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2157 - Die Wurmreiter

Titel: 2157 - Die Wurmreiter
Autoren: Unbekannt
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begeistert, schon wieder aufsteigen zu müssen, noch dazu mit Last. Aber kaum schwebte er erst einmal in der Luft, verlor der Flugwurm seine Trägheit und stieg in einer Spirale immer weiter auf. In viertausend Metern Höhe ließen sie die Vegetationsgrenze hinter sich.
    Die Terrassen waren mit lockerem Geröll bedeckt, der fruchtbare Flugsand längst fortgeweht und aus den letzten Ritzen gewaschen. Jeder falsche Schritt konnte hier eine Lawine auslösen.
    Alaska war froh, dass sie zunächst nicht zu einem Aufstieg gezwungen waren. Ohne die entsprechende Ausrüstung würden sie Tage und Wochen benötigen. Zudem waren die Terrassen auch in dieser Höhe mehrere Kilometer breit, was einen erheblichen Zeitaufwand verlangte. Nicht auszudenken, wenn sie gezwungen gewesen wären, eine nach der anderen auf der Suche nach einer Station oder Ähnlichem zu umrunden...
    Natürlich hätten wir als Aktivatorträger die Zeit dazu gehabt, jahrelang zu suchen, dachte Alaska. Aber es wäre sehr mühsam geworden. „Wie wollt ihr jetzt die Suche gestalten?", erkundigte sich Emboy und drehte sich zu ihnen um. Der junge Permine musste schreien, denn der kalte Flugwind pfiff ihnen um die Ohren. In dieser Höhe und bei diesem rasanten Tempo war nichts mehr von dem tropischen Klima zu spüren. ."Steig erst einmal auf, soweit es geht", ersuchte ihn Monkey. Gurru gehorchte auf Emboys Befehl und stieg weiter auf. Bei knapp sechstausendfünfhundert Metern Höhe weigerte er sich jedoch, höher zu fliegen, und begann zu kreisen. „Höher geht es nicht?", schrie Monkey. „N... nein", antwortete Emboy mit klappernden Zähnen, denn er fror erbärmlich. Er atmete zudem heftig, denn die Luft hier oben war sehr dünn. „N... nicht hier, direkt am Berg. Etwas hindert die Flugwürmer daran, obwohl sie sehr viel höher fliegen können. Ich bin einmal weit fortgeflogen mit Gurru, über den großen Dschungel, und da lag der Berg sogar irgendwann unter uns, so hoch konnte er fliegen."
    Gurru krächzte, als wolle er seinem Herrn beipflichten. „Möglicherweise die Fallwinde hier, oder es gibt eine Barriere, die nur die Tiere orten können!", brüllte Alaska Monkey ins Ohr. „Aber es ist egal. Beginnen wir unsere Suche hier oben. Ich glaube nicht, dass sich der Zugang ganz oben befindet, und selbst wenn, müssten wir eben die letzten Terrassen hinaufklettern."
    Gurru begann um den Berg zu kreisen. Nun war Monkey an der Reihe, mit den speziellen Eigenschaften seiner Kameraoptik alles auszuloten und jede Einzelheit aufzunehmen, Unregelmäßigkeiten heranzuzoomen und Strukturen zu untersuchen. Aus der aktuellen Höhe war die wie gezeichnete künstliche Terrassenstruktur deutlich zu erkennen; der Berg sah genau wie eine Stufenpyramide aus. Das Material wirkte jedoch wie Naturstein. Nur noch wenig Geröll fand sich hier oben, die Flächen waren ansonsten öde und leer.
    Stunde um Stunde umkreiste der Flugwurm den Berg Kedo bei langsam sinkender Höhe. Um die Südseite flog er zumeist einen größeren Bogen und blieb in respektvollem Abstand, aber das machte Monkey nichts, da seine Objektive die Entfernung mühelos überwinden konnten. Ungefähr alle fünfzig Minuten wurde es zu einer harten Prüfung, wenn der Regen für zehn bis zwanzig Minuten auf sie niederprasselte und eine korrekte Sicht nahezu unmöglich machte; Wiederholungen waren jedes Mal erforderlich, die die Suche ausdehnten. Emboy schwieg die ganze Zeit, dicht an Gurrus schützendes Federkleid geschmiegt, schien er auf' wärmere Schichten zu warten. Schließlich ließ das Schlottern seines kleinen Körpers nach, und seine blauen Lippen nahmen eine normale Färbung an. „Wir haben bald unsere Terrasse erreicht", sagte er. „Und wir können nicht mehr allzu lange fliegen, denn schon geht die Sonne wieder unter." Der Permine deutete mit einem dünnen braunen Finger auf die Sonne, die am Horizont gerade in ein blutrotes Meer eintauchte. „Außerdem wird Gurru müde", sagte er. „Wir können unsere Suche morgen fortsetzen ... solange ihr eben braucht." Monkey nickte. „Ich habe genug gesehen. Du kannst landen, Emboy." Die beiden Unsterblichen zogen sich nach der Landung in ihre Hütte zurück, damit Monkey in Ruhe die gespeicherten Aufnahmen nochmals abspielen und analysieren konnte.
    Emboy ließ ihnen etwas zu essen bringen. Darüber hinaus war er nicht unglücklich, die beiden Sternbewohner vorerst los zu sein. Bereits jetzt war alles für sein Fest vorbereitet, und das wollte er sich um nichts
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