Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2168 - Der Sarkan-Kämpfer

Titel: 2168 - Der Sarkan-Kämpfer
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
jetzt werden beide für immer schweigen." Ascaris Miene versteinerte. „Es ist nicht gerade ehrenhaft für mich, bei Spionagetätigkeiten ertappt zu werden", meinte sie. „Du kannst von Glück sagen, dass Rhodan kein großes Aufhebens darum macht. Wir haben gerade andere Sorgen, wie du dir denken kannst. Im Übrigen bemerkte er, du hättest nicht unmittelbar mit den Todesfällen zu tun gehabt. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass der Süchtige, ein gewisser Goldbach, seinen Vorgesetzten umgebracht und sich dann selbst gerichtet hätte."
    „Außerdem besitze ich diplomatische Immunität", fügte ich hinzu.
    Ich erwähnte lieber nicht, dass es sicher auch in Rhodans Interesse war, wenn der Vorfall nicht publik wurde. Und Ascari wusste nur zu gut, dass wir ohne meinen Informanten vielleicht nie etwas von Trah Zebucks Zugangskodes erfahren hätten. Sie hätte mich wegen der Ereignisse auf der LEIF ERIKSSON sonst sicher bestraft. Aber so wog der eine Vorteil die nachteiligen Konsequenzen auf. „Ich möchte, dass du einen Bericht schreibst, nein - zwei Berichte", fuhr Ascari fort. „Einen über deine Einschätzung der Befehlsstrukturen bei den Terranern und einen anderen, der minutiös die Vorgänge um deinen Informanten schildert. Ich glaube zwar nicht, dass Rhodan noch einmal darauf zu sprechen kommen wird, aber ich will gewappnet sein."
    Sie beugte sich vor und faltete die Hände auf dem Tisch, den eisigen Blick auf mich gerichtet. Mehr war nicht nötig, um mich wissen zu lassen, dass ich nun gehen sollte. „Mit Verlaub, Mascantin, ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen, was gegen die arkonidischen Interessen verstoßen hätte. Wie immer galt mein ganzes Streben ..." Sie winkte leicht mit der Hand. Ich erhob mich und verließ den Konferenzraum. Nie hätte ich mir träumen lassen, dass es einmal zu einem Zerwürfnis zwischen Ascari und mir kommen könnte. Ich wusste, es war nur eine Frage der Zeit, bis ich wieder rehabilitiert war, bis meine kleine Heißblütige ihren besten Freund und engsten Vertrauten wieder in Ehren aufnehmen würde. Aber ich musste zugeben, dass ihr Zorn schmerzte.
    Als ich es mir in meiner Kabine bequem gemacht hatte, lang ausgestreckt in einer formenergetischen Felsspalte, wollte ich nur noch schlafen. So viel war geschehen, so viel Aufregendes hatten, wir erlebt. Kein Wort darüber hatte ich mit Ascari gewechselt, aber das war auch nicht nötig gewesen. Sie war ebenso Augenzeuge gewesen wie ich. Wir befanden uns nun in der Vergangenheit, 160.000 Jahre, und niemand wusste zu sagen, was das bedeutete. Würden wir zurückfinden? Würden wir jämmerlich stranden? Oder würden wir hier alle im Kampf um unsere Freiheit, auf der Suche nach unserer Zeit, elend zugrunde gehen? So viel ging mir im Kopf herum, dass ich unwillkürlich einen Huqar-Halm aus dem Büschel zupfte, das immer am Rand meiner Schlafstätte lag. Es schärfte die Sinne und beruhigte mich gleichzeitig, aber es brachte mir keinen inneren Frieden. Ich spürte, wie das Stimulanz mir zusetzte. Ich hatte es in letzter Zeit zu oft genommen. Unwillkürlich musste ich an Goldbach denken, als ich allmählich in Schlaf versank. Die Träume kamen bereits, als ich noch halb im Wachzustand war. Es waren alte, vertraute Träume, Sehnsüchte, die mich nun schon seit sechs Jahren begleiteten. Seit dem Tag, an dem Ascari mich im Hypersturm gerettet hatte...
     
    EPILOG
     
    Sechs Jahre danach Ich träumte von Vergeltung.
    Ich träumte von meiner DORGSHIKABAN. Ich träumte davon, meine Mission zu erfüllen und Garan zur Strecke zu bringen. So kurz vor dem Ziel zu scheitern, am Ende einer Metagrav-Etappe, die mich nach Merton-5 bringen sollte, war nicht rechtens gewesen. Ich hatte die Einweihung Garans nicht verhindern können, dieses katoschs, der so getan hatte, als wolle Fantaron sich zum Tyrannen über ganz Dron aufschwingen; Garans, der nun ein klareres Bewusstsein, eine größere Schärfe des Denkens sein Eigen nannte und durch Selbstsucht und Herrschaftswillen vielleicht schon immenses Unglück verbreitet hatte. Nur bei besonderen Verdiensten wurde die Weihe der Bewusstseinserhebung gewährt, die aus einem normalen Dron-Krieger einen Sarkan-Kämpfer machte. Garan hatte sich diese Verdienste erschwindelt. Es hatte gar keine Putschisten gegeben, die Fantaron den Weg zur Herrschaft über Dron ebnen wollten.
    Als unser Sarkan davon erfuhr, hatte er mich ausgeschickt. Doch ein Hypersturm hatte verhindert, dass ich Merton-5 überhaupt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher