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2205 - Das Blut der Veronis

Titel: 2205 - Das Blut der Veronis
Autoren: Unbekannt
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versuchen, die Motana zu größerer Leistung anzuspornen. Dafür war ihm jedes Mittel recht. Er hatte keine Skrupel, die Eingeborenen härter anzupacken, sie falls nötig zu foltern.
    Er bezweifelte jedoch, dass Folter in diesem Fall zielführend wäre. Die Motana-Sklaven waren Todgeweihte, und das wussten sie. Körperlich war ihnen kaum beizukommen. Man musste versuchen, ihren Geist zu brechen.
    Wie auch immer, Raphid-Kybb-Karter würde die verlangte Quote liefern. Er konnte sich Famah-Kybb-Cepras Befehlen nicht widersetzen. Der Gouverneur wartete wohl nur darauf, ihm etwas anhängen zu können. Karter empfand diese Behandlung als Demütigung. Eines Tages würde er das Famah-Kybb-Cepra heimzahlen.
    Algho-Kybb-Rasta meldete: „Die neue Ladung Sklaven ist eingetroffen."
    Raphid-Kybb-Karter nickte. „Ich werde sie mir vornehmen."
    Dieser Erstkontakt mit den Sklaven war ein wichtiger psychologischer Faktor. Die Neuen sollten gleich erfahren, wer der Herr im Heiligen Berg war
     
    1.
     
    Perry Rhodan
     
    Es war nur ein Traum. Die Aufarbeitung dessen, was er erlebt hatte. Das war ihm sofort klar. Nur dass er diesmal alles aus einer verzerrten Perspektive sah; die Bilder gaben ihren Sinn nicht ohne weiteres preis.
    Wieder wandelte die große, blauhäutige Unbekannte über eine Landschaft aus Eis. Sie war so groß, schlank und kahlköpfig wie in seiner ersten Vision.
    Nur, diesmal lockte sie ihn. Komm, folge mir!, schienen - ihre eisgrauen Augen zu signalisieren. Sie war wunderschön. Ihre silbernen Fingernägel funkelten wie Edelstein.
    Er verstand die Botschaft nicht. Wohin wollte die Unbekannte ihn einladen?
    Gerade als sie sich ihm direkt zuwandte und er glaubte, kurz vor dem Verstehen zu sein - da barst das Bild wie ein splitternder Spiegel.
    Ein Fremder auf einem Prallfeld-Hovertrike preschte heran. Er hatte eine gedrungene Gestalt, als stamme er von einer Hochschwerkraftwelt. Seine dunkle, lederige Haut war an den sichtbaren Stellen der Halspartie und an den Unterarmen von Tätowierungen übersät. Eine der Tätowierungen machte sich selbständig und wurde zum Sternenozean von Jamondi. Durch dieses Meer aus Sternen fuhr der unglaublich kompakt wirkende Fremde mit dem eigenwilligen „Orangenhelm".
    Der Fremde wendete sein Trike. Er ließ das Pulsator-Triebwerk aufheulen und fuhr geradewegs auf ihn, den Träumenden, zu. Die Prallfeldprojektoren konnten die Unebenheiten des Bodens nur unvollkommen ausgleichen. Das Trike schaukelte, als gleite es über Wellen.
    Die Blicke der schmalen, katzenhaften Augen des Fremden bohrten sich wie Nadelspitzen in den Träumenden. Sie schienen ihn durchdringen zu wollen. Der breite Mund des Fremden war ein schmaler, ausdrucksloser Schlitz. Nur die Augen sprachen, aber der Träumende verstand ihre Botschaft nicht.
    Der Fremde kam rasch näher, bis er das ganze Blickfeld ausfüllte.
    Der Träumende rief dem Fremden etwas zu, aber der hörte nicht auf ihn. Er fuhr einfach über ihn hinweg - durch ihn hindurch. Und damit löste sich das Bild in nichts auf.
    Perry Rhodan kam zu sich. Die Betäubung klang langsam ab, seine Arme und Beine belebten sich prickelnd. Am Hals spürte er ein Brennen und Stechen, als sei er in Nesseln gewickelt. Obwohl Rhodan die Augen offen hatte, sah er nichts. Um ihn war nur nebeliges Einerlei, verschwommene Bewegung.
    Rhodan tastete um sich. „Atlan? Atlan, bist du in der Nähe?", wollte er fragen.
    Aber in der Stille, in der ansonsten nur das gedämpfte Summen eines Antriebs zu hören war, vernahm er nur ein Krächzen. Seine eigene heisere Stimme klang ihm fremd in den Ohren. Es kam keine Antwort.
    Der Halsring!
    Rhodan tastete mit klammen Fingern nach dem metallenen Kragen, den die Stacheligen ihm verpasst hatten. Er trug ihn immer noch. Rhodan befühlte mit den Fingerspitzen die raue Oberfläche. Und erinnerte sich wieder der Spritze, die sich in seinen Hals gebohrt hatte. Danach war nur noch Schwärze gewesen - und der Traum.
    Wer waren die Fremden, die sie aus Gleitern paralysiert und dann, zusammen mit anderen Humanoiden, auf die Ladefläche eines Gleiters verfrachtet hatten? Sie waren Wesen wie ihnen auf Baikhal Cain noch nicht begegnet. Rhodan hatte während der Paralyse nur kurze Momentaufnahmen gesehen. Die Wesen waren klein, bestimmt nicht größer als 1,60 Meter, und korpulent. Sie hatten spitze Gesichter, kurze Beine und Rückenstacheln. Ja, daran erinnerte er sich genau, ihre nackten Rücken waren voller Stacheln gewesen. Sie hatten ihn an
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