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2205 - Das Blut der Veronis

Titel: 2205 - Das Blut der Veronis
Autoren: Unbekannt
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öffnen.
    Plötzlich bebte der Boden unter seinen Füßen. Er sah, wie sich ein Spalt bildete, und zog sich zurück. Bevor er den nächsten Schritt tun konnte, fand er sich an einem anderen Standort wieder. Gleichzeitig stellte er fest, wie die Felswände rings um ihn verschoben wurden. Und dann schien etwas in seinem Schädel zu explodieren. Er verlor beinahe das Bewusstsein.
    Der Psi-Sturm brach mit unglaublicher Heftigkeit los. Atlan wurde von telekinetischen Kräften gegen die Felswand geschleudert. Sie wurde instabil und stürzte in sich zusammen.
    Und dann endete der Psi-Sturm so abrupt, wie er eingesetzt hatte. Doch der Berg kam nicht mehr zur Ruhe.
    Atlan hörte die Motana aufgeregt schreien und nahm ihre hastigen Tritte auf den Leitern wahr, die in die Tiefe führten. Atlan bewegte sich wankend über den bebenden Boden, bis er auf die Motana stieß.
    Sie riefen aufgeregt: „Wir müssen uns in Sicherheit bringen, der Berg stürzt ein!"
    „Aber doch nicht in die Tiefe!", schrie der Arkonide. „Wir müssen nach oben!"
    „Nein, nein", versicherten ihm die Motana. „Es gibt unten eine Sicherheitszelle für Notfälle."
    Atlan zögerte keine Sekunde und folgte den Motana. Etwa vierzig von ihnen hatten einen Stollen erreicht, dessen Wände und Decke aus Beton bestanden.
    Atlan gelangte gerade ebenfalls noch in diese Sicherheitszone, als es hinter ihm zum Einsturz kam. Er warf sich nach vorne und landete auf nachgebenden Körpern.
    Rings um den Sicherheitstrakt setzte ein ohrenbetäubendes Krachen und Tosen ein, das beinahe nicht enden wollte.
    Staub durchsetzte die Luft und raubte ihnen den Atem. Plötzlich spürte Atlan, wie sich auch die Betonwände neigten und Risse bekamen. Vor ihm schrien Montana, als die Decke krachend über ihnen einstürzte. Atlan bekam einen Schlag in den Rücken und wurde zu Boden geschleudert. Etwas fiel schwer auf ihn und klemmte ihn ein. Er war bewegungsunfähig. Urplötzlich herrschte Stille um ihn. Der Berg war zur Ruhe gekommen. Aber sie waren tief unter Tonnen von Schutt begraben.
    Die Stille wurde allmählich von verschiedenen Geräuschen durchbrochen.
    Von links drang leises Wimmern zu Atlan, jemand stöhnte vor Schmerz. Er versuchte, die Beine zu bewegen, aber sie waren eingeklemmt. Wenigstens schien nichts gebrochen.
    Seine Stirnlampe war erloschen, es herrschte völlige Finsternis. Aber dann glomm irgendwo ein Lichtschein auf, als ein Motana ein Grubenlicht entzündete.
    In dem fahlen Lichtschein sah Atlan, dass sich einen halben Meter über ihm eine Betondecke befand, die schräg nach oben verlief. Im Hintergrund war Bewegung. Eine Gestalt kam aus einer Vertiefung gekrochen, das Gesicht mit einer dicken Staubschicht überzogen. „Ich sterbe, ich sterbe", schluchzte jemand. Immer wieder dieselben Worte. „Noch leben wir!", herrschte Atlan den Jammernden an. „Wer sich bewegen kann, soll anderen helfen. Wir müssen versuchen, ein Luftloch zu graben. Ohne Sauerstoff ersticken wir."
    Als Antwort bekam er nur Stöhnen und Wimmern. „Ihr dürft euch nicht aufgeben!", rief Atlan, während er versuchte, sich von der Last zu befreien. Es gelang ihm nicht, er steckte fest. Er musste die Motana wenigstens auf Trab halten. „Ich möchte, dass ihr durchzählt. Damit wir wissen, wie viele überlebt haben. Eins!"
    Insgesamt meldeten sich 33 Motana, die meisten mit leisen, schmerzgezeichneten Stimmen. Es war klar, dass einige von ihnen so schwer verletzt waren, dass sie wohl nicht überleben würden. „Wir müssen auf uns aufmerksam machen, damit die oben wissen, dass es Überlebende gibt", fuhr Atlan fort. „Das ist sinnlos", sagte jemand. „Niemand wird sich um uns kümmern."
    „Vielleicht ist das bei. euch Motana so.
    Aber ich bin sicher, dass Perry auf Geräusche sehr wohl achten wird. Wer im Besitz von Werkzeug ist, gibt damit Klopfzeichen. Die anderen greifen sich Felsbrocken und schlagen damit. Ich mache es euch vor!"
    Atlan schlug in regelmäßigen Abständen mit dem Fels gegen den Beton. Das pochende Geräusch, das er dadurch erzeugte, wurde bald von ähnlichen untermalt. Darunter mischte sich auch das Hämmern von Metall gegen Stein. „Macht weiter, so gut ihr könnt", verlangte Atlan. „Nur wer zu schwach ist oder an Atemnot leidet, soll sich nicht überanstrengen." Atlan sah, wie sich jemand im Hintergrund aufbäumte und röchelnd nach Luft rang. Etwas sprudelte aus seinem Mund, dann fiel der Motana kraftlos nach hinten. Bei dem Sterbenden war aber noch eine
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