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2153 - Die Tributschmiede

Titel: 2153 - Die Tributschmiede
Autoren: Unbekannt
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erfolgreich bin."
    „Ichhabedavongehört."Sie schmatzte und kräuselte ihre Lippen, ein Zeichen für Erheiterung. „Und ich gebe zu, dass ich neugierig bin. Ich würde gern mehr darüber erfahren."
    „Später, meine Liebe. Ich werde dir alles offenbaren, was du wissen möchtest. Es wird keine Geheimnisse zwischen uns geben."
    „Ich fühle mich geschmeichelt!" Mit einer herablassenden Geste warf Mina Rafid die Blume vor die Echse hin, und abermals brandete Beifall auf. Die Zuschauer gewannen den Eindruck, dass die grazile junge Frau ebenso furchtlos war wie der Vartare, der sie in die Arena gebeten und ihr dabei einen Antrag für eine Lebensgemeinschaft gemacht hatte.
    Nun entfernten sich die beiden von der Sägeechse, bis sie die Wand aus Formenergie erreichten und Mina Rafid sich durch eine Strukturlücke auf ihren Platz zurückziehen konnte. Bevor sie sich setzte, schenkte sie der Menge ihr schönstes Aufblähen der Nüstern. Schon im nächsten Augenblick wandte sich das Interesse der Zuschauer dem Kämpfer in der Arena und seinem mörderischen Gegner zu. Abermals versuchte die Echse, ihm mit wild schwingenden Bewegungen der Säge die Füße abzuschlagen. Als das nicht gelang, richtete sie sich brüllend auf. Sie schnellte ihren Kopf und den vorderen Teil ihres gepanzerten Körpers in die Höhe, um mit weit geöffnetem Maul nach ihm zu schnappen.
    Skandkan Jannar blieb unbeeindruckt stehen. Blitzschnell fuhr sein Degen vor und schlitzte die Haut der Cholinhy zwischen zwei Schuppenringen auf. Er traf die einzige Stelle an ihrem Körper, die nicht ausreichend durch Hornplatten gepanzert und die nur in dieser Phase des Kampfes zu erreichen war. Dabei durchtrennte er eine der Hauptadern des Tieres. Rotes Blut schoss in breitem Strom heraus. Das Reptil warf sich nach vorn, doch längst war der Kämpfer ihm ausgewichen. Der Angriff führte ins Leere.
    Skandkan Jannar sprang in einer spektakulären Aktion auf den Rücken der Echse, die den Kopf noch einmal hob, jedoch bereits zu geschwächt war, um ihn abschütteln zu können. Unter dem prasselnden Beifall des Publikums stieg er vom Körper seines sterbenden Gegners herab und streckte die Arme in die Höhe. Er stand nun so nahe bei der Sägeechse, dass sie seine Beine mühelos mit ihrem Schwert hätte zerschmettern können, wenn sie dazu noch in der Lage gewesen wäre. Keiner der Zuschauer konnte sehen, dass von ihrer Unterseite ein breiter Blutstrom in den Sand der Arena floss und von diesem aufgenommen wurde. Das Raubtier war mittlerweile so geschwächt, dass es keinen weiteren Angriff mehr führen konnte.
    Mina Rafid erhob sich von ihrem Platz und belohnte den Vartaren mit lauten Jubelschreien. Er dankte ihr mit einem breiten Lächeln und einer weiteren Blume, die er aus dem anderen Ärmel hervorzog. Damit widmete er ihr den Sieg über die Cholinhy-Echse und ehrte die junge Frau in ungewöhnlicher Weise. Der Kampf wurde weltweit übertragen, und sie konnte sicher sein, dass sie von Millionen vor den Holo-Würfeln glühend beneidet wurde.
    Skandkan Jannar gehörte zu den bekanntesten Persönlichkeiten dieser Welt. Holo-Bilder von ihm waren in beinahe jedem Haushalt zu finden.
    Männer wie Frauen verehrten ihn. Die einen, weil er den Kampf mit den Sägeechsen zu einer Kunstform erhoben hatte, die anderen, weil er ein Mann war, der nicht nur ungewöhnlich gut aussah, sondern auch Emotionen zu vermitteln wusste. Stets zelebrierte er seine Kämpfe so, dass seine Zuschauer mit ihm fieberten. Er spielte mit der Gefahr, als könne sie ihm nichts anhaben. Wie gefährlich die Kämpfe mit den Cholinhy-Echsen waren, zeigte sich immer wieder, wenn sich der Sand der Arena nicht mit dem Blut der Tiere rot färbte, sondern mit dem der Vartaren. Spezielle Wächter sollten die Echsen paralysieren, wenn es ihnen gelungen war, dem Kämpfer die Füße abzuschlagen. Doch nach einer solchen Verletzung folgte der Sturz meist so schnell, dass die lähmenden Strahlen zu spät kamen.
    Skandkan Jannar verließ die Arena durch eine Strukturlücke in der Mauer aus Formenergie. Er eilte eine Treppe hinunter, öffnete die prachtvolle Kampfkleidung, um sich Luft zu verschaffen. Nun dachte er nicht mehr an die Gefahren, die ihm in der Arena drohten, sondern gab sich ganz dem Glücksgefühl hin, das ihm die Reaktion Mina Rafids vermittelt hatte. Ihm war es gelungen, eine der aufregendsten Frauen des Planeten zu erobern.
    Ihre Zuneigung gewonnen zu haben bedeutete ihm unendlich viel. Als sich die
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