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2219 - Rorkhete

Titel: 2219 - Rorkhete
Autoren: Unbekannt
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könnte in diesem Augenblick neben dir stehen, ohne dass du sie bemerken würdest, doch sie ist mit Rhodan und den übrigen Motana im Schiff geblieben, um passendes Werkzeug zu finden. Gelingt es ihnen nicht, bevor der Morgen graut, werden die Motana, die die SHALAVDRA mit der Kraft ihres Geistes hierher befördert haben, sterben. Die Schlüsselkammer, die die Sklavenringe zurücksetzt, ist defekt. Ein Zufall wahrscheinlich, aber auch eine Sicherheitsvorkehrung Raphid-Kybb-Karters, des ehemaligen Gouverneurs von Baikhal Cain, ist denkbar. Ihr könnt Karter nicht mehr befragen. Er ist tot.
    Du setzt deinen Weg fort. Bald keuchst du vor Anstrengung. Das Unterholz ist dicht. Deine Bewegungen sind automatisch, wie die einer Maschine. Du zwingst deine Gedanken weg von Perry Rhodan und Atlan und Zephyda und den übrigen Motana, unterdrückst den Neid, der in dir aufsteigt - sie sind nicht einsam -, und konzentrierst dich auf die Signale, die dein Helm auffängt.
    Sie sind kaum wahrnehmbar. Es gleicht einem Wunder, dass du sie überhaupt empfangen kannst. Sie müssen stark sein wie nie zuvor.
    Du gelangst an eine Lichtung und siehst hinauf zu den Sternen. Die Nacht ist klar, Ash Irthumo besitzt keinen Mond, der die Sterne mit seinem Lichtschein überdecken würde. Die Gesamtheit des Sternenozeans breitet sich vor dir aus. Du streckst die Hand aus, als könntest du nach ihm greifen. Deine Finger finden den geflügelten Helm, setzen ihn neben dir auf dem Laub ab. Als Nächstes legst du die Weste ab. Die Kälte schneidet durch dein dünnes Hemd. Du nimmst sie kaum wahr. Deine Aufmerksamkeit gilt anderen Dingen.
    Was jetzt folgt, tust du, ohne den Blick vom Himmel abzuwenden. Dein Vater hat dich die Bewegungen gelehrt, noch bevor du sprechen konntest. Deine Finger betätigen die versteckten Öffnungsmechanismen in den Rippen deiner Jacke. Ein Dutzend Mal wiederholt sich der Vorgang, dann hast du alle Teile des Gestänges beisammen.
    Du setzt es zusammen - jedes Teil hat seinen Platz, markiert durch Einkerbungen im Metall - und setzt den Helm auf die Spitze des Gebildes. Das Veedum ist komplett. Ein rosafarbener Schimmer dringt unter dem Helm hervor, stärker, als du ihn je beobachtet hast. Der Schimmer pulsiert, blendet dich den einen Moment, um im nächsten nahezu zu verlöschen. Es ist das Netz von Shoz, der Welt deiner Ahnen, das das Licht pulsieren lässt.
    Dein Helm streckt seine Fühler nach dem Netz aus, versucht sich einzuklinken. Die Kühle des Abends ist vergessen. Schweiß treibt dir aus allen Poren, legt sich als feucht warmer Film auf deine Haut. Dampf steigt aus dem Kragen deines Hemds auf, den Sternen entgegen. Shoz ist in der Nähe. Deine Heimat muss sich im selben System wie Ash Irthumo befinden! Heimat? Du hast Shoz noch nie betreten, kennst den Planeten nur aus den Erzählungen deiner Eltern - und manchmal weißt du selbst nicht mehr, wie viel von dem, an das du dich erinnerst, dir tatsächlich erzählt wurde und wie viel deine Phantasie in den Jahren deiner Wanderschaft dazuerfunden hat.
    Plötzlich zitterst du. Deine Heimat ist zum Greifen nahe. Aber wird sie sich, solltest du sie betreten, mit der Welt deiner Träume messen können? Du setzt den Helm wieder auf. Als du das Veedum abbaust, fallen dir immer wieder Teile des Gestänges aus den nervösen Fingern.
    Du musst zum Crythumo. In der gefallenen Festung der Kybb-Cranar findest du vielleicht Informationen zum Ash-System, über seine Welten - und darüber, ob eine davon sich in letzter Zeit Ash Irthumo auffallend genähert hat. Diese Welt muss Shoz sein. Später, viel später, als die ersten Lichter der Siedlung vor dir aus dem Dunkel treten, fällt dir auf, dass du keinen Gedanken mehr an das Meer verschwendet hast. Es kann warten. Du hast eine neue Sehnsucht gefunden. 18 Motana hatten sich in dem Lagerraum der SHALAVDRA eingefunden. 18 übermüdete, ausgezehrte Gestalten, die sich nur mit Mühe aufrecht halten konnten. 18 Überlebende aus einer Gruppe von mehreren Tausenden, die von den Kybb-Cranar auf Baikhal Cain zusammengetrieben worden waren. Was Zephyda sah, waren die mit Glück Gesegneten, trotz der Furcht, die in ihren Augen flackerte und die selbst jetzt, da der oberste Peiniger sein Leben gelassen hatte, nur zögerlich Anstalten machte, zu erlöschen.
    Die Überlebenden hatten sich in einer Schlange vor Atlan aufgestellt, der ein Werkzeug in der Hand hielt, das auf den ersten Blick einem Strahler ähnelte. Doch nicht den Tod sollte es
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