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2199 - Düstere Zukunft

Titel: 2199 - Düstere Zukunft
Autoren: Unbekannt
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die er bestimmt schon tausendmal überprüft hatte.
    Icho Tolot grollte etwas vor sich hin, überraschend leise für einen riesigen Haluter, aber Icho war trotz seines ungeschlachten Äußeren sowieso eins der feinfühligsten Wesen, die Rhodan jemals kennen gelernt hatte.
    Freunde, dachte Rhodan. So schwer es ihnen auch fällt, sie nehmen Rücksicht auf mich. Und Mondra. Mondra.
    Sternenprinz, dachte er und erhob sich langsam. Mondra.
    Die Frau, die er geliebt hatte, vielleicht noch immer liebte. Die Mutter seines Sohnes, Delorians, der ihm - und ihr! - genommen worden war, um bei der Entstehung der Superintelligenz ES mitzuwirken und danach als ihr Chronist zu fungieren.
    Sternenprinz, dachte Rhodan und ging langsam auf sie zu. Wann hatten sie sich zum letzten Mal gesehen? Vor über 20 Jahren, am - Rhodan wusste es genau - 21. August 1290 NGZ, als er mit einer Besatzung von nur 1026 Personen an Bord der SOL von Alashan startete, Mondra den Flug aber nicht mitmachte. Im PULS von DaGlausch, als Delorian geboren wurde und die SOL danach durch den Mega-Dom nach Segafrendo abreiste, hatten sie sich verpasst.
    Sternenprinz, dachte Rhodan, und eine kalte Faust schien sich um sein Herz zu legen.
    Alle kosmischen Geheimnisse, Rätsel und Enthüllungen waren vergessen. Er dachte daran, Wie er und Mondra miteinander geschlafen hatten, an Bord der GLIMMER, auf dem Flug zu dem von einem Vielvölkergemisch besiedelten Century-Sektor. Wie er sich gefühlt hatte, als sie in seine Kabine kam ... Wie es gewesen war und was er damals gedacht hatte ...
    Er fühlte sich unbehaglich, als sie den Raum betrat. Sein Blick fiel noch einmal auf die beiden Bullaugen, und er ahnte mit einem Mal, dass irgendwo da draußen etwas existierte, was ihn in diesem Moment beobachten konnte.
    Mondra Diamond setzte sich auf eine Kiste, die genau zwischen den beiden Bullaugen stand.
    Rhodan musste noch einmal lächeln. Ihm wurde bewusst, dass das fremde Etwas im Linearraum sie nun nicht mehr sehen konnte.
    Er saugte ihren Duft in sich hinein. Ihre Stimme war so nahe an seinem Ohr, dass er nicht mehr die Worte verstand, sondern nur noch ihren Klang aufnahm.
    Ihre Haare, die sie notdürftig mit einem großen Stück Zellstoff getrocknet hatte, strichen über jeden Quadratzentimeter seiner Haut. Das Gefühl brachte ihn um den Verstand, weil er es so lange entbehrt hatte.
    Hundert Jahre.
    Tausend ...
    Eine Ewigkeit.
    Er wusste, dass das fremdartige Etwas aus dem Linearraum jetzt ins Raumschiff sehen konnte, durch die Bullaugen seiner Kabine. Aber es kümmerte ihn nicht.
    Perry Rhodan, verliebt im Universum.
    Sternenprinz und Sternenprinzessin, in einem klapprigen Raumschiff, tausendmal schneller als das Licht.
    Großadministrator, Hanse-Sprecher, Ritter der Tiefe. Schwitzt auf einer Pritsche, die für eine Person zu klein wäre. Der Sechste Bote von Thoregon - am Ende nur ein Mensch? Wer hätte das gedacht?
    Diese Erinnerung währte nur eine Sekunde, während Mondra durch die Zentrale zu ihm kam und er nun auf sie zuging, doch sie brachte den Zauber zurück. Aber schon in der nächsten Sekunde verflüchtigte sich dieser Zauber wieder, als hätte er nie existiert.
    Mondra Diamond, die Mutter seines Sohnes, die Frau, die er ... Rhodan konnte den Gedanken nicht beenden, verspürte einen kalten Stich im Herzen.
    Die Frau, die schon damals ein Spielball höherer Mächte war, dachte er dann. Genau wie ich.
    Dieses Wesen, von dem ich mich damals beobachtet gefühlt habe, war ES, die Superintelligenz, die schon seit Urzeiten die Geschicke der Völker der heimatlichen Milchstraße beeinflusste. Die an diesem Tag dafür sorgte, dass Mondra meinen Samen empfing und Delorian geboren wurde, unser gemeinsamer Sohn, damit durch Delorian ES selbst entstehen konnte, vor achtzehn Millionen Jahren ... Dann dachte er gar nichts mehr.
    Wie magisch voneinander angezogen, gingen sie aufeinander zu, Mondra und er, und Perry atmete tief ein, saugte wieder ihren Duft in sich hinein.
    Sie umarmten sich und ... Nein. Sie küssten sich nicht.
    Tausend Gedanken gingen Perry durch den Kopf, wie damals, als er von Delorians Zeugung erfuhr. Tausend Gedanken ...
    Wir haben jetzt nicht die Zeit, unsere Beziehung zueinander zu klären, versuchte er sich zu beruhigen. Und das traf auch zu. Da kam schon die CANBERRA, und er spürte die Aura des Kosmokraten, die sich über die gesamte SOL legte, eine mächtige, unwiderstehliche Aura, die bis in die letzte Faser seines Seins drang.
    Aber ... aber er
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