ganz einfach „herausgeschnitten" zu sein schien. Das war jedenfalls Rhodans erster Gedanke.
    Natürlich wusste er, dass der Vergleich falsch war, denn hier hatte einst der Baum Uralt Trummstam emporgeragt. Die Öffnung war ebenso ästhetisch in das majestätische Bauwerk eingefügt wie dem Dom als Ganzes eine beeindruckende, naturwüchsige Ästhetik innewohnte. Vor ihnen breitete sich eine Art Innenhof aus - der Domhof.
    Hier, im Zentrum der heiligen Stätte, hatten sich unter dem Baldachin Uralt Trummstams die Schutzherren und die Motana, Shoziden und Mitglieder vieler anderer alter Völker eingefunden, auf der Suche nach Ruhe, Entspannung, Rat und Hilfe. Heute war der Boden des Domhofs glatt. „Uralt Trummstam", sagte Lyressea mit einer Wehmut in der Stimme, als spräche sie von einem uralten Freund, und so war es wohl auch in gewisser Weise. Wieder war sie stehen geblieben. „Sein Bestehen war eng mit dem Orden der Schutzherren verknüpft.
    Solange der Orden
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