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2173 - Der Ultramagnet

Titel: 2173 - Der Ultramagnet
Autoren: Unbekannt
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wie verzaubert, trotz ihrer aussichtslosen Lage, trotz des unvorstellbaren Schreckens, der plötzlich Realität geworden war. Aber er wusste auch: Ganz egal, was geschieht, Raye ist bei mir. So unvorstellbar es auch ist, was uns zugestoßen ist, sie bringt ein helles, strahlendes Licht in mein Herz ... Sie ist es!, dachte er wie damals, in jenem Hospital in Andromeda, als er die Augen geöffnet und sie zum ersten Mal gesehen hatte. Sie ist es! Er hätte sie damals am liebsten in den Arm genommen, sie an sich gezogen und geküsst, aber er war wie gelähmt gewesen ... Er ...
    Er hätte so vieles sagen und tun wollen, aber in diesem Augenblick öffnete sich unter lautem Ächzen und Knirschen und langsam, fast zögernd, das Zentralenschott.
    Jeremiah Hutkin betrat die Zentrale, den Ort des Grauens, und der wunderbare Zauber verflog. Zim war der Expeditionsleiter. Er musste sich den Realitäten stellen. „Ich habe keine guten Nachrichten", sagte Jeremiah.
    Der Chefkoch und Bordlogistiker trug einen Synthoplastverband der die linke Schädelhälfte bedeckte, sich zur Schulter hinabzog und den Brustkorb umschlang.
    Zim zuckte unwillkürlich zusammen, als er Hutkin sah. Ihm wurde endgültig klar, wie ernst die Lage wirklich war. Hutkin war einer derjenigen, die noch glimpflich davongekommen waren. Er humpelte zwar, hatte schwere Verbrennungen an Kopf und Brust erlitten, konnte sich aber aus eigener Kraft bewegen. Dazu beitragen, die Schäden zu beheben.
    Vielleicht schaffen wir es ja doch zurück zur LEIF ERIKSSON, dachte Zim mit einem letzten Rest von Hoffnung. Vielleicht kriegen wir die JOURNEE rechtzeitig wieder in Schuss! Denn ihm war klar: Ewig würde das Flaggschiff nicht auf sie warten. Nachdem der Kontakt abgerissen war, würde man vielleicht im Queigat-System nach dem Kreuzer suchen. Doch die JOURNEE war nicht mehr dort. Und Rhodans Besatzung hatte keine Möglichkeit, ihre aktuelle Position zu bestimmen.
    Hutkin seufzte und sah sich nach einem Kontursessel oder anderen Möbelstück um, das einigermaßen unbeschädigt war und sein Gewicht tragen konnte. Schließlich gab er sich mit der Kante einer hufeisenförmigen Missionsstation zufrieden.
    Er schüttelte den Kopf. Schier endlos, wie es Zim vorkam. Will er mich absichtlich auf die Folter spannen?, dachte der Emotionaut. Doch dann wurde ihm klar, dass der Logistiker sich einfach nicht überwinden konnte, das zu sagen, was er zu sagen hatte.
    Auch er stand unter Schock. Auch in dem Emotionauten dämmerte langsam die Erkenntnis... „Sieht es so schlimm aus?", fragte Zim. „Wir haben überlebt, aber das ist praktisch auch schon alles." Hutkin zögerte, riss sich dann zusammen, fuhr fort, wenngleich nur schleppend: „Sämtliche Hypersender und -empfänger an Bord sind durchgebrannt. Wir können die LEIF also nicht einmal darüber informieren, was mit uns geschehen ist. Die Leistung der Bordsyntronik liegt weiterhin bei dreißig Prozent.
    Die Positronik ist irreparabel zerstört worden."
    Das war Zims eigentliche Hoffnung gewesen. Aus zehn Trümmerteilen einen funktionsfähigen Sender zu basteln, notfalls mit Draht und Spucke. „Können wir sie reparieren?" Hutkin nickte schwach. „Cita und Bruno gehen davon aus. Aber bis die Sender wieder kommunikationsfähig sind, werden vermutlich zwei oder noch mehr Wochen vergehen."
    „Und es gibt keine Möglichkeit ..." Der Logistiker reagierte gar nicht auf die abgebrochene Frage. „Auch die Antriebe lassen sich vermutlich wiederherstellen, doch dafür werden wir mindestens einen Monat brauchen. Auf nicht absehbare Zeit müssen die Bordwerkstätten rund um die Uhr betrieben werden, soll die JOURNEE je wieder aus eigener Kraft fliegen können."
    „Aber es muss doch eine Möglichkeit geben, auf uns aufmerksam zu machen!", warf Raye ein. „Irgendeinen überlichtschnellen Impuls, den wir aus strahlen können ... Die Redundanzgeräte in der Asservatenkammer ..."
    „Nein", sagte Jeremiah. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie schlimm es uns erwischt hat. In der Praxis sieht es so aus, dass wir erst einmal die internen Reparaturmechanismen instand setzen müssen, damit sie dann selbstständig weitermachen können ..."
    „Und die Beiboote?"
    „Ob die je wieder fliegen werden ..." Er schüttelte erneut den Kopf. „Ein Leuchtfeuer", sagte die Tefroderin, als hätte sie ihn nicht gehört. „Wenn wir ..."
    „Raye ..." Die Medikerin warf trotzig den Kopf zurück. „Wir müssen zuerst einmal die Lebenserhaltungssysteme
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