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2199 - Düstere Zukunft

Titel: 2199 - Düstere Zukunft
Autoren: Unbekannt
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Perry verspürte einen brennenden Schmerz in seinen Fingern und riss sie zurück.
    Der Boden unter ihm hatte wieder feste Konsistenz, und auch Mondra war wieder körperlich.
    Ihr Kopf fuhr zu ihm herum, und in ihrem Blick sah er nacktes Entsetzen. Wahrscheinlich hatte nur seine schnelle Reaktion ihr Leben gerettet.
    Das war kein normales Beben! Der Terraner lief schneller. Die Luft brannte in seinen Lungen.
    Der Galornenanzug war nur noch unnützes Gewicht, das er mit sich herumschleppen musste.
    Das war ein dimensionales Beben unbekannter Natur! Oder eine Dimensionsverschiebung oder etwas Ähnliches ...
    Sie erreichten das Wachgebäude. Eine Tür stand offen. Rhodan stürmte hindurch. Das Innere des Gebäudes war menschenleer, sämtliches Personal schien es verlassen zu haben.
    Perrys Unbehagen wuchs. War das Beben etwa nicht lokal auf den Umkreis des Pilzdoms begrenzt? Hatte es die Stadt Moond erfasst oder sogar den ganzen Planeten? Waren die Wächter der LFT überstürzt evakuiert worden?
    Der Transmitter war noch eingeschaltet, doch sämtliche Kontroll- und Kennungslampen leuchteten rot. Die Syntronik des Geräts war ausgefallen, genau wie die ihrer Schutzanzüge.
    Perry gab manuell einen geheimen Überrangkode ein, der bewirkte, dass die angewählte Gegenstation automatisch auf Empfang geschaltet wurde. Dann rief er eine Liste der Gegenstationen im Sonnensystem auf und wählte einen Transmitter in der Solaren Residenz.
    Die Lampen leuchteten weiterhin rot. Keine Verbindung.
    Perry fluchte leise und erweiterte die Suche auf alle Gegenstationen auf Terra. Am Ergebnis änderte sich nichts. Rot. Keine Verbindung.
    Wie aus weiter Ferne drang ein Grollen an seine Ohren. Ein weiteres Dimensionsbeben, aber nicht so stark wie das vorherige. „Vielleicht ist die Entfernung zu groß." Mondras Stimme klang zaghaft, alles andere als überzeugt. „Versuche es mit einem mobilen Transmitter an Bord eines Raumschiffs im Orbit um Trokan!"
    Oder aber die Dimensionsbeben haben den gesamten Hyperfunk und Transmitterverkehr im Sonnensystem ausfallen lassen, dachte Perry. Doch er nickte und rief die entsprechende Liste auf. Was sonst blieb ihnen übrig? Zu einem Raumschiff würden sie es nicht mehr schaffen, falls überhaupt eins auf dem Raumhafen zurückgeblieben war.
    Mondra schrie leise auf. Eine Lampe leuchtete grün, ein Transmitterbogen entstand.
    Das Grollen wurde lauter, durchdringender. Einen Augenblick lang schien der Bogen immateriell zu werden, dann verfestigte er sich wieder.
    Perry stieß Mondra in den Bogen aus unnatürlich heftig knisternder Energie und folgte ihr.
    Er war schon öfter durch Transmitter gegangen, als er sich erinnern konnte, auch unter kritischen Bedingungen, doch jedes Mal hatte er einen einzigen Schritt getan und war unmittelbar danach aus der Gegenstation getreten.
    Diesmal war es nicht so. Er schien zu spüren, wie die Atome seines Körpers aufgelöst wurden, sich aber nicht wieder zusammensetzten. Er glaubte, ins Nichts verweht zu werden, nur als Bewusstsein zu bestehen.
    Aus weiter Entfernung näherte sich ihm etwas, eine Scheibe, dann eine zweite. Sie überlappten sich und wurden substantiell, dreidimensional, zu Kugeln, riesigen Sphären ...
    Planeten!
    Rhodan glaubte, Trokan zu erkennen und dann den Mars, der vor knapp 100 Jahren aus dem Sonnensystem verschwunden war.
    Dann löste sich jeder räumliche Zusammenhalt auf, und er spürte nur noch, dass Zeit verging.
    Irgendetwas erfasste ihn und zerrte ihn mit sich, über Jahrhunderte, Jahrtausende, Jahrmillionen.
    Im nächsten Augenblick war der Spuk vorbei, und Rhodan trat in die Zentrale eines Raumschiffs.
    Sein geheimer Überrangkode hatte sämtliche Sicherheitsvorrichtungen aufgehoben, die normalerweise verhinderten, dass man mit einem von außen gesteuerten Transmitter mitten hinein ins Nervenzentrum eines Schiffes eindringen- konnte. An der Größe und Einrichtung erkannte Rhodan, dass es sich um einen Leichten Kreuzer handeln musste. Aus weit aufgerissenen Augen starrte die Kommandantin auf Mondra und ihn.
    Sie war eine kleine, zierliche Person mit vorn keck auf die Stirn fallendem und hinten schulterlangem Haar und einer hübschen spitzen Nase. Ihr Gesicht wirkte eher eckig als rund, aber auf eine äußerst attraktive Art und Weise. Die Augen darin funkelten mit wacher, lebhafter Intelligenz. „Wo sind wir?", riss Rhodan sie aus ihrer Erstarrung. „Status!"
    Die Frau schüttelte sich, als wolle sie sich überzeugen, dass soeben
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