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2219 - Rorkhete

Titel: 2219 - Rorkhete
Autoren: Unbekannt
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schweigsamen Selboo vielleicht. Stillhalten. Zephyda hatte es früh gelernt. Wer den Kybb-Cranar entgehen wollte, war gut beraten, darin Meisterschaft zu entwickeln. Wer mit dem Wald verschmolz, regungslos verharrte, war unsichtbar. Wer die Nerven verlor und rannte, lief den Kybb-Cranar in die Arme und beschloss sein Leben in den Minen des Heiligen Berges. Zephyda hätte die ganze Nacht reglos daliegen können, ohne dass ihr Geist nur einen Moment der Ruhe gefunden hätte. Ich weiß, dass ich es kann. Sie streckte eine Hand aus und legte sie auf Atlans Hüfte. Aicha hat mir heute die Epha-Matrix gezeigt. Farben und Formen explodierten in Zephydas Geist, die Feldlinien und Potentiale, die die Welt eigentlich ausmachten. Sie musste sie nur greifen und sie nach ihrem Willen formen.
    Das klingt doch sehr selbstsicher. Woher dann das Quäntchen Nervosität?
    Ich muss schnell sein. Zephyda flüsterte jetzt. Ich spüre es. Wir müssen Ash Irthumo hinter uns lassen. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Wieso? Atlan ruckte hoch. Schicken die Kybb-Cranar eine Straf expedition? Nein... nein, das ist es nicht. Es ist nur, ich spüre es. Wir müssen hier fort. Woher kommt dieses Gefühl? Hast du mit jemandem gesprochen, von dem ...
    Sie legte ihm einen Finger auf den Mund. Nein. Es ist die Epha-Matrix. Sie... Zephyda brach ab. Sie konnte, was sie mit ihrer Psi-Gabe erfühlte, nicht in Worte fassen, die für Atlan verständlich wären. Er war ein kluger Mann, mit einem Schatz an Erfahrungen, der ihr Ehrfurcht einflößte, aber er hatte seine Grenzen.
    Atlan zog ihre Hand sanft vom Mund und hauchte einen Kuss auf ihren Rücken. Ist schon gut, sagte Atlan. Wir sind nicht mehr lange hier. Du wirst es schaffen. Das spüre ich. Auch wenn mir die Epha-Matrix verschlossen bleibt.
    Er zog Zephyda an sich und hielt sie in seinen Armen. Die beiden schwiegen, und bald darauf zeigte ihr der gleichmäßige Atem des Arkoniden, dass er seine Worte ernst gemeint hatte. Atlan schlief tief und fest, als plagten ihn keine Sorgen.
    Reglos lag Zephyda in seinen Armen und wartete darauf, dass der Schlaf kam.
    Er wollte sich nicht einstellen. Sie war unendlich erschöpft und gleichzeitig unendlich aufgewühlt. Zephyda roch den Duft des Waldes, lauschte den Rufen seiner Bewohner, die so anders waren als diejenigen, die die Bewohner des Waldes von Pardahn ausstießen, und inzwischen so vertraut und wohlig. Wenn sie die Matrix aus ihrer Wahrnehmung aussperrte, fiel es ihr schwer, sich vorzustellen, dass das alles bedroht war.
    Es dämmerte bereits, als Zephydas Erschöpfung die Oberhand gewann und sie in einen oberflächlichen Schlaf glitt. Ein Geräusch ließ sie aufhorchen. Ein Wesen, das durch den Wald schlich. Mit aller Vorsicht, doch für die geübten Ohren der Motana klar und deutlich vernehmbar.
    Sie kannte diese Schritte. Als er auf das Landefeld trat, sah sie ihn im ersten Licht des Morgens. .
    Es war Rorkhete. Das stämmige Wesen hielt mit gleichmäßigen Schritten auf die SHALAVDRA zu. Zephyda sah mühelos durch den Schleier seiner Beherrschung.
    Rorkhete war unendlich erschöpft. Und auf seine Art ebenso aufgewühlt wie sie selbst.
    Es braucht deinen ganzen Mut, dich zu überwinden: Du bist es nicht gewohnt, andere um etwas zu bitten.
    Beinahe ein ganzer Tag ist seit deiner Rückkehr vom Crythumo verstrichen. Niemand hat dich gefragt, was du dort getan hast. Deine Gefährten wissen um deine Schweigsamkeit. Sie haben gelernt, ihre Neugier zu zügeln.
    Nur Zephyda hat dich mit einem langen Blick bedacht, als sähe sie durch ,den Panzer der Unnahbarkeit, den du um dich gelegt hast, hindurch. Du musstest deine ganze Kraft aufbieten, ihm standzuhalten.
    Das Zentraleschott der SHALAVDRA gleitet zur Seite, als du dich, angetrieben von dem neuen Wissen, das du im Crythumo gefunden hast, endlich zum Handeln zwingst. Wissen ist ein Fluch. Hätten dich deine Eltern und später die Ozeanischen Orakel nicht ihr Wissen über den Sternenozean gelehrt, du könntest ein anderes Leben als dieses führen. Unwissend, aber glücklich.
    Alle sind versammelt. Rhodan, Atlan, die 18 Motana, die von Baikhal Cain gekommen sind. Und natürlich Zephyda. Sie ist die neue Anführerin der Motana. Keiner hat es dir mitgeteilt - du bist überzeugt, dass kein Wort darüber verloren wurde -, aber trotzdem besteht kein Zweifel an ihrem Status. Zephyda hat sich als eine Epha-Motana erwiesen, deren Potential beinahe schrankenlos erscheint. Aicha, die junge Motana, die das Schiff nach
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