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2205 - Das Blut der Veronis

Titel: 2205 - Das Blut der Veronis
Autoren: Unbekannt
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zu haben. Er hatte ihn als weniger gebrechlich eingeschätzt. Jadyel konnte ihr Unternehmen gefährden.
    Atlan sah plötzlich vor sich einen breiten Spalt, der sich quer über den Stollen zog. Er hob Halt gebietend die Hand und wollte ein entsprechendes Kommando geben. Aber dafür war es bereits zu spät.
    Jadyel taumelte an ihm vorbei und wäre in den Abgrund gestürzt, hätte Atlan ihn nicht abgefangen. Der Motana stieß einen erschrockenen Ruf aus, als er den bodenlosen Abgrund vor sich sah. .„Wie sollen wir auf die andere Seite kommen?", fragte Jadyel bekümmert. „Da sind gut und gerne zwei Mannslängen dazwischen. Kann einer von euch so weit springen?"
    „Nein, aber wir schaffen das schon", sagte Atlan und legte seinen Rucksack ab. „Ich habe vorhin eine Traverse liegen sehen. Die müsste lang genug sein, um über den Abgrund zu reichen. Die holen wir uns, Perry. Du rührst dich inzwischen nicht von der Stelle, Jadyel."
    Sie gingen den Stollen zurück, bis sie zu dem Eisenträger kamen. Er war über sechs Meter lang. Sie packten ihn jeder an einem Ende und kehrten damit zu Jadyel zurück.
    Atlan band das Seil um das Endstück der Traverse und hob sie damit hoch, während Rhodan sie über den Rand des Abgrundes schob, bis sie zur anderen Seite reichte.
    Dann ließ Atlan das Seil nach, bis die Stütze auf den Boden auftraf.
    Der Arkonide prüfte die Tragfähigkeit der Eisenstange und nickte zufrieden.
    Dann warf er das Seil auf die andere Seite und seinen Rucksack hinterher. Rhodan tat dasselbe mit seinem Rucksack.
    Der Arkonide betrat die Traverse und balancierte geschickt wie ein trainierter Seiltänzer darüber.
    Auf der anderen Seite angekommen, rief er: „Und jetzt du, Jadyel."
    Aber der Motana schüttelte nur den Kopf und winselte wie ein Zuukim. „Nur keine Angst!", redete Rhodan ihm zu. „Du schaffst das schon! Am besten, du setzt dich auf die Traverse, umklammerst sie mit den Beinen und ziehst dich daran vorwärts. Dann' kann überhaupt nichts passieren."
    Rhodan hielt den Motana, während der sich zähneklappernd auf die Traverse niederließ. Jadyel stellte sich furchtbar ungeschickt an und schaffte es, ohne dass es Rhodan hätte verhindern können, sich verkehrt darauf zu setzen - mit dem Rücken zu Atlan. „Verkehrt herum ist es vielleicht sowieso besser", rief Atlan herüber. „Und jetzt schieb dich weiter!"
    Jadyel tat, wie ihm geheißen, und schob seinen Körper ein paar Zentimeter über den Abgrund. „Gut so!", rief Atlan. „Und nur nicht nachlassen!"
    Jadyel legte im Zeitlupentempo einen ganzen Meter zurück. Aber dann tat er den Fehler, in den Abgrund zu blicken. Er begann am ganzen Körper zu zittern, und sein Hände verkrampften sich. '„Nicht hinuntersehen, Jadyel!", rief Rhodan ihm zu. „Schau mich an. Sieh mir in die Augen."
    Jadyel hob den Kopf und sah Rhodan an. Er bot ein Bild des Jammers. Rhodan fixierte seinen Blick, als wolle er den Motana hypnotisieren. Dabei kommandierte er: „Und jetzt beweg dich langsam rückwärts ... Du machst das ganz ausgezeichnet ... Nur weiter so... Du schaffst es, du bist gleich drüben ... Sieh mich an!"
    Es dauerte zehn endlose Minuten, bis Jadyel endlich von Atlan auf sicheren Boden gezogen werden konnte. Der Motana ließ sich erschöpft und schweißgebadet zu Boden fallen. Rhodan überquerte den Abgrund ohne Mühe.
    Sie machten Rast, um Jadyel sich erholen zu lassen, und aßen etwas von dem mitgenommenen Proviant. Sie mussten den Motana dazu zwingen, auch etwas zu sich zu nehmen.
    Nach etwa einer Viertelstunde marschierten sie weiter, bis sie das Ende des Stollens erreichten. Hier führte ein quadratischer Schacht mit einer Seitenlänge von drei Metern senkrecht noch oben.
    Entlang der Wände erstreckten sich Führungsschienen in die Höhe. Die Wände waren durch waagrechte und schräge Verstrebungen gestützt. Atlan spürte einen frischen Luftzug. „In diesem Aufzugschacht müssen wir nach oben", sagte der Arkonide. „Das viele Eisen macht ihn zur idealen Kletterwand. Und Einsturzgefahr scheint auch nicht zu bestehen."
    Atlan knüpfte mit dem Seil eine Lassoschlinge. Dann rollte er es in seiner Rechten zusammen, während er das Ende in der Linken hielt. Er blickte im Schein der Stirnlampe prüfend nach oben und entdeckte in zehn Metern Höhe einen metallenen Vorsprung. Er warf das Lasso kraftvoll hoch, dass es über den Vorsprung hinausschoss. Im Zurückfallen hätte sich die Schlinge an dem Eisen verfangen sollen, aber sie landete
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