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2219 - Rorkhete

Titel: 2219 - Rorkhete
Autoren: Unbekannt
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Waldrand. Zwei Frauen saßen dort.
    Aicha und Zephyda. Selboo konnte den Stifn. reif der Wegweiserin in der Vergrößerung mühelos erkennen. Die Frauen saßen einander im Schneidersitz gegenüber. Sie hatten die Augen geschlossen. Ihre Oberkörper wiegten sich im Rhythmus ihres Gesangs. Selboo las ihnen die Worte von den Lippen ab. Es war der Choral an die Fernen Sterne. Aicha vermittelte Zephyda das Wissen, das sie sich im Lager der Kybb-Cranar angeeignet hatte.
    Für das Hunderte von Motana ihr Leben gelassen hatten. Aicha war zur Epha-Motana aufgestiegen. Ihr war es besser als allen anderen Insassen des Lagers gelungen, den Gesang der psibegabten Motana zu bündeln, die Epha-Matrix zu beherrschen. Selboo bezweifelte nicht, dass Zephyda sich Aicha als ebenbürtig, wenn nicht überlegen erweisen würde. Zephyda war ein beträchtliches Potential zu Eigen - und ein unbeugsamer Wille.
    Selboo war sicher, dass sie die Führung über die SHALAVDRA an sich reißen würde, selbst wenn ihre Psi-Fähigkeiten wider Erwarten hinter der Aichas zurückbleiben sollten. Aicha war fast ein Kind und wankelmütig.
    Ohne Gorlin an ihrer Seite war sie verloren. Aicha besaß nicht die Rücksichtslosigkeit, das einfach zu nehmen, was sie wollte. Selboo waren die Blicke nicht entgangen, die sie Atlan zuwarf. Zu mehr würde es nicht kommen.
    Zephyda war von anderem Format. Vielleicht konnte er sieh ihr anvertrauen. Wenn eine Motana ihn verstehen würde, dann sie. Er ...
    Selboo! Was treibst du da?
    Der Motana fuhr hoch, verlor das Gleichgewicht und ging zu Boden. Aus dem Augenwinkel sah er, wer den Ruf ausgestoßen hatte. Selboo kam wieder auf die Beine. Resar! Musst du mich zu Tode erschrecken?
    Der alte Mann ging nicht auf seine Gegenfrage ein. Sein Blick war auf das Fadenkreuz gerichtet. Was hat das zu bedeuten? Was hast du mit Aicha und Zephyda vor?
    Resars Stimme war trotz seiner Aufgewühl theit dünn und kraftlos. Das Lager auf Baikhal Cain hatte den alten Mann die letzten Reserven gekostet. Resar humpelte auf einen Stock gestützt durch die SHALAVDRA. Wenn er überhaupt ging. Die meiste Zeit lag er nur da, die Augen halb geschlossen, die Pupillen verdreht. Selboo war sich sicher, dass er nicht mehr lange zu leben hatte. Resar hatte alles gegeben, was er zu geben imstande war.
    Nichts, wehrte Selboo ab. Wie kommst du darauf, dass ich mit den beiden etwas vorhabe?
    Diese Kreise ... Ich weiß nicht, was sie bedeuten. Aber ich spüre, dass es nichts Gutes ist.
    Resar hatte sein Leben lang keine Waffeln der Hand gehabt. Im Hain war er ein einfacher Schneider gewesen.
    Den Kampf gegen die Kybb-Cranar hatten andere für ihn geführt.
    Ach wo, wie kommst du darauf?, sagte Selboo und fragte sich, noch während er die Worte aussprach, ob er log.
    Das da ist nur eine Sehhilfe, mehr nicht. Man kann Dinge damit heranholen, die weit weg sind. Wie bei einem Fernrohr, verstehst du?
    Selboo ging zu dem alten Mann und legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. Sie bebte.
    Ich habe Fernrohre gesehen, sagte Resar. Aber das ist keines, wie wir es benutzen. Diese Technik der Kybb-Cranar. Sie ist nicht gut. Du solltest dich vor ihr hüten.
    Du und deine Sorgen! Selboo lachte auf. Die Kybb-Cranar benutzen sie seit Jahrtausenden - und wer unterdrückt wen? Ihnen hat sie nicht geschadet. Der alte Mann setzte zu einer Entgegnung an. Selboo verstärkte den Griff um seine Schulter und drehte ihn weg von dem Fadenkreuz, zum Schott.
    Aber was schleichst du überhaupt durch das Schiff? Du musst dich schonen, Resar, du zitterst ja! Komm, ich bringe dich zu deinem Nachtlager. Du musst dich hinlegen. Das Geschütz blieb hinter den beiden Motana zurück.
    Nervös? Zephyda öffnete die Augen und drehte sich zu Atlan, der neben ihr auf der dünnen Matte lag. Ja. Ein bisschen. Die Motana hörte, wie Atlan die Luft einsog. Es war zu dunkel, um etwas zu sehen, aber Zephyda kannte ihn gut genug, um seinen Gesichtsausdruck zu kennen: Atlan würde die Mundwinkel zu einem 'wissenden Lächeln verzogen haben. >Ein bisschen<, wiederholte er. Ich bewundere deine Nerven. An deiner Stelle könnte ich keine Sekunde stillhalten. Morgen fliegst du ein Raumschiff -mit der Kraft deines Geistes.
    Zephyda hätte um ein Haar laut aufgelacht und die übrigen Motana geweckt, die es sich wie sie und Atlan im Wald bequem gemacht hatten, der das Landefeld säumte. An Bord der SHALAVDRA stank es nach Kybb-Cranar. Niemand blieb dort länger, als er unbedingt musste. Mit Ausnahme des
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