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2205 - Das Blut der Veronis

Titel: 2205 - Das Blut der Veronis
Autoren: Unbekannt
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gerade noch gefehlt, dass die Sklaven meuterten. Dabei hatte er ganz andere Sorgen, ernsthafte Sorgen.
    Dagegen war ein Sklavenaufstand eine Bagatelle. Seine Spione in Baikhalis hatten ihm gemeldet, dass es Verräter in seinen Reihen geben musste, die dem Gouverneur Berichte über ihn lieferten. Die Spione hatten noch keine Namen herausgefunden, aber früher oder später würden sie sie ihm liefern..
    Jetzt musste er sich auch noch mit aufsässigen Sklaven herumschlagen. Er hätte die Aufrührer am liebsten alle öffentlich hinrichten lassen. Das wäre die gerechte Strafe gewesen. Aber darunter hätte der Abbau von Schaumopal zu sehr gelitten. Raphid-Kybb-Karter würde sich mit einer strengen Bestrafung begnügen müssen.
    Peer-Kybb-Kalla meldete ihm endlich, dass die über hundert Meuterer in den kleinen Versammlungssaal gebracht worden waren. Raphid-Kybb-Karter bestieg seine Antigravplattform und fuhr in die Tiefe. Drei Soldaten hielten die Sklaven mit ihren Stachelpeitschen in Schach. „Ihr habt euch heute eine Ungeheuerlichkeit geleistet, wie ich sie in meiner gesamten Dienstzeit noch nie erlebt habe!"
    Raphid-Kybb-Karter spürte, wie der Zorn wieder in ihm aufflammte. „Ihr habt es gewagt, die Förderung von Schaumopal zu sabotieren. Darauf steht die Todesstrafe. Und ich hätte gute Lust, euch alle hinrichten zu lassen."
    Er machte eine Pause, um seine Worte wirken zu lassen. „Ich 'lasse keinerlei Ausreden dafür gelten, dass die Förderziele nicht erreicht wurden", fuhr er fort. „Ihr seid dazu da, dem Heiligen Berg den Schaumopal zu entreißen. Ausschließlich. Eure Kumpel haben euch nicht zu kümmern. Und wenn zehn von ihnen vor euren Augen krepieren, habt ihr euch nicht um sie zu kümmern! Habt ihr mich verstanden?"
    Die Sklaven standen mit gesenkten Köpfen da, manche von ihnen konnten sich kaum auf den Beinen halten. Ihre abwesende, apathische Haltung brachte ihn noch mehr in Wut. „Ob ihr mich verstanden habt, will ich wissen!", schrie er aus voller Lunge.
    Als sich ein Sklave in der vordersten Reihe rührte, zuckte seine Linke hoch. Er fuhr die Neuropeitsche aus und ließ sie gegen den Oberkörper des Motana schnalzen. Der bäumte sich auf, dann wälzte er sich über den Boden.
    Sein Anblick war Labsal für Raphid-Kybb-Karter. Aber es besänftigte ihn nicht ausreichend. Er musste sich weiter abkühlen. Noch dreimal traf die Neuropeitsche Sklavenkörper, und als ihre Schmerzensschreie das Felsgewölbe erfüllten, spürte Raphid-Kybb-Karter, wie sein Zorn sich allmählich legte.
    Ein wohliges Gefühl durchrieselte seinen Körper, seine Rückenstacheln stellten sich auf. Dabei fiel Karter ein, dass er sich die Stachelspitzen schon seit Tagen nicht mehr hatte tönen lassen. Er musste das baldigst nachholen, damit sie wieder in sattem Rot leuchteten.
    Raphid-Kybb-Karter war noch nicht ganz befriedigt. Als er einen letzten Sklaven aufs Korn nehmen wollte, sah er, dass ein anderer sich vor ihn stellte und ihn außer seiner Reichweite bringen wollte.
    Das war ungeheuerlich. Raphid-Kybb-Karter hatte so etwas noch nicht erlebt. Und als er den rebellischen Sklaven erkannte, übermannte ihn wieder die Wut. Es war jener Sklave mit dem hellen, wallenden Haar, den er schon einmal gezüchtigt hätte. „He, du da!"
    Der Gesichtshaarige wusste sofort, dass er angesprochen war. Er drehte sich wieder zu Raphid-Kybb-Karter. Er stand erhobenen Hauptes da und blickte ihm furchtlos in die Augen. Das war dem Kybb-Cranar zu viel. Die Neuropeitsche schnellte aus seiner Linken und traf den Provokateur. Aber sie fällte ihn nicht.
    Ungläubig sah Raphid-Kybb-Karter, dass der Getroffene sich auf den Beinen hielt. In seinem Gesicht zuckte es, sein ganzer Körper bebte unter unglaublicher Willensanstrengung.
    Raphid-Kybb-Karter hatte so etwas noch nie erlebt. Er war irritiert. Er hätte diese Kreatur am liebsten zerstrahlt.
    Doch eine solche Reaktion wäre ein Zeichen von Schwäche gewesen. Er hatte einen Ruf zu bewahren.
    Es war besser, sich einfach zurückzuziehen. Raphid-Kybb-Karter warf noch einen Blick auf diesen Motana, der sich so unglaublich von dem anderen unterschied.
    Es musste ein außergewöhnliches Individuum sein, von unglaublicher Willensstärke. Er verspürte dafür aber nicht die leiseste Spur von Achtung, es machte ihn nur zornig. In diesem Moment wurde Karter bewusst, dass er mit diesem Mann einen ernst zu nehmenden Gegner hatte.
    Als Raphid-Kybb-Karter mit seiner Plattform durch das Deckenschott ver-,
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