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2157 - Die Wurmreiter

Titel: 2157 - Die Wurmreiter
Autoren: Unbekannt
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wieder so tief und drohend über sie hinweg, dass ihnen nur noch ein einziger Ausweg blieb: der nach unten. Die Azzati gewährten ihnen den Abstieg. Emboy und Gurru überwachten sie so lange, bis sie im dichten Blätterwerk des Dschungels verschwunden waren.
    Als Gurru landete, wurde Emboy mit großem Jubel empfangen. Endlich!
    Der junge Permine genoss es sichtlich, als er von Gurru abstieg: Sein breiter Mund zog sich von einem Ohr zum anderen und zeigte zwei Reihen flacher weißer Zähne. Er gab sich allerdings bescheiden und winkte ab; keine Zeit für Jubel, zuerst sollte der treue Flugwurm versorgt werden. „Du schaffst es immer wieder, mich zu überraschen, Emboy Wogelkem", sagte Rupe Cormaron. „Ab sofort hast du einen festen Platz in der Schar - direkt neben mir, um meinen Platz zu übernehmen, wenn ich zu alt geworden bin. Du hast heute nicht nur Weitsicht und Mut, sondern auch exzellente Flugkünste gezeigt. Und du hast einmal nicht an dich und deinen Ruhm gedacht, sondern an den ganzen Stamm. Vielleicht gibt es doch Hoffnung für dich. Deshalb gebe ich dir diese Chance, und ich hoffe, du weißt sie zu nutzen. Aber bedenke: Von jetzt an habe ich dich stets in meinen Augen, und ich werde keine Nachsicht üben."
    „In Ordnung, Meister!" Emboy strahlte. „Das ist nur fair."
    „Danke für eure Hilfe", sagte der junge Permine zu den beiden Sternbewohnern, als sie sich unter die Reihe der Gratulanten mischten. Dann hielt er eine kleine Ansprache an die Stammesmitglieder, in der er sich für die Ehrung bedankte. Er schlug vor, dieses Geschehnis am Abend mit einem Fest zu begehen.
    Der Stamm verstreute sich daraufhin; die Spuren des Kampfes wurden beseitigt, und dann ging es übergangslos in den Alltag über, als wäre nichts geschehen. So war die Mentalität der Perminen. Der Krieg selbst war alltäglich bei ihnen, es lohnte nicht, zu viel darüber nachzudenken - schon gar nicht bei einem Sieg wie diesem. Eigentlich handelte es sich dabei um keinen wahren Sieg, da er auch diesmal keine Beute gebracht hatte.
    Nachdem sie unter sich waren, wandte Emboy sich an die beiden Fremdlinge. „Ich habe gesehen, was ihr getan habt. Vor allem fasziniert es mich, dass ... du die beiden Eindringlinge geschont hast, Monkey. Keiner von uns hätte das getan."
    „Sie waren besiegt", meinte der Sternbewohner. „Was geschieht nun mit den verbliebenen Orichi?"
    „Wir haben sie ohne Waffen in den Dschungel eine Stufe tiefer verjagt - sie werden sich nicht lange dort halten können. Wenn sie Glück haben und lange genug überleben, nimmt sie einer der Stämme dort unten auf. Über sie brauchen wir uns nie mehr Gedanken zu machen."
    „Ein hartes Schicksal"- meinte Alaska. „Ein ähnliches hatte mir mein eigener Stamm zugedacht. Was hast du erwartet? Mit diesen Orichi wäre nichts anzufangen gewesen, wenn wir sie übernommen hätten. Sie hätten immer wieder versucht, die Macht an sich zu reißen. So ist es. nun einmal bei uns. Dank Monkey haben wir Gnade geübt, denn normalerweise hätten wir keine Überlebenden auf dem Feld gelassen, es ist zu gefährlich. Aber ich ... ich kann mich einfach immer noch nicht dazu überwinden, zu töten, obwohl Rani in Gefahr war und mein Kopf voll heißer Rachegedanken war. Doch ihre Angst zu sehen ..."
    Alaska legte ihm eine Hand auf die schmächtige Schulter. „Vielleicht ist noch nicht alle Hoffnung verloren, Emboy, und die Bitte deines Urahnen ist bei dir auf fruchtbaren Boden gefallen. Ich finde, du solltest zumindest weiter über seine Worte nachdenken."
    Emboy blinzelte zu ihm hoch. „Wirst du mir erzählen, wie ihr lebt? Kennt ihr den Frieden, und wie haltet ihr an ihm?"
    „Ich kann dir etwas von unseren Idealen erzählen, Emboy, wenn es dich nicht zu sehr verwirrt." Alaska lächelte. „Es ist sehr wichtig, stets alle Seiten zu betrachten und Vergleiche zu ziehen. Dann stellen sich viele Dinge auf einmal ganz anders dar. Es ist falsch, nur verbohrt in eine Richtung zu gehen. Es gibt immer mehrere Möglichkeiten, die alle richtig sein können ..."
    Der junge Permine nickte gewichtig und blickte zu dem Terraner auf. „Das ist mir zu hoch", sagte er mit ernster Stimme. „Aber vielleicht verstehe ich alles später einmal, wenn ich weise geworden bin. Nun will ich aber mein Versprechen euch gegenüber einhalten: Ich werde euch auf den Berg Kedo bringen. Gurru braucht nur eine kleine Verschnaufpause, dann werden wir losfliegen.
     
    11.
     
    Die Entdeckung Gurru zeigte sich zuerst nicht
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