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2252 - Welt der Ursuppe

Titel: 2252 - Welt der Ursuppe
Autoren: Unbekannt
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verlor sie aus den Augen. „Ich bin in meiner Kommandantur, falls ihr Fragen habt", fuhr er ebenso undeutlich fort. „An alle Besatzungsmitglieder: Den Kontrolleuren der Kybb-Traken steht jeder Raum und jedes Aggregat offen. Anweisungen ist umgehend Folge zu leisten."
    „Umgehend" bedeutete im Sprachverständnis der Besch so viel wie „gemütlich".
    In gespielter Naivität wandte Egh sich an seinen Adjutanten. „Was wollen die Kontrolleure eigentlich von uns?"
    Heimlich und von den Dampfschwaden zumindest optisch gegen Beobachter abgeschottet, musterte Larini die frei liegenden Teile seines Körpers. Soweit er das beurteilen konnte, deutete nichts daran auf starke innere Erregung hin. Die grellen Farben auf seinem Kopf waren Lampenfieber, mehr nicht. Schließlich kam es nicht alle Tage vor, dass die Traken sein Schiff kontrollierten. „Sie helfen uns, den Fehler zu finden", lautete die knappe Antwort Sumz Suszums. Er öffnete zwei Beutelchen mit Frischetüchern und rieb Egh den Kopf ab. Es roch wohltuend nach Moschus.
    Der Königliche Preistreiber konnte nichts anderes tun als warten. An seinem Terminal beobachtete er jedoch die Eingriffe der Kybb-Traken in das System.
    Diese Wesen waren nicht dumm, und sie arbeiteten konsequent. An ihrem Vorgehen erkannte Egh sofort, dass sie nach einer bewusst herbeigeführten Manipulation suchten. Wenn er Atlan richtig verstanden hatte, basierte die Manipulation durch die Motana aber auf einem mehr zufällig zustande gekommenen Fehler, zumindest in Relation zum gesamten Positroniksystem des Schiffes.
    Da könnt ihr suchen, bis ihr vertrocknet seid, dachte Larini, aber dann fiel ihm der Beistand wieder ein. Epasarr kauerte in seinem Versteck und kämpfte mit Gestank, den seine fremdartige Nase zu riechen vorgab. Ein leises Niesen reichte schon aus oder ein unbedacht ausgesprochenes Wort, das nach draußen drang. Und schon hatten sie ihn.
    Ihr Schutzherren Jamondis und ihr Schildwachen, steht uns bei!, flehte der Königliche Preistreiber.
    Nach neun Stunden hielt Egh Larini es nicht mehr aus. Er verließ den Steuerraum, in dem noch immer die Traken mit den Waffen im Anschlag standen, während ihre Spezialisten die Terminals durchsuchten und das Positroniksystem mit Prüfroutinen belasteten. Zum Glück waren alle flugrelevanten Systeme der ELGEDORN abgeschaltet. Es hätte sonst ein heilloses Chaos gegeben.
    Der Königliche Preistreiber suchte die Laderäume des Schiffes auf. Hier arbeiteten Hunderte von Kybb-Traken im Akkord. Sie luden die Warencontainer aus, hektisch und in deutlich spürbarer Nervosität. Zwei Ebenen weiter unten im Rumpf hatte es sogar einen Unfall gegeben, der zwei Traken das Leben gekostet hatte. Es ging den Kommandanten nichts an. Für die Sicherheit der Arbeiter war allein die Hafenverwaltung zuständig.
    Egh Larini tat so, als kümmere er sich um den reibungslosen Ablauf der Warenlöschung. In Wahrheit bewegte er sich immer tiefer in den mächtigen Rumpf hinein. Er inspizierte Maschinenräume, wo er Kybb-Traken fand. Danach suchte er positronisch gesteuerte Speicherhallen auf. Hier wimmelte es nur so von Spezialisten der Traken, und er wunderte sich, wie sie eigentlich ins Schiff gelangt waren. Weitere Transporter waren nicht gelandet. Folglich waren die Kerle wie Ungeziefer aus Gängen unter dem Landefeld gekrochen und hatten sich ins Schiff geschlichen.
    Sogar in den Korridoren patrouillierten Bewaffnete. Als Egh Larini eines der Steuerzentren betreten wollte, verwehrten sie ihm den Zutritt. „Hier darfst du erst wieder hinein, wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind", kanzelte ihn ein Trake ab. „Wieso Untersuchungen? Ich hoffe doch, ihr findet den Fehler und repariert alles. Ihr glaubt gar nicht, wie froh wir über solche Unterstützung sind."
    Ob es am Tonfall lag oder daran, dass er sich diesmal Mühe gab, verständlich zu sprechen, Egh vermochte es nicht zu sagen. Vielleicht fühlten sich die Kerle auch nur geschmeichelt. Sie gaben den Weg frei. Er trat ein, sah den Spezialisten eine Weile bei der Arbeit zu, lobte seine eigenen Leute für die offene Zusammenarbeit, die ganz nach seinen Wünschen und Befehlen lief.
    Dann ging er wieder, verließ den Zentrumsbereich und brachte vom Studium aller Bildschirme die Erkenntnis mit, dass sich bisher kein Trake in das Allerheiligste gewagt hatte.
    Sie suchten ja einen Fehler und keinen Verbrecher. Wenn alles so reibungslos weiterlief, brauchte den Besch nicht bange zu sein. „He, du!" Plötzlich
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