Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2205 - Das Blut der Veronis

Titel: 2205 - Das Blut der Veronis
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Jadyel.
    Der Motana kramte in Rhodans Rucksack und holte einen Schaber hervor. Mit diesem bestückt, zwängte er sich mit dem Kopf voran in den Spalt. Gleich darauf reichte er einen Brocken heraus, der aussah wie versteinerter Schwamm.
    Rhodan nahm ihn an sich. „Ist das Schaumopal?", fragte er. Jadyel bejahte.
    Rhodan sah Atlan fragend an.
    Dieser deutete mit den Worten in die Tiefe: „Wir brauchen' keine weiteren Psi-Stürme mehr."
    Rhodan ließ den Brocken fallen.
    Diese Prozedur wiederholte sich noch an die hundertmal. Jadyel frohlockte über seine Ausbeute an Schaumopal, und Rhodan oder Atlan ließen den Quarzkristall in die Tiefe fallen. Plötzlich gab es wieder ein fauchendes Geräusch, als Schaumopal durch zu große Erschütterung barst. Rhodan hatte den Eindruck, dass ein Orkan losbrach. Er wurde davon förmlich hinweggefegt und klammerte sich verzweifelt in dem verbogenen Gestänge fest. Als sich der neuerliche Psi-Sturm gelegt hatte, verspürte Rhodan einen angenehmen Luftzug im Gesicht. „Da ist eine Höhle hinter dem Schaumopal", erklang Jadyels gedämpfte Stimme. „Daraus kommt frische Luft."
    „Klettere weiter", rief ihm Rhodan zu. „Wir kommen nach."
    Atlan zwängte sich in den Spalt. Rhodan schob seinen Gerätesack hinein und schob ihn vor' sich her, während er dem Arkoniden folgte. Er kam in eine Höhle, aus der ein Kamin fast senkrecht in die Höhe führte. Ein angenehmer Luftzug umfächelte ihn. „Was habt ihr mit dem Schaumopal gemacht?", wollte Jadyel wissen.
    Statt einer Antwort sagte Atlan: „Wir haben insgesamt schon zweihundertfünfzig Höhenmeter zurückgelegt. Wir könnten es bald geschafft haben."
    Rhodan blickte im Schein seiner Stirnlampe den Felskamin hoch und nickte zufrieden. „Der weitere Aufstieg scheint problemlos zu sein. Das kannst auch du schaffen, Jadyel."
    „Was ist mit dem vielen Schaumopal?"
    „Wir können ihn später bergen", sagte Rhodan, ohne, im Einzelnen darauf einzugehen. „Jetzt müssen wir uns erst einmal in Sicherheit bringen."
    Was rede ich von Sicherheit?, dachte er.
    Wir werden nirgendwo sicher sein, solange wir die Krin Varidh tragen.
    Sie legten eine Rast ein und stärkten sich. Danach begannen sie den Aufstieg durch den Kamin.
    Der Weg durch den Kamin nach oben war beschwerlicher, als Rhodan es sich vorgestellt hatte. Jadyel hatte nicht mehr die Kraft zum Klettern. Sie mussten ihm das Seil umbinden und ihn abwechselnd hochziehen. Oder sie stemmten den Motana in die Höhe, ließen ihn auf ihre Schultern steigen, damit er Halt hatte, oder nahmen ihn auch huckepack, wenn sich ausreichend Raum dafür bot.
    Rhodan war plötzlich, als nehme er hoch über sich einen grauen Schimmer wahr. „Lichter aus!", rief er und schaltete auch seine Stirnlampe aus.
    Als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah er tatsächlich eine Öffnung, die vermutlich durch das Streulicht der Sterne erhellt war. „Wir haben es bald geschafft", sagte Rhodan. „Vielleicht noch dreißig Meter."
    Noch einmal mussten sie ihre Eisen einsetzen, um einen Durchstieg zu verbreitern. Das Geräusch ihrer Hämmer hallte laut in Rhodans Ohren. „Hoffentlich sind keine Kybb-Cranar in der Nähe", sagte er. Aber darauf konnten sie keine Rücksicht nehmen. Sie wollten endlich diesem verfluchten Berg entkommen, der alles andere als heilig war.
    Es war ein Berg der Verdammten!
    Endlich schafften sie den Durchbruch.
    Rhodan kletterte voran und gelangte als Erster ins Freie. Ihm bot sich ein unglaublicher Anblick.
    Der neue Morgen dämmerte bereits und zeigte ihm, dass sie an einer Flanke des Berges herausgekommen waren, etwa hundert Meter über einer steppenartigen Ebene. Dahinter lag 'Wald. Rhodan blickte hinunter und sah am Fuße des Berges Gebäude. „Verdammt, das hat uns gerade noch gefehlt", fluchte er leise, als Atlan an seiner Seite auftauchte. „Wir befinden uns in unmittelbarer Nähe der Kybb-Cranar."
    Atlan machte eine wegwerfende Handbewegung. „Hauptsache, wir sind draußen. Gleich werden wir wissen, ob wir angepeilt werden können."
    Jadyel hatte das letzte Stück aus eigener Kraft bewältigt. Jetzt stand er wie angewurzelt da und betrachtete die Umgebung. Es war heller geworden, und die Sonne würde bald aufgehen. „Dahinten", sagte Jadyel und deutete zum nebeligen Horizont. „Dort ist der Wald von Pardahn."
    „Wir bringen dich heim", versprach Rhodan. Er konnte nichts am Horizont erkennen. Das flache Land verschwand im Dunst.
    Jadyel sah ihn an und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher