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Last Lecture - die Lehren meines Lebens

Last Lecture - die Lehren meines Lebens

Titel: Last Lecture - die Lehren meines Lebens
Autoren: Randy Pausch
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Einführung
    Ich habe eine Funktionsstörung.
    Obwohl ich im großen Ganzen in bester physischer Verfassung bin, habe ich zehn Tumore in meiner Leber und nur noch wenige Monate zu leben.
    Ich bin Vater von drei kleinen Kindern und mit der Frau meiner Träume verheiratet. Ich könnte mir leidtun, aber das würde weder ihnen noch mir gut bekommen.
    Wie soll ich meine drastisch verkürzte Lebenszeit also verbringen?
    Dass ich bei meiner Familie bin und mich um sie kümmere, liegt auf der Hand. Solange ich es kann, werde ich mich an jeden Moment mit ihnen klammern und all die notwendigen logistischen Dinge tun, die ihren Weg in ein Leben ohne mich erleichtern können.
    Weniger auf der Hand liegt, wie ich meinen Kindern beibringen kann, was ich ihnen im Laufe der nächsten zwanzig Jahre beigebracht hätte. Im Moment sind sie noch zu klein, um richtige Gespräche führen zu können. Eltern wollen ihren Kindern nicht nur den Unterschied zwischen Recht und Unrecht beibringen, sie wollen sie auch auf die Herausforderungen des Lebens vorbereiten. Und das tun sie oft, indem sie ihren Kindern Geschichten aus dem eigenen Leben erzählen, in der Hoffnung, ihnen damit zu helfen, ihr Leben leben zu lernen. Auch ich habe diese Hoffnung. Sie war es, die mich veranlasste, eine »Last Lecture« an der Carnegie Mellon University zu halten.

    Die Universität zeichnet solche Vorlesungen auf Video auf, deshalb war mir sofort klar, was mir dabei gelingen musste - nämlich mich sozusagen unter dem Vorwand einer akademischen Veranstaltung in eine Flasche zu zwängen, die eines Tages meinen Kindern am Strand vor die Füße gespült würde. Wäre ich ein Maler, hätte ich ihnen ein Selbstporträt gemalt. Wäre ich ein Musiker, hätte ich ihnen etwas komponiert. Aber ich bin Dozent. Also dozierte ich.
    Ich sprach über die Freuden des Lebens, erzählte, wie sehr ich das Leben schätze, selbst jetzt, da nur noch so wenig von meinem eigenen übrig ist. Ich sprach von Aufrichtigkeit, Integrität, Dankbarkeit und all den anderen Dingen, die mir lieb und teuer sind. Und ich gab mir alle Mühe, dabei niemanden zu langweilen.
    Dieses Buch gibt mir die Möglichkeit, das fortzusetzen, was ich am Rednerpult im Hörsaal begann. Weil Zeit kostbar ist und ich so viel wie nur möglich davon mit meinen Kindern verbringen möchte, bat ich Jeffrey Zaslow um Hilfe. Ich radle ohnedies täglich in meiner Nachbarschaft herum, um mich so fit wie möglich zu halten. Also sprach ich während dreiundfünfzig langer Radtouren über das Headset meines Handys mit Jeff - man könnte das wohl meine dreiundfünfzig Lectures nennen -, und er verbrachte dann unzählige Stunden damit, um aus diesen Erzählungen das vorliegende Buch zu machen.
    Wir wussten von Anfang an: Nichts davon kann einen lebenden Elternteil ersetzen. Doch wenn man etwas konstruieren will, dann geht es nicht um perfekte Lösungen. Es geht darum, das Bestmögliche aus den begrenzten Ressourcen zu machen. Das versuchte ich mit meiner »Last Lecture« und diesem Buch.

I
    »LAST LECTURE«

1
    Ein verletzter Löwe will noch brüllen
    Viele Professoren halten eine »Last Lecture«. Vielleicht habt ihr auch schon bei einer dieser typisch amerikanischen Uni-Veranstaltungen im Auditorium gesessen:
    Professoren werden gebeten, über das zu reden, was ihnen am wichtigsten ist, so, als wäre es die letzte Vorlesung ihres Lebens. Und die Zuhörer fragen sich automatisch, welche Lebensweisheiten sie selbst der Welt vermitteln würden, wenn sie ein letztes Mal die Chance dazu hätten. Was würden wir gerne als unser Vermächtnis hinterlassen, wenn wir morgen vom Erdboden verschwänden?
    An der Carnegie Mellon University gab es jahrelang eine Last Lecture Series , doch bis die Veranstalter schließlich fanden, dass nun ich an der Reihe sei, war diese Vorlesungsreihe umbenannt worden. Nun lief sie unter dem Titel Journeys : Den ausgewählten Professoren wurde vorgegeben, »Reflexionen über ihre persönliche und berufliche Reise« anzubieten. Das war nicht gerade eine aufregende Definition, aber ich erklärte mich einverstanden. Man trug mich für den Veranstaltungstermin im September ein.
    Zu dieser Zeit war mein Pankreaskrebs bereits diagnostiziert worden, aber ich war optimistisch. Vielleicht würde ich ja zu den Glücklichen zählen, die ihn überlebten.
    Während ich die Behandlungen über mich ergehen ließ,
bombardierten mich die Journey -Veranstalter mit E-Mails. »Worüber wirst du reden?«, fragten sie. »Maile
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