Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2157 - Die Wurmreiter

Titel: 2157 - Die Wurmreiter
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einmal den Ansatz einer Brise; alle übrigen Blätter waren reglos. Der nächste Busch. Und weiter.
    Das Schlimmste daran: Dies geschah bereits hinter den Palisaden.
    Da erblickte Emboy flüchtig einen kleinen braunen Schatten, der von Wipfel zu Wipfel sprang. Das genügte ihm.
    Er nahm Kurs auf Azzati-Tribo, ging auf Sinkflug und schrie: „Alarm! Die Orichi sind hier! Zu den Waffen!"
    Mit einem Schlag war die halbe Siedlung auf den Beinen. Die einen beschwerten sich über die Ruhestörung, da nicht einmal die wachsamen Schrillvögel einen Grund zur Warnung sahen; die anderen suchten schon mit gezückter Waffe nach dem Feind. „Bist du verrückt, Emboy?", schrie Rupe Cormaron zu ihm herauf. „Was tust du in aller Frühe dort oben?"
    „Ich halte Ausschau nach Feinden!", gab der Junge wütend zurück. „Denkst du, ich erlaube mir einen Scherz? Auf die Flugwürmer! Wir werden angegriffen, kapiert ihr das nicht?"
    Die beiden Sternbewohner waren ebenfalls aus der Hütte gekommen. Beide fummelten an ihren Armbändern herum. „Er hat Recht", sagte der schwere, kahlköpfige Riese schließlich. „Ich scanne Annäherungen von allen Seiten."
    „Den Biofunktionen nach dürfte es sich um Perminen handeln", fügte der Schmächtige hinzu. Da endlich wurde Emboy Wogelkem Glauben geschenkt. Die Aufregung im Dorf nahm weiter zu. Die ersten Orichi erreichten inzwischen das freie Land. Nun lenkte Emboy seinen Gurru zum Angriff. „Azzati!", schrie er und ließ das Riesenreptil dicht über die Köpfe der Angreifer hinwegfliegen, die sich augenblicklich zu Boden warfen.
    Aber kaum war Gurru über sie hinweggezogen, sprangen sie auf und rannten mit lautem Kriegsgeschrei los.
    Die Azzati waren mittlerweile bereit. Dank Emboys Aufklärungsflug wussten sie genau, wo ein Teil der Feinde steckte. Es war zu spät, die Flugwürmer steigen zu lassen, denn eine andere Gruppe erreichte bereits die Siedlung. „Es sind nicht mehr als dreißig!", rief Emboy hinunter. „Sie haben sich in der Nacht über die Palisade geschlichen, um sich zu rächen!"
    Die Orichi mussten sehr verzweifelt und blind vor Rachedurst gewesen sein, dass sie sich in der Nacht bis hierher gewagt hatten. Für sie ging es nicht mehr um Eroberung oder um das nackte Überleben, sondern nur um Vergeltung. Wenn ihr Stamm schon zum Aussterben verurteilt war, wollten sie auf ihre Reise ins kalte Land noch eine Menge Azzati mitnehmen.
    Emboy hatte keine Waffe bei sich, keine Steinbomben, aber es genügte, Gurru immer wieder über den kleinen Haufen der Angreifer hinwegsausen zu lassen, um diese durcheinander zu bringen und den Azzati einen Vorsprung zu geben. Emboy dachte in diesem Moment nur an Rache für Rani.
    Anstelle von Speeren oder Schleudern setzte er seine Stimme ein und bombardierte die Orichi mit dem gesamten Arsenal an Flüchen, das er besaß.
    Die Angreifer waren ohnehin bereits in den offenen Kampf verwickelt und hatten keine Möglichkeit, Speere auf Gurru zu schleudern.
    Emboy wurde es allerdings etwas flau im Magen, als zwei der Orichi die Kampflinie durchbrachen und Azzati-Tribo erreichten. Sie stürmten direkt auf Ranis Haus zu. Ob Zufall oder nicht - wenn sie die Hauptmutter nun endgültig ermordeten, gab es eine Katastrophe.
    „Nein!", schrie der junge Permine entsetzt. Doch da sah er den Kahlköpfigen namens Monkey losstürmen. Der große Mann schnitt den beiden Orichi den Weg ab. Beide drehten daraufhin sofort um und ergriffen die Flucht. Sie hatten eine so seltsame Gestalt noch nie erblickt und schon gar nicht hier erwartet. Monkey nahm die Verfolgung auf. Die bei den Angreifer rannten um ihr Leben; unterwegs warfen sie allen Ballast ab, was ihnen beim Laufen hinderlich war. Emboy sah, dass der Riese sie leicht hätte einholen können, aber sie konnten weder ihm noch Rani mehr gefährlich werden, weshalb er sie wohl entkommen ließ.
    Inzwischen hatte der hagere Alaska den glitzernden Würfel geholt und daran hantiert. Plötzlich erschien ein riesengroßer Permine, der weit über die Hütten hinausragte und drohend einen Arm erhob. Die Orichi, die nie zuvor eine solche Erscheinung gesehen hatten, stießen entsetzte Schreie aus und wandten sich mitten im Kampf zur Flucht. Dabei warfen sie alle Waffen weg, wenn sie diese nicht verloren.
    Es waren vielleicht noch fünfzehn Angreifer, die den Rückzug antraten. Die Azzati jagten sie über die Palisaden, den direkten Weg weiter über das Sumpfland bis zum Rand der Terrasse, und dann segelte Emboy mit Gurru
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher