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2219 - Rorkhete

Titel: 2219 - Rorkhete
Autoren: Unbekannt
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Ash Irthumo gebracht hat, überschüttet Zephyda mit bewundernden Blicken, die denen, die sie Atlan zuwirft, kaum nachstehen. Bereits auf ihrem zweiten Flug hat Zephyda eine Beherrschung der Epha-Matrix an den Tag gelegt, die Aicha zu einer Kerzenflamme im Angesicht einer explodierenden Nova degradiert hat.
    Alle Augen richten sich auf dich, als du die Zentrale betrittst. Viele beinahe flehentlich, als erwarte man von dir Wunder. Ausgerechnet von dir, dem einsamen Wanderer.
    Die Aufmerksamkeit ist dir unangenehm. Du bist es nicht gewohnt, mit anderen Wesen zusammen zu sein, geschweige denn im Mittelpunkt zu stehen. Aber du gibst dem Impuls nicht nach, einfach kehrtzumachen. Dein neues Wissen gestattet es dir nicht. Es wäre ein Verrat an dir selbst. Du musst Gewissheit haben.
    Du bleibst vor Zephyda stehen und sagst: Nimm mich mit. Ich will bei deinem nächsten Flug dabei sein.
    Natürlich, sagt Zephyda schnell. Du bist mir willkommen, Rorkhete.
    Der Motana ist nicht entgangen, dass Atlan zu einer Antwort angesetzt hatte. Der misstrauische Atlan. Du musst in seiner Gegenwart aufpassen. Atlan ist klug. Ihm wird nicht entgehen, wenn du dir eine Blöße gibst. Der Arkonide vermutet schon lange, dass du mehr weißt, als du zugibst.
    Du bedankst dich und ziehst dich an den Rand der Zentrale zurück. Dorthin, wo du deine Ruhe hast, aber dennoch das Geschehen auf den Schirmen verfolgen kannst.
    Die SHALAVDRA ist ein besseres Wrack. Äußerlich unversehrt, ist nur ein Bruchteil ihrer Anlagen funktionsfähig. Ihr Antrieb, ja fast alle auf fünfdimensionaler Basis arbeitenden Aggregate haben den Dienst eingestellt oder arbeiten so unzuverlässig, dass ihre Benutzung an Selbstmord grenzt. Immerhin, die Luftversorgung arbeitet noch.
    Und die optische Wahrnehmung.
    Die Motana nicken einander zu und stimmen einen ihrer traurigen Gesänge an. Sie haben sich fast vollzählig versammelt. Du zählst 17 Sänger - der fehlende muss unpässlich sein oder sich ausruhen -, mehr als genug, um die SHALAVDRA zu fliegen. Zwölf hätten bereits ausgereicht.
    Der Start geht erschütterungslos vonstatten. Nur die hellen Spitzen im Gesang der Motana und das Bild auf den Schirmen beweisen dir, dass das Schiff Fahrt aufgenommen hat.
    Die Motana singen den Choral an die Fernen Sterne. Ein Schauer überkommt dich. Erinnerungen an die Jahre der einsamen Wanderung auf Baikhal Cain steigen in dir auf. An die vielen Welten, die du zuvor erblickt hast.
    Waren deine Bemühungen vergebens? Du weißt es nicht, aber du spürst jetzt, in diesem Moment, dass du nicht mehr nach Baikhal Cain zurückkehren wirst. Dieser Teil deiner Wanderung ist zu Ende.
    Der Gesang der Motana wird leiser, gewinnt gleichzeitig an Intensität. Sie haben die Augen geschlossen. Aus Atlans Augen tritt Flüssigkeit. Offenbar rührt auch ihn der Gesang an.
    Dann lässt die SHALAVDRA die Lufthülle Ash Irthumos hinter sich und beschleunigt. Gleichmäßig, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt für den ehemaligen Kybb-Kreuzer, von Geisteskräften angetrieben zu werden.
    Es ist erst der dritte Flug, den Zephyda absolviert, doch schon jetzt hat sie Routine entwickelt, Du fragst dich, zu was die Epha-Motana noch in der Lage sein wird.
    Ash Irthumo bleibt unter dem Schiff zurück. Es ist einer von neun Planeten, aus denen das System besteht. Nur du weißt um ihre Zahl, du hast sie im Crythumo erfahren. Und ihre Zahl wird dein Geheimnis bleiben, solltest du dich nicht entschließen, sie den anderen mitzuteilen. Die überlichtschnellen Orter der SHALAVDRA verweigern den Dienst. Die optische Beobachtung ermöglicht es Zephyda zwar, Kollisionen zu verhindern, aber eine Bestandsaufnahme des Systems würde eine Aufgabe von Monaten geduldiger Arbeit darstellen.
    Zephyda lenkt das Schiff entlang der Ekliptik aus dem System hinaus. Insgeheim atmest du auf. Atlan hätte es nicht widerspruchslos hingenommen, hättest du in die Kursbestimmung eingegriffen. Du hättest dich erklären müssen.
    Die Minuten verstreichen. Der Gesang der Motana verwandelt sich in ein Hintergrundgeräusch, nicht unähnlich dem eines herkömmlichen Triebwerks. Zephyda, die mit angezogenen Knien und geschlossenen Augen auf dem Boden gekauert hat, erhebt sich und geht auf und ab. Nicht nervös, sondern mit der Sicherheit einer Frau, die ihren Platz gefunden hat.
    Dann ruft Perry Rhodan, der sich um die dem Schiff verbliebene unterlichtschnelle Ortung kümmert: Ein Planet!
    Zephyda ändert den Kurs, und bald darauf
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