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2185 - Souverän der Vernunft

Titel: 2185 - Souverän der Vernunft
Autoren: Unbekannt
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kürzer wird. Mit Tausenden weniger Opfer, weniger Verlusten auf terranischer wie arkonidischer Seite. Das hast du gesagt. Du hast keine Angst davor, hier in der Vergangenheit zu bleiben. Du hast Angst, die letzte Entscheidung zu treffen. Du weißt, dass deine erste Einschätzung die richtige war. Aber ..."
    Zim hob die Hand. „Ich liebe dich. Und ich will ..."
    „Mich beschützen, ich weiß. Aber du solltest besser etwas anderes versuchen."
    „Was denn?"
    „Die Frau, die du liebst, davon zu überzeugen, dass unsere Zukunft in der Vergangenheit liegt."
    Zim lachte leise auf. „Ein Teil von mir ist davon überzeugt. Die Fakten sprechen eine eindeutige Sprache. Die Skelette, die Rudimentsoldaten und die Konquestoren ..." Er zuckte mit den Achseln. „Aber es kommt mir vor, als bliebe uns in dieser Zeit nur ein ... ein ..."
    „Ein Sterben auf Raten?"
    „Ja."
    „Was hast du gesagt? Wir haben keine Angst vor einem Zeitparadoxon. Ganz im Gegenteil, wir haben eine historische Bedeutung. Es könnte ganz konkret von uns abhängen, ob in unserer Gegenwart die Inquisition der Vernunft besiegt werden kann!"
    „Nicht gerade bescheiden für ein paar Dutzend Galaktiker in einem wracken Raumschiff!"
    „Es waren deine Worte. Du hast eine neue Zielsetzung für die Besatzung der JOURNEE ausgegeben. Wir werden versuchen, in der Vergangenheit die Grundlage für einen Sieg über die Inquisition der Vernunft zu legen! Das waren deine Worte."
    „Wir sind nur eingeschränkt flugfähig.
    Und Tradom wird von einem grausamen Krieg zerrissen. Wenn wir uns damit abfinden, in der Vergangenheit zu bleiben... was sollen wir tun? Was können wir hier bewirken?"
    „Wir haben oft genug darüber gesprochen. Wir haben einen Plan ausgearbeitet. Wir wollen nach einer unversehrten Eltanenwelt suchen. Hast du das schon vergessen? Die kleinen Humanoiden besitzen wahrscheinlich als Einzige das Potential, über die ganze Galaxis hinweg einen Widerstand aufzubauen. Außer den Leuchtern natürlich. Doch die gibt es in unserer Gegenwart nicht mehr!"
    „Aber die Geschichte beweist dass die Eltanen am Ende ebenso wenig überleben werden! Was ist denn in unserer Gegenwart aus ihnen geworden? Welche Zukunft haben sie noch?"
    „Es wäre jedoch sehr wohl möglich, eine gewisse Anzahl von Eltanen in die Nachbargalaxien oder in den Untergrund zu evakuieren. Oder, eine noch kühnere Idee, ihnen einen Weg in den PULS von Tradom zu zeigen! Die letzte Entscheidung obliegt jedoch dir." Sie strich ihm wieder über die Wange. „Und ich darf dich noch einmal zitieren: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt."
    „Doch man kann auch verlieren ..."
    „Du musst eine Entscheidung treffen. Du bist der Expeditionsleiter."
    Er nickte ernst. „Ich weiß. Wir werden starten. Unser Ziel ist das Oika-System mit der TEFANI! Wir müssen unter allen Umständen versuchen, in die Gegenwart zurückzukehren. Sonst würde ich mir mein Leben lang Vorwürfe machen, es nicht einmal in Erwägung gezogen zu haben.
    Ich selbst könnte damit leben, aber ich trage auch die Verantwortung für sämtliche Besatzungsmitglieder." Raye seufzte leise.
    „Ich kann kaum etwas sehen, mich nur noch schwerfällig bewegen. Mein Blick wird nach wenigen Metern unscharf, meine Arme können kaum noch etwas heben, meine Beine mein Gewicht nicht mehr tragen. Meine Gedanken sind so schnell und präzise wie zuvor, doch mein Körper reagiert nur noch unbeholfen auf sie, führt die Befehle nur zu einem Bruchteil aus. Die JOURNEE ist nach wie vor kaum mehr als ein Wrack." Zim November beendete den Logbucheintrag mit einem Wimpernschlag und ließ seinen Geist durch den Spürkreuzer streifen. Er hatte ein weiteres Geräusch ausgemacht, ein leises Knirschen, das in einem nicht genau bestimmbaren Teil des Schiffes zu einem ungewöhnlichen und daher bedrohlichen Zittern führte.
    Zumindest versuchte er, mit seinem Verstand das Schiff zu erfassen. Die SERT-Haube, die er sonst als jenen Teil von sich wahrnahm, der die Einheit zwischen ihm und dem Schiff herstellte, erweiterte seinen Geist nicht, sondern zwängte ihn ein, umschloss ihn mit Enge und Dunkelheit, die nur von wenigen schwachen, scheinbar unendlich weit entfernten Lichtimpulsen durchbrochen wurden. Seine Gedanken glitten durch den 100 Meter durchmessenden Spürkreuzer und fanden das Metagrav-Triebwerk, das normalerweise einen Überlicht-Faktor von 90 Millionen, nun aber einen von höchstens 20 erreichte, und dann im Andockmodul das Grigoroff - Triebwerk, das das
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