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2219 - Rorkhete

Titel: 2219 - Rorkhete
Autoren: Unbekannt
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schält sich auf den Schirmen eine helle Kugel aus der Schwärze des Alls. Ihre Pole sind eisbedeckt. Graue und weiße Wolkenwirbel verdecken die Sicht auf die Oberfläche.
    Rhodan ruft jetzt weitere Ortungsdaten in die Zentrale. Starke Achsneigung. Das bedeutet ausgeprägte Jahreszeiten -in diesem Fall Wechsel zwischen kalt und bitterkalt. Die Durchschnittstemperaturen liegen um den Gefrierpunkt. Durchmesser ... nicht genau zu erfassen, aber deutlich größer als Ash Irthumo. Dürfte die doppelte Schwerkraft haben ... ein Mond ... er...
    Rhodans Worte vermengen sich mit dem monotonen Gesang der Motana, verwischen sich bis zur Unkenntlichkeit.
    Das ist sie, die Welt deiner Ahnen! Deine Heimat.
    Du spürst es, lange bevor die SHALAVDRA die Atmosphäre streift. Es ist wie ein elektrisches Knistern, das auf deiner Haut tanzt. Belebend. Kräftigend. Fordernd.
    Die Kybb-Cranar nennen diese Welt Plotter, aber du kennst ihren wahren Namen. Shoz.
    Ein Glühen legt sich um deinen Kopf. Der Helm hat Kontakt! Du willst ihn dir vom Kopf reißen und ihn hinter deinem Rücken verstecken, aber deine Sorge ist unnötig. Alle Blicke sind auf die Schirme gerichtet.
    Dichte Wolken hüllen Shoz ein, machen es unmöglich, auf die Oberfläche zu blicken.
    Irgendwelche Werte? Energieemissionen oder andere Anzeichen von Besiedlung?, fragt Atlan.
    Rhodan schüttelt den Kopf. Tut mir Leid, die Instrumente sind tot. Dieser Planet könnte komplett technisiert sein, ohne dass wir es bemerken.
    Ich kann tiefer gehen, in die Atmosphäre eindringen, schlägt Zephyda vor. Oder auch landen.
    Mit einem Mal spürst du, wie der Boden sich unter den Füßen dreht. Ein Teil von dir wünscht sich nichts sehnlicher, als den Planeten der Ahnen zu betreten. Der andere sträubt sich. Es ist nicht richtig so. Dieser Augenblick, von dem du nie geglaubt hast, dass er kommen würde, sollte dir gehören. Dir allein.
    Und da ist noch etwas. Du versuchst, es vor dir selbst zu verbergen, aber am Ende bleibt dir keine Wahl, als es dir einzugestehen: Du hast Angst.
    Was, wenn das Shoz deiner Träume und die Welt, die dort unter den Wolken verborgen ist, nichts gemein haben? Hättest du die Kraft, diesen Schlag zu überstehen?
    Nein, antwortet Rhodan, Wir wissen nicht, was uns dort unten erwartet. .Wahrscheinlich eine unberührte Welt, nichts, worüber wir uns den Kopf zerbrechen müssten. Aber man weiß nie. Vielleicht gibt es dort unten Bewohner, die zuerst schießen und anschließend die Trümmer untersuchen. Wir haben keine Schirme. Und außerdem ist das erst dein dritter Flug, Zephyda.
    Du siehst Widerspruch in den Augen der Motana aufblitzen - Zephyda mag es nicht, wenn andere ihr befehlen -, dann gibt sie nach. Du hast Recht, Perry. Wir sind besser vorsichtig.
    Die Motana dreht ab.
    Als Shoz hinter der SHALAVDRÄ zurückbleibt, erlischt das Glühen deines Helmes. Der Tanz der Entladungen auf deiner Haut kommt zu einem Ende, hinterlässt ein Gefühl der Leere.
    Auf dem Rückweg nach Ash Irthumo reift in dir ein Entschluss heran. Einer, der noch weit mehr Überwindung benötigt als dein letzter.
    Aber dir bleibt keine Wahl. Du musst Shoz betreten. Gewissheit haben.
    Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und schüttelte sie. Zephyda!, rief eine dünne Stimme. Komm schnell, er will mit uns sprechen! Benommen öffnete Zephyda die Augen und sah in Aichas Mädchengesicht. Das Haar der Motana war schweißverklebt. Sie musste den ganzen Weg von der SHALAVDRÄ zu dem Platz im Wald, an dem sich Zephyda hingelegt hatte, gerannt sein. Wer will mit uns sprechen?, fragte Zephyda. Rorkhete! Er sagt, er hat uns etwas Wichtiges mitzuteilen. Zephydas Benommenheit verflog schlagartig. Rorkhete? Sie schnellte von ihrem Lager hoch. Gemeinsam rannten die beiden Frauen durch die Hitze des Spätnachmittags zur SHALAVDRÄ. Sie waren die Letzten, die sich in der Zentrale einfanden.
    Ein Kreis aus Motana und Menschen hatte sich gebildet. Zephyda drängte sich zwischen Atlan und eine der Motana und nahm die Hand des Arkoniden. In der Mitte des Kreises stand Rorkhete.
    Der Wanderer wirkte verloren. Rorkhete war kein groß gewachsenes Wesen. Zephyda überragte ihn wie die meisten Motana um einen ganzen Kopf, doch die Kompaktheit seines wuchtigen Körpers verlieh ihm eine Präsenz, die ihn überlebensgroß erscheinen ließ. Jetzt wirkte Rorkhete wie geschrumpft. Keine Legende mehr, die die Motana in Hoffnung auf Erlösung von den Kybb-Cranar besangen, sondern ein gewöhnlicher Sterblicher - und
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